„pressyes“ lieferte kürzlich bei seinem schweißtreibendem auftritt im b72 einen imaginären wüstenritt in hippiekleidern und pausierte seine in fahrt gekommene musik nur für kurze, sinnliche steppentänze.

es war warm. es war sehr warm. alle besucher befanden sich draussen im gastgarten, denn drin, da stand die luft und das kondenswasser tropfte von der decke. an diesem hitzigen mittwoch abend sollte sich die menschenmenge also noch nach drinnen bewegen, um dem poppigen wüstensound von „pressyes“ zu lauschen – das war wahrscheinlich die schwierigste aufgabe an diesem tag. irgendwie schienen sich die anwesenden aber doch relativ einfach in die brütend heiße konzertvenue locken zu lassen, denn langsam aber sicher zog es immer mehr leute nach drinnen. schuld daran war vermutlich auch der „intro“-teil: etwas musik samt ersten, kleinen lichteffekten ließen wohl viele schon glauben es würde losgehen…

tatsächlich startete das prozedere „auftritt“ erst kurz vor 22 uhr. „california“ hieß einer der ersten songs, und schon war man gedanklich auf roadtrip mit einem pick-up, samt trockener, blusiger rock-musik aus dem autoradio. zumindest wirbelte mir diese assoziation im kopf herum, als ich die töne sacken ließ. ein smoothes gitarrensolo später war klar – das hippie-wüsten-klangbild zog sich durch, durch alle nummern. um ein bisschen psychedelisches flair drüberzustreuen wurde ein selbstgebasteltes prisma über den köpfen der musiker angebracht. die erzeugten lichteffekte und strukturen waren des öfteren auslöser von vielen „ohhh“s und „aaahhh“s.

rene mühlberger, der hinter dem projekt „pressyes“ steckt, war natürlich nicht allein auf der bühne. genau genommen waren es zwei mitglieder seiner vorherigen band „velojet“, die mit ihm auf den bühnenbrettern standen um seine neuesten machenschaften zu unterstützen. nicht nur optisch fügten sie sich dem hippie-dasein, sondern auch musikalisch trugen alle etwas dazu bei, das klangbild live so wirken zu lassen, wie es auch auf dem debüt-longplayer vorzufinden ist. aber herr mühlberger hatte noch weit mehr vorbereitet, nämlich: einen gastmusiker! und so fand sich für geraume zeit auch ryan carpenter (nowhere train) auf der bühne ein, um mit freshem fransen-outfit und hippie-stirnband viele blicke auf sich zu ziehen.

die meisten blicke zog aber eine kleine überraschungsaktion auf sich: nämlich als eine von drei vinyls aus der testpressung an luftballons gebunden wurde und der erste, der das fliegende geschenk erwischen konnte, es auch behalten durfte. danach ging es dream-poppig weiter, mit jeder menge hits und hüftschwüngen richtung grande finale. „touch the sky“ bohrte sich als eingängie hymne in die hörorgane ehe der noch viel prägnantere hit „on the run“ aufs publikum losgelassen wurde. nicht-enden-wollende sing-a-longs auf und vor der bühne waren die folge in der sauna-artigen location. auf der bühne deswegen, weil ein weiteres mal gastsängerinnen nach oben gebeten wurden. und das war in der tat ein sehr schönes, feierliches ende dieser release-show.

die einzige tatsache, die nicht so toll war: ich hatte zu wenig geld mit um mir die platte zu kaufen. auf bald und auf bessere zeiten in meiner geldbörse!

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Pressyes, 2018
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