ein herzlicher auftritt einer feinfühligen band war das an diesem eher ungemütlichen samstag abend dank grausigem wetter: „aquilo“ waren in der stadt und erwärmten die gemüter.

der beste plan wäre wohl gewesen, es sich zuhause auf der couch gemütlich zu machen. stattdessen schleppten wir uns übermüdet ins gürtelbogenlokal und bestellten erst mal spritzwein, um vielleicht doch ein bisschen in den konzertmodus reinzukippen. aber so ganz wollte das nicht funktionieren. erschöpft kämpften wir uns nach ende des support-acts „scott quinn“ durch das dicht besiedelte b72 und suchten unser stamm-plätzchen rechts neben der bühne auf. dort gab es nämlich neben ausreichend platz auch eine sitzgelegenheit – wenn das nicht wie gerufen für uns war!

ich war eigentlich vorrangig vor ort um den hype um „aquilo“ aus großbritannien zu überprüfen – solchen dingen nachzugehen finde ich persönlich superspannend. was ich ebenfalls superspannend fand, war der erste eindruck der band: junge burschen, die eher so wirkten, als seien sie gerade noch einem boyband-casting entkommen. das duo, das live zu viert auftritt, hatte noch so einige eigenheiten, die herausstachen. da war zum beispiel die gegebenheit, dass der sänger eigentlich so gut wie nie ansagen machte, viel eher war er es herr am keyboard, der durch den abend führte.

musikalisch war ich anfangs etwas angeödet: von einer schnulze schlitterten sie zur nächsten, von unterkühltem electronica-ambient-dreampop konnte ich da nicht viel erkennen. auch wenn die witzigen anekdoten dazwischen etwas auflockerten, so ging es mir dennoch nicht aus dem kopf, bei einem belanglosen pop-konzert mit dramatischen gesten und typischen gesangsharmonien gelandet zu sein. und alles, was mir von der musik her zu seicht erscheint, wehre ich unterbewusst immer etwas ab.

aber dann kam das letzte drittel, und irgendwie konnten sie meiner pop-kommerz-schublade gerade noch entfliehen. plötzlich wurden die songs spezieller, abwechslungsreicher und drifteten weiter weg von den 0815-songstrukturen. plötzlich wurden sie laut, und hängten sich richtig rein und konnten mir somit doch noch ein paar highlights unterjubeln. „better off without you“ war darunter, aber auch das ruhige doppelpack „almost over“ und „who are you“ konnten mich fangen. am ende des abends konnte ich das konzert dann doch noch zu den soliden, und durchaus schönen konzerten dazuzählen, auch wenn ich sie zukünftig eher der glatten popmusik zuordnen würde.

aquilo10
aquilo18
aquilo3
aquilo11
aquilo7

Kommentar verfassen

Diese Website benutzt Google Analytics. Bitte klicke hier wenn Du nicht möchtest dass Analytics Dein Surfverhalten mitverfolgt. Hier klicken um dich auszutragen.