sie sind künstler, die erst seit kurzem bestehen. sie verkauften eine bestuhlte konzertlokalität aus, die schlussendlich in einem stehkonzert voller euphorie mündete: „felix kramer“ und „buntspecht“ waren im orf radiokulturhaus.

mein plätzchen in der zweiten reihe war grundsätzlich ein gutes, wäre ich mit ein bisschen mehr körpergröße gesegnet worden. durch einen spalt konnte ich aber doch einen streifen dessen wahrnehmen, was sich gerade auf der bühne abspielte. „felix kramer“ saß in dunkler kluft samt streichern auf der bühne und trug dialektlieder vor, die sich aus düsterer betrübtheit, trockenem humor und modernem spoken-word-gerüst zusammensetzte. es war eine mischung, die ich so noch nicht kannte. es war eine mischung, die mich teilweise an voodoo jürgens erinnerte, aber die schlussendlich mit viel mehr ernsthaftigkeit punkten konnte.

weniger ernsthaft aber sehr erheiternd waren seine moderationsversuche, die allesamt gut gelungen waren und kollektives schmunzeln auslösten. mit abwechselnden mitmusikern und auch einigen solo-einlagen, schaffte er es mit seinem kurzweiligen set das interesse auf mehr zu wecken.

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buntspecht“ in einer so ruhigen, andächtigen umgebung zu sehen, war etwas sehr besonderes. vor allem, nachdem ihr gig im b72 vergangenen dezember als ohrenbetäubendes quatschkonzert seitens dem publikum in meiner erinnerung haften blieb. es war an der zeit für eine gute buntspecht-assoziation!

aber zunächst war alles etwas komisch. ein buntspecht-konzert sitzend zu verfolgen fühlte sich nicht richtig an, denn die band hat mindestens ein dutzend songs, die zum tanzen animieren. nur mit den füßen mitzuwippen? das war mehr als eine herausforderung. zum glück wurden zuerst die ruhigeren nummern, wie zum beispiel das aktuelle „hinterkammerl“, unters volk gemischt um wilde tänze erstmal zu verhindern.

aber spätestens im letzten drittel war dank den obligatorischen drum-and-bass-angehauchten tanzstücken das aufspringen kaum mehr zu unterdrücken. und schließlich passierte es auch. ein jubelndes, tobendes publikum, welches buntspecht regelrecht feierte. ich für meinen teil feierte nicht nur die quietschfidelen und trotzdem respektvollen konzertbesucher, sondern auch mein absolutes songhighlight „briefbomben“. und auch die immer besser werdenden ansagen von sänger lukas klein, neben wunderbaren textzeilen wie „sackgassen sind straßen, die wissen wenigstens wohin“, erfreuten mich.

nach der show war mir klar: wer buntspecht bis zu dem zeitpunkt immer noch nicht kannte, wird sie spätestens bis ende des jahres ins herz schließen. ihr einzigartiges klangbild und die einzelnen bandcharaktäre ergeben eine so große sympathie-welle, die gar nicht anders kann, als einen zu erfassen und mitzureissen!

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