übermotiviert und mit voller power präsentierten sich „peter bjorn and john“ im rahmen ihrer tour zum neuen album „darker days“ dem zugegebenermaßen recht wenigen aber sehr begeisterten publikum.

ich war schockiert. ich war nämlich der fixen annahme, dass das konzert der schwedischen band „peter bjorn and john“ in der großen halle des flex‘ stattfinden würde, aber als ich an diesem donnerstag abend am donaukanal-lokal ankam, war da nur der eingang zum flex cafe geöffnet. der gig fand tatsächlich in der kleineren venue statt. damit hatte ich nicht gerechnet. und mein gehirn fing an zu rattern: warum hört denn niemand mehr diese fantastische band, warum geht denn niemand zu diesem coolen konzert?

dass sich jüngeres publikum kaum für gitarrenmusik interessiert ist mir bewusst, dennoch dachte ich, dass „peter bjorn and john“ die halle voll machen könnten, allein durch die zahlreichen young-folks-nostalgie-hörer. aber dem war nicht so. das positive an der dünn besiedelten location war natürlich, dass ausreichend platz zum stehen und sitzen vorhanden war, und eventuell die bar-bestellungen schneller vorangingen (gingen sie nicht). der erste-reihe-platz war sehr einfach einzunehmen und dem konzert konnte nichts mehr im wege stehen.

die drei schweden bestiegen das bühnenparkett und sofort war anzumerken: sie hatten das länger schon nicht mehr gemacht. ein bisschen unbeholfen, ein bisschen gar übermotiviert, stolperten sie da auf der bühne herum, schrien schon zu beginn ihre seelen aus den leiben und kamen relativ rasch ausser puste. aber wer sich bereits am anfang ins publikum stürzt und sein ganzes pulver verschießt, kann dieses level schwer länger als 10 minuten halten. vor allem wenn man außer übung ist.

die verschnaufpause machte sich relativ rasch breit, die band bewegte sich weniger und versuchte eher mit anekdoten und feststellungen zu punkten. wobei das geständnis, dass sie österreich bei der letzten tour ausließen, natürlich nicht unbedingt für sympathiepunkte sorgte. aber sie sagten das sehr charmant und jetzt waren sie ja da, also war jene frühere ignoranz gegenüber österreich ganz schnell wieder vergessen. und bald folgten auch schon wieder weitere moves, die zum mittanzen anregten.

neben dem performance- und entertainment-programm war es aber auch die musik, die mich persönlich begeisterte. allen voran das schlagzeug wurde so bespielt, wie ich eher selten erlebe. mit schnellen rhythmen, klar und am punkt, hob sich das beat-gerüst hervor und imponierte mir sehr. natürlich waren auch die restlichen instrumente und die stimmen toll anzuhören, es war tanzbarer indie-rock wie es ihn viel öfter geben sollte, aber das wunderbare schlagzeug, das war präsent, die ganze zeit (anspieltipp: up against the wall).

ich tanzte das ganze konzert über mit meiner begleitung, und es war super, das zu tun. denn als wir schließlich beim zugabenblock angekommen waren und endlich „young folks“ und „second chance“ ertönte, musste ich handy-opfer natürlich kurze clips aufnehmen und konnte folgedessen meinen ausdruckstanz kurzzeitig nicht fortführen. aber bei „lies“ und „i know you don’t love me“ kam es nochmal zu ausschweifenden bewegungen.

begeistert waren am schluss nicht nur ich und meine konzert-mitgeherin, sondern auch die restliche menschenmenge. kein wunder, dass die 5 vinyls, die die band mit hatten, ganz rasch weg waren. es war ein toller gig einer tollen band und dennoch sah man, dass indie-gitarren-rock-musik nur noch einen bruchteil an menschen erreicht. ich hoffe, dass sich das irgendwann wieder ändert. schade um die ganzen grandiosen bands, die in halbleeren konzerthallen spielen müssen… (besucht mehr konzerte!!!)

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