turbobier in einem ausverkauften flex an einem samstag abend – mehr hochexplosives kann man gar nicht zusammenmischen. ich wagte mich dennoch, wenn auch leicht angeschlagen, in die höhle des löwen um den auftritt der besten und menschlichsten punkrock-band des landes nicht zu versäumen.

die band „montreal“ heizte im vorfeld schon ordentlich die stimmung auf – und es schien als hätten die hamburger punkrocker bereits jede menge fans in wien, zumindest wurde in den vordersten reihen fleissig mitgesungen und mitgeschwungen. das machte laune und die vorfreude auf turbobier stieg.

als oberdrangler marco pogo mit seinen kompanen die bühnenbretter stürmte, war die stimmung bereits am kochen. kreischende mädchen neben irokesen-kaliber jubelten gleichermaßen der band aus simmering beim ersten song „feuerwehrfestl“ zu. turbobier verbindet. oder vielleicht doch nicht? denn als nächstes stimmte der frontmann „i hoss olle leit“ an – vielleicht waren damit aber auch einfach nur die radler-trinker gemeint.

so stürmisch wie das set begann, so stürmisch ging es auch weiter. neues material aus dem album „das neue festament“ wechselte sich mit länger bestehenden stücken hervorragend ab, auf stimmungsmacher „o.k.s.o.“ folgte der herrliche song „punkfahrrad“ und mündete irgendwann schließlich im wohl wichtigsten titel „a mensch is a mensch“. pogokreise schlossen engtänze mit dem bier in der hand nicht aus – diese vielfalt macht ein turbobier-konzert einfach so schön! ebenfalls schön waren diese kleinen special-effects, die die band einbaute: der neue „festament“-schal wurde feierlich präsentiert und die obligatorischen drangla-schilling wurden an die gefolgschaft ausgeteilt.

natürlich durfte der hinweis auf die einzig richtige politische organisation nicht fehlen: der song „die bierpartei“ dröhnte aus den boxen, die bierpartei-fahnen wurden geschwungen und das wichtigste wahlversprechen wurde verlautbart, nämlich die abschaffung der sperrstunde, worauf natürlich dann genau dieses lied folgte. mit dem superhit „arbeitslos“ wurde dann mal der hauptteil des gigs abschlossen, ehe es in die verlängerung, sprich den zugabenblock ging.

fast ein bisschen romantisch wurde es, als marco pogo „seas“ anstimmte und dafür zu boden ging. allerdings handelte es sich in wirklichkeit dabei nur um eine nette geste von turbobier, sie gaben ihrem publikum nämlich einfach nur die chance sich kurz auszuruhen, bevor es dann wirklich in das grande finale bestehend aus „floschnpfand“, „verliebt in einen kiwara“ und „fuaßboiplotz“ ging. noch mehr pogotänze, fliegende bierbecher und jede menge glückliche gesichter. turbobier kamen, sahen und siegten!

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