knackevoll war es beim arena open air der „eels“ und alle, wirklich alle waren voll bei der sache und schüttelten sich zu den schnellen aber auch langsamen rhythmen. und alle, wirklich alle feierten sie mark oliver everett, der mit seinem humor nur so glänzte und die alles entscheidende frage stellte: „are you ready to soft rock?“

ein perfekter sommerabend ist eigentlich nur dann perfekt, wenn er mit einem konzert geschmückt ist. zum glück stand an jenem dienstag der gig der „eels“ am programm und ich war in heller vorfreude. bevor die gruppe rund um everett aber die bühne betrat, durfte sich „that 1 guy“ im anheizen üben. und: das gelang ihm ausserordentlich gut, auch wenn er auf den ersten blick wie ein verwirrter alter mann wirkte. mit seiner „magic pipe“ zauberte er musik, von der man nicht angenommen hat, dass sie aus einem so seltsamen gebilde entstammen könnte. hat auf jeden fall sehr viel spass gemacht zuzusehen.

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und dann irgendwann, spazierte herr everett samt seiner coolen gruppe, mit lautstarken tröten und umhüllt von feinster rock-n-roll-montur, auf die open air bühne. mit sonnenbrillen und pokerfaces schmissen die „eels“ gleich ein the-who- und ein prince-cover in die atmosphäre, um sich als rocklegenden zu positionieren. „are you ready to soft rock“ fragte mark oliver everett und nach anfänglicher verhaltenheit im publikum besserte sich die stimmung aber dann doch sehr rasch dank animierenden gesten des sängers.

vor vier jahren hatte ich die eels bereits im konzerthaus gesehen (den bericht dazu findet ihr hier) und war damals sehr erstaunt wie der frontmann es schaffte, ein sitzkonzert in etwas so lebendiges zu verwandeln. dass er das allein durch seine sehr lustigen ansagen dieses mal wieder schaffen würde, davon war ich überzeugt. die songs im gegensatz waren nach dem rockigen einstieg aber wirklich im sehr soften bereich angesiedelt. das musste man aushalten, aber dank eingestreuter hits wie das wunderbare „that look you give that guy“ oder „i like the way this is going“ war jener angekündigter soft-rock völlig okay. noch besser: es fühlte sich ein bisschen wie eine streicheleinheit fürs gehör an.

wie erwähnt war besonders der humor everetts es schon wert, ein ticket für den eels-auftritt zu erstehen. „let me introduce you to the band… first… me!“ und im selben atemzug erwähnte er noch, dass er immer um den sticker herum seinen apfel isst. seine sympathische, sonderbare art schaukelte sich immer mehr auf. er empfahl für eine band niemals „giants“ zu engagieren und schon wurde ein größenvergleich gemacht und gewitzelt. er äffte alle seine bandmitglieder nach und trotzdem war erkennbar, wie sehr er seine truppe eigentlich mochte.

songtechnisch sind vor allem „little joe“, „i like birds“ (inklusive lautem mitsingen des publikums!) und „novocaine for the soul“ zu erwähnen – diese nummern waren zumindest meine absoluten highlights im set. am ende gab es nicht nur zugaben sondern auch eine kleine liebeserklärung an wien: „i missed you my schatzi“ sagte everett und zugegeben, mir ging bei diesem satz schon ein bisschen das herz auf. das war wirklich lieb und sehr entzückend von diesem komischen kauz.

am ende des abends ging vermutlich nicht nur ich zufrieden nach hause. die eels sind vielleicht nicht die größten entertainer und haben wohl auch keinen einzigen song, der über 3 minuten dauert, aber die herzlichkeit und der humor der gruppe sind immer einen konzertbesuch wert. ein paar kleine, feine ohrwürmer oben drauf und mehr braucht es nicht, um die eels genießen zu können. ich fand den abend auf alle fälle wunderbar!

Eels, 2018
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