1992 – 2000

mein interesse an musik begann tatsächlich im kindesalter. meine ersten musikalischen erinnerungen habe ich zum einen an „die fantastischen vier“ und deren song „die da?!“ und an diese verrückte mit den dreads, nämlich „lucilectric“ die mit „weil ich ein mädchen bin“ und „hey süßer“ in meinem gedächtnis blieb. das dürfte irgendwann zwischen 1992 und 1994 gewesen sein. da begann ich gerade in die volksschule zu gehen.

mein medium war das fernsehen, das mir musik näher brachte. etwas später, 1995 oder 1996 entdeckte ich die sendung „bravo tv“ für mich und mit dieser sendung auch die langhaarige „the kelly family„. diese obsession bewegte meine eltern dazu, mir einen cd-player und meine erste cd „over the hump“ zu schenken. ebenfalls wurde mir zu dieser zeit eingetrichtert, dass jeder sommer einen sommerhit braucht, 1996 war das „macarena“ von „los del rio“ und „coco jambo“ von „mr. president„. ich habe sommerhits als kind sehr geliebt.

listen: die fantastischen vier – die da (vö: 1992)
listen: lucilectric – hey süßer (vö: 1994)
listen: the kelly family – nanana (vö: 1997)
listen: los del rio – macarena (vö: 1996)
listen: mr. president – coco jambo (vö: 1996)

der musiksendungskonsum und das lesen von damaligen zeitschriften wie „hit!“, „popcorn“ und der „bravo“ formten meinen „musikgeschmack“ (den ich heute nicht als „geschmack“ bezeichnen würde… aber ich war ja noch ein kind). ich kam nicht drum herum um die phänomene „spice girls“, „britney spears“, „christina aguilera“ und „backstreet boys“. und „nsync„!

listen: spice girls – say you’ll be there (vö: 1996)
listen: christian aguilera – what a girl wants (vö: 1999)
listen: britney spears – baby one more time (vö: 1999)
listen: backstreet boys – quit playing games (vö: 1996)
listen: nsync – tearin up my heart (vö: 1997)

ja, auch damals gab es schon dieses „cool“ und „uncool“. ich wurde von meinen mitschülern ganz klar in die zweite kategorie eingeordnet. dass ich mich auch für andere musik begeisterte, war egal – uncool war ich, weil ich die singende familie mochte. da half es nix, dass mir zb auch coolere sachen wie „der wolf“ und das lied „oh shit frau schmidt“ gefiel. wohl gemerkt, ich war damals gerade mal 10 jahre alt.

listen: der wolf – oh shit frau schmidt (vö: 1997)

neben musikfernsehen und musik-jugend-zeitschriften waren auch die wöchentlichen single-charts (austria top 40) auf ö3 mein musik-entdeckungskanal und die grundlage meiner selbstgemachten mixtapes. ich weiß noch wie ich meine eltern angefleht habe, länger radio hören zu dürfen um herauszufinden wer die nummer eins ist. und ich war dann richtig happy als es „the fugees“ mit „killing me softly“ waren. noch so ein ich-muss-warten-bis-die-nummer-eins-kommt-hit war von „hanson“ das stück „mmmbop“.

listen: the fugees – killing me softly (vö: 1996)
listen: hanson – mmmbop (vö: 1997)

aber eigentlich war „bravo tv“ immer noch mein ding. ich war so fasziniert von dieser sendung. irgendwann flimmerte die band „echt“ über den bildschirm und mein nächster großer band-crush folgte. ich sammelte jeden zeitungsschnipsel den ich finden konnte und legte einen fetten fan-ordner an. mit dieser band wuchs auch mein wunsch ein konzert zu besuchen. dieses verlangen wurde gestillt und zwar auf der donauinsel im jahr 2000. hier geht es zum bericht, den ich damals mit 13 jahren darüber verfasst habe.

listen: echt – du trägst keine liebe in dir (vö: 1999)

2001 – 2004

mit echt begann mein interesse an gitarrenmusik – und wo konnte man die damals am meisten hören? richtig, auf fm4. ich stieß auf „heinz aus wien“, „petsch moser“, „wir sind helden“ und „sportfreunde stiller“ und fühlte mich in der (deutschsprachigen) independent-welt zuhause.

listen: heinz aus wien – lieb im prinzip (vö: 2000)
listen: petsch moser – schöner ort (vö: 2002)
listen: sportfreunde stiller – komm schon (vö: 2002)
iisten: wir sind helden – denkmal (vö: 2004)
listen: jan plewka – still, weit und weg (vö: 2002)
listen: blumfeld – graue wolken (vö: 2001)
listen: slut – it was easier (vö: 2001)
listen: die toten hosen – unsterblich (vö: 2000)

apropos gitarrenmusik: ich lernte 4 jahre akustische gitarre und danach noch 1 jahr e-gitarre – als ich auf ein beatles-notenbuch stieß war ich eine zeit lang nur damit beschäftigt, „the beatles“ nachzuspielen. kurz darauf folgte dann eine sehr intensive „nirvana„-phase.

listen: beatles – the long and winding road (vö: 1970)
listen: nirvana – heart-shaped box (vö: 1993)

auf meinem täglichen schulweg befand sich auch ein einkaufszentrum, welches ich besonders an freitagen gern nach der schule aufsuchte. da es plattenläden oder ähnliches nicht gab, war eine müller-filiale mein persönlicher hotspot. die cd-abteilung meine zweite heimat. ich suchte mir tonträger von den favorisierten genres raus und hörte mich durch. stundenlang. und entdeckte dadurch auch, dass compilations die antwort darauf waren, wenn ich mich nicht entscheiden konnte, für welches album ich mein taschengeld ausgeben sollte. „modern sound files“ feierte ich ebenso wie diverse fm4 soundselections.

zeitgleich war ich aber auch wieder vermehrt beim musikfernsehen gelandet. die sendung „fast forward“ auf viva zwei und eigentlich jede sendung mit markus kavka (vor allem brandneu!) auf mtv waren das größte für mich. auch die „pop2000„-doku verschlang ich mit großer freude. generell: durch das medium fernsehen etwas erklärt zu bekommen fand ich super.

durch das fernsehen entdeckte ich „jan delay“ und „brian molko“ von „placebo“ für mich und entwickelte ein faible für seltsame stimmen. sehr zum leidwesen meiner mama, die das sehr schrecklich fand. was sie ausserdem noch schrecklich fand: den einzug des internets und die ständige lahmlegung des telefons. plötzlich konnte man musik runterladen und meine stundenlangen cd-durchhör-nachmittage gehörten (leider) bald der vergangenheit an. ausserdem war ich in das weggeh-alter geschlittert und fand es absolut nicht cool, wenn ich ein lied im lieblingspub nicht benennen konnte. ich war überfordert, meine musikquellen waren plötzlich gefühlt an jeder ecke.

listen: jan delay – irgendwie, irgendwo, irgendwann (vö: 1999)
listen: placebo – black-eyed (vö: 2001)
listen: red hot chili peppers – cabron (vö: 2002)
listen: panjabi mc – mundian to bach ke (vö: 2002)
listen: phantom planet – california (vö: 2002)
listen: moby – why does my heart feel so bad (vö: 1999)

ich hörte irgendwie alles. am liebsten aber dann doch das ganze pop-punk- und rockzeugs von „afi“, „green day“, „the offspring“ und konsorten, aber gleichzeitig auch kommerz-techno (inkl. ausflüge zu reggae und dancehall) von „cascada“, „groove coverage“, „gigi d’agostino“ und wie sie alle hießen. nicht ganz freiwillig – die erste lange beziehung war ein techno-dj. ich versuchte seine musik zu akzeptieren und er versuchte ebenso sich mit gitarrenmusik anzufreunden, was aber nicht einfach war.

listen: afi – silver and cold (vö: 2003)
listen: the offspring – staring at the sun (vö: 1999)
listen: green day – blood sex and booze (vö: 2000)
listen: queens of the stone age – go with the flow (vö: 2003)
listen: bad religion – punk rock song (vö: 1996)
listen: millencolin – no cigar (vö: 2001)
listen: rancid – time bomb (vö: 1995)
listen: nofx – franco un american (vö: 2003)
listen: pennywise – fuck authority (vö: 2001)
listen: the ramones – blitzkrieg bop (vö: 1976)
listen: sum 41 – fat lip (vö: 2002)
listen: blink 182 – whats my age again (vö: 2000)
listen: limp bizkit – break stuff (vö: 2000)
listen: crazy town – butterfly (vö: 2000)
listen: marilyn manson – mobscene (vö: 2003)

listen: jan wayne – because the night (vö: 2002)
listen: groove coverage – moonlight shadow (vö: 2002)
listen: gigi d’agostino – the riddle (vö: 1999)
listen: cascada – everytime we touch (vö: 2005)

durch freunde und vorbilder, die alle eine affinität zu hip hop pflegten, folgte auch meine beschnupperung des sprechgesangs-genres. „beginner“, „fettes brot“, „ferris mc“ und auch „deichkind“ waren mein ausgleich zum vielgeliebten punkrock und eröffneten mir neue konzerterlebnisse.

listen: fettes brot – jein (vö: 1996)
listen: beginner – füchse (vö: 1998)
listen: deichkind – komm schon (vö: 2000)
listen: ferris mc – flash for ferris mc (vö: 2001)
listen: 5 sterne deluxe – die leude (vö: 2000)
listen: eins zwo – hand aufs herz (vö: 1999)

2005 – 2008

meine ersten festivals waren diese ganz kleinen. das seewiesenfest (2005), das rock am bach (2005), das heidenspass (2005)… und welche bands waren damals „im trend“? richtig, ska-bands. ich begann exzessiv „mad caddies“ zu hören und kam dadurch auch wieder etwas mehr zum punkrock a la „misfits“ und „rise against„. ich besuchte zum ersten mal das festivalgelände in wiesen (2006), das nova rock (2007) und schließlich auch das fm4 frequency festival (2008). zum ersten mal setzte ich mich auch so richtig mit österreichischen bands auseinander, besonders gefallen hatten mir „guadalajara“ aus der steiermark, vor allem aber auch weil fm4 nicht damit sparte den song „mondays“ zu spielen.

listen: mad caddies – riot (vö: 2003)
listen: rise against – give it all (vö: 2004)
listen: misfits – dig up her bones (vö: 1997)
listen: the distillers – the hunger (vö: 2004)
listen: foo fighters – best of you (vö: 2005)
listen: jimmy eat world – the middle (vö: 2001)
listen: incubus – megalomaniac (vö: 2004)
listen: the used – the taste of ink (vö: 2002)
listen: system of a down – chop suey (vö: 2001)
listen: guadalajara – mondays (vö: 2003)

zeitgleich war ich aber auch neugierig was es da draussen sonst noch so gab. mit führerschein und auto konnte ich die partyszene niederösterreichs erkunden und landete auf free tekno und drum and bass parties. nicht wirklich meine welt. dann doch wieder lieber zu konzerten. ich ließ mich mitschleppen zu „julia“ und „3 feet smaller“ und fand sogar gefallen an der musik.

listen: kosheen – catch (vö: 2002)
listen: pendulum – tarantula (vö: 2005)
listen: 3 feet smaller – reason unknown (vö: 2004)
listen: julia – beautiful (vö: 2005)
listen: from dawn to fall – farewell scenery (vö: 2008)
listen: vanilla sky – just dance (vö: 2010)

ausserdem war ich nach wie vor großer fan von sendungen, die etwas mit musik zu tun hatten. sarah kuttner hatte auf viva und später auf mtv eine sendung und stellte regelmäßig bands vor. in erinnerung geblieben sind mir von damals vor allem „moneybrother“ und „muff potter„. sowie ein haufen indie-bands, wie zb „mando diao„.

listen: moneybrother – they’re building walls around us (vö: 2005)
listen: mando diao – down in the past (vö: 2005)
listen: muff potter – wenn dann das hier (vö: 2005)

2009 – heute

meine wahre leidenschaft was musikgenre angeht fand ich dann im jahr 2009. ich kannte die „arctic monkeys“ zwar schon vorher, aber erst in diesem jahr wusste ich, das ist die art von musik, die ich vergöttere. das spektrum an bands war plötzlich so groß, nicht nur international, sondern auch national. „the beth edges“ sah ich am nachmittag auf einem festival und musste daraufhin den halben merch leer kaufen. indie-rock war einfach genau das, was ich immer gesucht hatte.

listen: arctic monkeys – no buses (vö: 2006)
listen: the beth edges – i guess (vö: 2009)
listen: the kooks – naive (vö: 2006)
listen: jet – are you gonna be my girl (vö: 2004)
listen: bloc party – banquet (vö: 2004)
listen: the killers – mr. brightside (vö: 2004)
listen: beatsteaks – i don’t care as long as you sing (vö: 2004)
listen: the dresden dolls – backstabber (vö: 2006)
listen: the hives – tick tick boom (vö: 2007)
listen: the fratellis – chelsea dagger (vö: 2006)
listen: we are scientists – nobody move, nobody get hurt (vö: 2005)
listen: nada surf – blankest year (vö: 2006)
listen: fall out boy – dance, dance (vö: 2005)
listen: paramore – misery business (vö: 2007)
listen: weezer – the greatest man that ever lived (vö: 2008)
listen: new found glory – dressed to kill (vö: 2000)
listen: mgmt – kids (vö: 2008)
listen: the strokes – 12:51 (vö: 2003)
listen: death cab for cutie – soul meets body (vö: 2009)
listen: the cribs – hey scenesters (vö: 2006)
listen: jamie t – sticks n stones (vö: 2009)
listen: blur – coffee and tv (vö: 1999)
listen: vampire weekend – a punk (vö: 2008)

auch nach diesem „ankommen“ im indie-rock-genre war ich mal wieder neugierig auf andere musikstile. ich interessierte mich für elektronische house-musik wie zb „mstrkrft„, „the bloody beetroots„, „sub focus“ und „boys noize“ und fand, das war eine willkommene abwechslung.

listen: mstrkrft – easy love (vö: 2006)
listen: boys noize – yeah (vö: 2010)
listen: the bloody beetroots – house n84 (vö: 2009)
listen: sub focus – rock it (vö: 2009)
listen: justice – dance (vö: 2007)
listen: digitalism – blitz (vö: 2010)
listen: rocket man – candy (vö: 2006)
listen: dizzee rascal & armand van helden – bonkers (vö: 2009)
listen: yeah yeah yeahs – heads will roll (a-trak remix) (vö: 2009)
listen: miike snow – animal (punks jump up remix) (vö: 2009)

ab diesem zeitpunkt (ca. ab 2010) zirkulierte alles immer ein bisschen. youtube war präsent wie nie, musikfernsehen war quasi abgeschafft und mein musikalischer anhaltspunkt war nur noch der konzertkalender. einer der wenigen indikatoren was gerade angesagt sein könnte, neben meinem immer noch exzessiven fm4-hör-verhalten. seit 2013 kann man meinen musikgeschmack auf wienkonzert.com verfolgen.

wie war eure musikalische entwicklung? hattet ihr auch ähnliche phasen?

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