eine weltenbummlerin, die musik macht: mogli lockte am mittwoch jede menge besucher ins wiener wuk und performte im nachthemdartigen kleid ihre lieder, die sie auf ihren reisen geschrieben hat.

okay, ich war eine von denen, die den film „expedition happiness“ gesehen hat, die die darstellerin und musikerin „mogli“ sympathisch gefunden hat und deswegen auch neugierig auf das musikprojekt war. ob das der richtige zugang gewesen war, um ihr konzert zu besuchen? das und noch mehr wollte ich herausfinden.

im nachthemd und mit wallemähne stand sie auf der bühne, umgeben von ihren musikern und eher spärlich eingesetztem licht. ich konnte mich gerade noch nach vorne kämpfen im dicht besiedelten wuk. nach erfolgreicher platzeroberung wollte ich mich wieder auf das konzert konzentrieren. schüchtern und ein bisschen unnahbar versteckte sich mogli hinter ihren haaren. ihr gitarrist war der, der den schwung auf die bühne brachte, während alle anderen eher leblos die stage zierten.

dieses starre dasein versuchte mogli mit zuckersüßen ansagen und anekdoten zu kaschieren, welche die meisten der anwesenden wohl für gut befunden haben. mir persönlich war das einen hauch zuviel zuckerguss über ihren sätzen, sodass ich innerlich ein wenig nach reduktion schrie. aber okay. wir waren ja wegen der musik da und nicht wegen ihren ansprachen.

ihre songs präsentierten sich erwartungsgemäß ruhig. noch ruhiger als man sich das vielleicht vorstellen kann. in schummrigen licht, mit leuchtröhren-bäumen und theatralischen bewegungen wurde versucht, nachdenkliche stimmung in das wuk zu legen. und wahrscheinlich funktionierte das auch ganz gut, denn der applaus fiel jedes mal sehr laut aus. aber für mich war es kaum ein unterschied, ob ich mir die musik zuhause im wohnzimmer anhören würde oder eben im wuk ganz hinten stehen würde, ohne was zu sehen: es kam aufs gleiche. und eigentlich gehe ich auf konzerte um „mehr“ zu erleben, als musik zu hören.

gewünscht hätte ich mir vielleicht irgendwelche visuals von schönen landschaften im hintergrund. etwas, das einen mehr mitnimmt. mehr auf eine gedankliche reise schickt als ganz kurze süße zwischenansagen. gegen ende kamen dann doch ein paar beats zu den sanften klängen dazu, und das begrüßte ich sehr. ein bisschen herumtänzeln hat schließlich noch niemanden geschadet.

insgesamt war es ein ganz okayes konzert, auch wenn ich mir weit mehr erwartet hatte. viele songs kannte ich noch von der netflix-doku und bescherten mir kleine „aha-das-kenn-ich-doch“-momente. trotzdem: fürs nächste mal wünsche ich mir mehr mehrwerte, mehr gründe nach einem abend zu sagen, dass es ein gutes konzert war.

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