ein drückender, feuchtwarmer abend im arena-dreiraum, der es aber absolut wert war, jede sekunde auszuhalten: denn „loma“ lieferten einen auftritt, der an einzigartigkeit nur so erfrischte.

ich zog das kleid an, das am wenigsten stoff hatte. es war so warm, ein erlösendes gewitter irgenwann im laufe des abends war vorprogrammiert. dass wir dieses gewitter aber auch in form von musik erfahren durften, wussten wir nicht. bevor „loma“ uns diese erfrischung bescherten, durften wir zuerst „adam torres“ lauschen. er stand in seinem schlafgewand auf der bühne, denn all seine andere kleidung war schmutzig. kaum verwunderlich, denn der gig in wien war der letzte tourstop. da extra noch wäsche waschen? das wiener publikum würde das schon verstehen. und ehrlich gesagt: wahrscheinlich wäre es uns wenigen anwesenden gar nicht aufgefallen, in welcher robe er auf der bühne stand.

insgesamt kann ich aber sagen: seine songs inklusive seinem sehr hellen, feinen gesang waren behutsam und schön und hätte ich einige euros mehr mitgehabt, hätte ich vermutlich eine platte gekauft. so bleibt mir der junge, sympathische herr mit dem mittellangen haar als sehr gutes „aufwärmprogramm“ in erinnerung.

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ein bisschen wild zusammengewürfelt wirkte die band „loma„, als sie ihre plätze auf der bühne einnahmen. aber vielleicht war genau diese mischung die essenz des ganzen. emily cross, die dame am mikro, krempelte sich die hose etwas weiter nach oben. die temperaturen schienen immer mehr zu steigen, aber das sollte die gruppe nicht aus der fassung bringen.

von zarten liedern mit einer zerbrechlichen gesangsstimme bis zu experimentellen naturgeräuschen und sanften trommelspiel: es war defintiv ein auftritt, dem man seine gesamte aufmerksamkeit schenken musste. dachte ich zunächst, mich könnte ein bisschen die langeweile heimsuchen, so wurde ich bald eines besseren belehrt. lange instrumentale parts wurden damit bestückt, dass emily cross zur leinwand schritt und dort begann ein bild zu malen. irgendwann hörte sie damit wieder auf, erklomm die bühne und fungierte wieder als sängerin von loma. zu diesem zeitpunkt war klar, dass dies kein konventionelles indie-konzert werden würde.

sehr gut eingesetzte leuchtröhren erzeugten nochmal mehr besonderheit, erzeugten nochmal mehr spezielles flair. die nummern allein waren schon richtig gut und einnehmend, aber mit diesen ganzen einlagen, kam die musik noch mehr zur geltung. ich war nach kurzer zeit schon großer fan der gruppe, denn sie legten sich richtig rein in ihre klänge, sie schaukelten sich richtig hoch, sie zelebrierten jede einzelne note.

auch dass emily cross immer wieder den kontakt zum publikum suchte fand ich äußerst sympathisch. am ende malte sie das bild fertig und anschließend tanzte sie wie wild durch die menschenansammlung. das konzert mauserte sich vom kleinen hügel zum mega-vulkan inklusive ausbruch. vom schönwetter zum atemberaubenden gewitter-spektakel. ich war beeindruckt. ein kleines konzert im dreiraum wurde zu einem persönlichen konzerthighlight. dass man immer noch neues bieten kann, in dieser völlig übersättigten (konzert)welt, damit hatte ich nicht gerechnet. danke für diesen abend, loma!

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