am sonntag abend hieß es vorhang auf für die wien-premiere von „parasol peak“, dem musikfilm von und mit dem künstler manu delago. er brachte töne in ganz andere umgebungen und ließ dies filmisch festhalten.

wir hüllten uns in feinste seide für diesen feinen abend. wir spazierten durch den prunkvollen ersten bezirk, bogen in eine seitengasse ab und standen vor dem schmeichelhaften metro kinokulturhaus. am programm stand für uns ein kino- und konzertabend der besonderen art. „manu delago“ hatte einen musikfilm gemacht, aber so ganz wusste ich nicht, was uns da erwarten würde.

als wir den finsteren kinosaal betraten, waren die besten plätze schon besetzt. es war gar nicht so leicht die weichen kinosesseln in diesem völlig abgedunkelten raum zu finden. erst als wir uns niederließen, ganz hinten in der letzten reihe, im letzten winkel‘, erkannte ich den sinn von diesem unterfangen. in allen möglichen ecken saßen musiker, die ganz sanfte töne fabrizierten, helme trugen und mit einer kleinen stirnlampe ein bisschen licht spendeten. vielleicht wurde für uns das gefühl simuliert, wie es ist, im dunkeln in den bergen zu sein? im dunkeln sich auf nicht bekannten terrain irgendwie einen weg zu bahnen? ich habe die musiker dazu nicht befragt, wir werden es also nie herausfinden.

diese einzelnen, klingenden töne, ergaben schon bald ganze lieder. immer mehr spielten die im raum verteilten musiker zusammen, bis sie sich schließlich alle auf den weg zur bühne machten. ganz ruhig und langsam, versteht sich. dort angekommen, musizierten sie dann endlich gemeinsam, oder besser gesagt, nebeneinander – denn gemeinsam ließen sie ihre stücke ja bereits die ganze zeit durch den raum fließen.

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nach dieser wahrlich besonderen in-empfang-nahme war zumindest ich schon mehr als bereit für den film, der daraufhin auch folgte. zum glück. noch länger hätte man mich nicht auf die folter spannen dürfen.

„parasol peak“ war ein erlebnis für sich selbst, darauf will ich eigentlich gar nicht näher eingehen – grob gesagt: delago war auf einem berg, hat unterschiedliche höhen dort bestiegen und zu jedem ort, jedem platz, ein eigenes musikstück komponiert. eine nochmalige reise auf den berg, diesmal aber mit vielen musikern und (tragbaren) instrumenten im schlepptau, sowie einem film- und tonteam, ergaben schließlich ein meisterwerk mit dem titel „parasol peak“. ich würde empfehlen, diesen streifen einfach zu kaufen und anzuschauen (und zwar hier) – kann man nicht bereuen, wenn man auf instrumentale, entspannende musik und wunderschöne naturaufnahmen steht.

fließend ging das ende des films einmal mehr in eine nochmalige performance über. zwar dauerte diese viel kürzer, als die zu beginn, aber so konnte man sanft hinausgetragen werden, aus dem atemberaubenden filmerlebnis. ein anschließendes q&a sorgte für ein bereinigen der letzten unklarheiten (wie kalt war es, wieviele takes brauchte es, welche projekte kommen als nächstes usw). und dann, dann ging es noch zum merchandise stand, um diese wahnsinnig wohltuende musik auf platte oder ähnlichem zu erstehen…

dieser abend war sowas wie ein audiovisuelles spa-erlebnis für die seele. eine ausgiebige streicheleinheit für das wohlbefinden, ein besinnen auf das wesentliche, auf bilder und klänge, auf den moment, auf die natur. danke für diese erfahrung.

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