nic cester tanzte am samstag abend mit seiner sieben-köpfigen band „the milano elettrica“ an und verzauberte die anwesenden zuschauer mit wärmender gemütlichkeit irgendwo zwischen wohnzimmer-konzert, club-gig und ballsaal-atmosphäre im ehrwürdigen wiener chelsea.

die geschichte beginnt mitte der nuller jahre: meine cousine war damals maßgeblich daran beteiligt meinen musikgeschmack zu formen und durch sie stieß ich wohl auch auf die band „jet“. als wir beide deren auftritt am fm4 frequency festival vor einigen jahren nur noch von weiten zu ende gehen sahen, war es für uns beide eigentlich klar, dass wir das in irgendeiner form nachholen mussten. als ich dann kürzlich auf die phrase „nic cester, ex-frontmann von jet mit soloprojekt und erstem album ’sugar rush‘ im chelsea“ stieß, war die logische schlussfolgerung: da muss ich hin, samt cousine im schlepptau!

also huschte ich am besagten tag durch die kalte nacht um die genannte (lieblings)verwandte im chelsea zu treffen und um freudigst das konzert von wahl-italiener nic cester zu erwarten. die vorband ließen wir aus, wir nutzten die zeit vor dem gig eher zum plaudern. aber dann, kurz vor halb neun bahnten wir uns den weg richtung bühne und staunten erst mal: ein teil des settings war unterhalb der erhebung aufgebaut.. es war quasi eine „bühne“ mit zwei ebenen, weil die neue band „the milano elettrica“ sehr viele musiker beinhaltet. als die truppe im edlen zwirn dann zu ihren instrumenten stolzierte und erst mal ein intro dahinjammte, war cester noch versteckt in der crowd, ehe er zum zweiten song dann auch zu seiner gruppe dazustieß.

ganz einordnen konnte ich das gehörte nicht: es war eine art rockiger pop, mit italo-touch, der aber nicht peinlich, sondern sich eher wärmend über die lieder legte. nic cester in lederjacke stach aus der anzugfraktion heraus, mit zerzauster fönwelle und rasseln brachte er ein bisschen rockstar-image und mitreissenden rhythmus in den band-haufen. aber alles im rahmen der coolness, die nie aus den augen gelassen wurde. mit zwei schlagzeugern im hintergrund wurde das konzert voran getrieben. es ging in gedanken galoppierend über das italienische festland, mit einem hauch von urlaubsgeruch, welcher aber schnell in der clubatmosphäre verdampfte und dann zwischen festlichem ball-gehabe (dank den hübschen anzügen der band) und wohnzimmer-gig hin und her schwankte. aber wie immer war alles im rahmen, nie übertrieben, immer angenehm und passend.

und dann war bereits eine halbe stunde vergangen und ich musste weg. ich hatte den wahnwitzigen plan, ein zweites konzert in der weit entfernten arena zu besuchen. ich ließ mir aber später den weiteren verlauf noch von meiner cousine schildern: sie meinte, dass das konzert immer besser wurde, es gemütlich und rockig war, alle anwesenden total mitgegangen sind und alleine der song „god knows“ es wert war, die warme wohnung zu verlassen und den weg ins chelsea auf sich zu nehmen.

eine weitere besonderheit war, dass sich nic während der zugabe einfach mit seinem bier zur menschenmenge gesellt hat und seine band rocken ließ – sympathisch! das schönste aber war eine andere nachricht meiner lieblingsverwandten: „kann mich nicht erinnern wann mich eine mir unbekannte band zuletzt so mitgenommen hat… hab ne neue lieblings-live-band!“ mit diesem zitat möchte ich diesen bericht beenden und hoch und heilig versprechen, dass ich das nächste mal fix bis zum ende bleibe!

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Nic Cester, 2018
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