es war ein bisschen still geworden um die band aus dem oberösterreichischen steyr – schließlich war es aber soweit: catastrophe & cure feierten den release ihres neuesten werks „blank spots“ im flex. wie man eine veröffentlichung nun nennen sollte, die gerade mal sechs songs beinhaltet, wusste selbst die band nicht so genau. deswegen bleiben wir bei der bezeichnung „10 inch“ – das hört sich nämlich fancy an. wie auch immer – ich konnte dem spektakel natürlich nicht fern bleiben, deswegen schleppte ich mich in die lokalität, obwohl mir der sinn viel eher nach ausreichend schlaf war. aber was tut man nicht alles für eine band wie catastrophe & cure.

mittlerweile kann die truppe auf ein umfangreiches und vor allem rundes repertoire blicken: wie sich diese mischung an verschiedenen stilen ihres schaffens nun in einer setlist vereinen lässt? das galt es rauszufinden und das fand ich persönlich superspannend. bevor es aber soweit war, versuchte die supportband „lili“ zu überzeugen. eine zusammengewürfelte gruppe aus mehreren bekannteren bands stand da auf der bühne und erinnerte mich in so manchen momenten an „cigarettes after sex“.

nach einem ewig langen beschwingten trommel-intro ging es endlich los: „not an option to fail“ wummerte durch das gut gefüllte flex und brachte die anwesenden in verzückung. „cut it off“ und die aktuelle single „debbie debris“ folgten und stießen auf wohlwollen. für meinen geschmack war das allerdings fast ein bisschen zu slow, zu soft. vor allem für ein erstes drittel im set. mit „crazy like doves“ setzten sie weiter auf die leicht-verdaulichen melodien. innerlich wünschte ich mir einen song vom album „undeniable/irresistible“ und scheinbar wurde ich erhört – der titeltrack folgte und machte mich glücklich – vor allem auch weil die glühbirnen auf der bühne zum einsatz kamen und eine dynamische wirkung erzielten. und dynamik brauchten sie zu diesem zeitpunkt dringend.

ich wusste nicht, dass die darauffolgende nummer in wirklichkeit mein lieblingslied war, aber als catastrophe & cure „nobody’s fault but mine“ anstimmten und im zuge dessen so richtig aus sich herausgingen, sich richtig wild bewegten und derart auf ihre instrumente eindreschten wusste ich: energie steht den herren ausgezeichnet und darauf steh ich total. mit passendem lichtgewitter, der zarten stimme von sänger johannes, den dreckigen gitarren und dem immer noch hörbaren beat entwickelten sich von ganz alleine erste anzeichen von euphorie.

wunderbar fügten sich „never over“, „shipwreck“ und „untitled“ dazu und brachten die menschen immer mehr in mitwipp- und sogar tanzlaune. ein abflauen verursachte „tongue tied“ ehe es in die wirklich starke zielgerade ging: „the shore“, „eyes wide open“, „i count the days“ und schließlich das enorm starke „bones“ veranlasste das publikum zu lauten jubelschreien. ebenfalls zu bejubeln waren die grandiosen zwischenansagen von frontmann johannes. so cool, lässig und mit einem wirklich guten humor brachte er seine botschaften unters volk und gab den anwesenden die möglichkeit zu schmunzeln.

und dann war der gig zu ende. natürlich nur fast. es folgten selbstverständlich noch zugaben und ich hatte wirklich hoffnung auf ein imposantes grande finale. die vorzeichen standen gut! mit „building a wall“ schickten sie ein ganz großes stück ins rennen und jagten „blank spots“ nach. leider schien mir das genau die falsche reihenfolge gewesen zu sein – statt mit einem knalleffekt ließen sie ihr set langsam ausfaden, inklusive outro.

ein abschließendes fazit? es scheiterte nicht an den songs, nie zuvor war die qualität ihrer klänge und ihres auftretens besser. allerdings war ich persönlich mit der setlist oder vielmehr dem spannungsbogen nicht happy. „undeniable/irresistible“ ist das aufregendste, abwechslungsreichste und live-am-besten-klingendste in ihrer bisherigen karriere – diese songs von diesem album an den richtigen stellen eingesetzt, hätte noch für viel mehr wow-effekt sorgen können. energiegeladene hau-drauf-musik mag man vielleicht mit catastrophe & cure nicht verbinden, aber in wirklichkeit steckt in ihnen allen ganz viel von powerbands wie zb den foals. liebste catastrophe & cure, versteckt euch nicht hinter eurer coolness, kommt raus, geht aus euch raus – temperament steht euch so unglaublich gut!

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