performance-art-konzerte sind eher selten in wien anzutreffen. am halloween-abend konnte man aber so eine ungewöhnliche darbietung in seiner schönsten ausführung von „white wine“ im rhiz erleben.

es begann alles mit einem auftritt von „raumschiff engelmayr„. auf einem zusammengebastelten gebilde produzierte der bulbul-mastermind geräusche. geräusche mit rhỵthmus, geräusche ohne rhỵthmus. ich verstand das leider nicht und begab mich nach kurzer zeit wieder an die bar um frucade nummer zwei zu mir zu nehmen.

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über „white wine“ wusste ich im vorfeld so gut wie gar nichts. nur den zusatz „performance-art“ und ein paar songschnippsel, die ich bereits wieder vergessen hatte. als das konzert begann, war sofort klar, dass es kein gewöhnliches konzert werden würde: der sänger joe haege tänzelte schon bei der ersten nummer durchs publikum und legte moves hin, für die manche menschen einige promille brauchen würden.

bei der bühne angekommen, warf sich der hauptakteur zur gitarre, daneben wurden die synths bedient und das schlagzeug glühte regelrecht. überragende energie, in allen instrumenten, in allen bandmitgliedern. staunend wurde die erste tanzeinlage verdaut, ehe sehr zeitig wieder zum performance-angriff übergangen wurde.

nicht nur einmal schmiss sich haege direkt ins publikum und schob menschen beiseite um für seinen ausdruckstanz platz zu finden. einmal hinter einer leinwand singend, rollte er später die lichterketten am boden aus um einen beleuchtet lauf(tanz)-steg zu kreieren. alle paar minuten passierte irgendetwas unerwartetes: zum beispiel als er sich seiner hose entledigte. unberechenbar war nicht nur diese aufführung, sondern auch die musik: sie schlängelte sich durch, durch anhörbar rockiges bis zu verwobenen synthesizer-beat-erzeugnissen, immer garniert durch das impulsive stimmorgan von joe haege.

meinen vorsatz, mich zu halloween „nicht gruseln zu wollen“, konnte ich hinschmeissen: es war schon sehr beängstigend nicht zu wissen, was als nächstes passieren würde, weil alles passieren konnte. white wine zelebrierten ihre unberechenbarkeit, ließen die anwesende menschenmenge durchgehend staunen und verabschiedeten sich so, wie sie uns begrüsst hatten: mit performance-art, wie wir sie selten noch erlebt haben.

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