sie nehmen kein ende: diese kalten abende, die es einem so schwer machen, rauszugehen und etwas zu unternehmen. auch an diesem mittwoch war das so, aber der konzertabend war bereits mit einer freundin vereinbart und absagen war keine option. also hingeschleppt zum gürtelbogen, geärgert darüber, dass die leute immer so langsam die stiegen von der ubahnstation runtergehen und im tumult zufällig meine konzertbegleitung getroffen.

die vorband ausgelassen um an der bar zu quatschen, auch das muss mal sein. rechtzeitig zu beginn von „me + marie“ dann aber wieder an vorderster front gewesen und gleich mal mein derzeitiges lieblingslied live gehört: „you don’t know„. ich war sofort gefangen, hätte den song am liebsten nochmal gehört. bereits in aufgenommener form fand ich diese reduziertheit und trotzdem ausgeprägte kräftigkeit ihres sounds in-den-bann-ziehend, live wirkte das aber nochmal viel imposanter!

ebenfalls imposant: maria am schlagzeug. frauen an vermeintlichen „männer-instrumenten“ finde ich immer besonders cool. nicht nur weil sie ausbrechen, aus dieser norm, sondern weil sie viel mehr vermitteln als nur wildes draufeinschlagen. oder wie oft erlebt man drummer nicht nur als laut und ungezähmt, sondern auch als grazil und feinfühlig? eben. gemeinsam mit gitarrist roland und einem weiteren musiker präsentierten sich me + marie als kleine seelenmassage, mal druckvoll, mal sanft aber immer gegenwärtig und schmeichelnd.

das detailverliebte, manchmal etwas düstere rock-set wurde mit trockenen zwischenansagen ergänzt, die mit dem schweizer dialekt fast ein bisschen zu niedlich klangen – wirkte die band doch im ersten moment eher tough und distanziert, passend zu den schweren, rohen tönen. aber in wirklichkeit waren sie natürlich sympathische menschen.

ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass sich das b72 noch so füllen würde, aber das interesse an me + marie war zurecht enorm groß (sogar hubert von goisern befand sich im publikum)! brav wurde geschwiegen, wenn sich nummern als ruhiger ankündigten und ebenso wurde mitgewippt, wenn sich die songs zu kleinen extended-noise-stücken entwickelten. schlussendlich gab es nicht nur für die stücke aus der feder von me + marie kräfitgen applaus, sondern auch für das motörhead-cover „ace of spades“. mir bleibt nur noch zu sagen: hoffentlich ist diese band in den sommerlichen festival-line-ups wieder zu finden, denn sie sind definitiv ein hörgenuss!

memarie5
memarie3
memarie9
memarie4
memarie7
memarie1

Kommentar verfassen

Diese Website benutzt Google Analytics. Bitte klicke hier wenn Du nicht möchtest dass Analytics Dein Surfverhalten mitverfolgt. Hier klicken um dich auszutragen.