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als am samstag eine nachricht von bloggerkollegin katrin eintraf, mit der einladung und einer adresse für einen secret-gig von paul plut, war ich wirklich schon sehr neugierig: welche location, welche menschen, welche stimmung würden wir vorfinden? einen tag später war es dann soweit: wir machten uns auf den weg zu einer seitenstraße in der nähe des wiener gürtels, suchten die genaue adresse und standen vor einem tor, das nicht gerade einladend aussah. dieses tor sah viel eher wie eine in die jahre-gekommene werkstatt-tür aus. ob sich dahinter etwas verbirgt? die hausnummer war auf jeden fall mal richtig. also erst mal abwarten. „einlass“ war zwischen 19:30 uhr und 20:00 uhr und wir waren einigen minuten zu früh da.

kurze zeit später wurde uns die tür geöffnet; wir wurden weitergeschickt, sollten noch durch 2 weitere türen und einen hof gehen, ehe wir am ort des geschehens ankamen. irgendwie war das gruselig, irgendwie aber auch sehr spannend. ich fühlte mich ein bisschen wie im horrorfilm „saw“. was wir dann vorfanden war ein raum, beige-weiße, abgenutzte wände, einige bänke und sofas, ein tisch mit getränken, und überall im ganzen raum waren kerzen verteilt. dazu dieser leicht abgefuckte touch. ich mochte diesen ort sehr.

bitterkalt war es in dieser kammer, wir wärmten uns mit tee, der uns angeboten wurde, auf. langsam füllte sich der raum mit menschen, knapp über 20 leute waren dann schließlich anwesend. es konnte losgehen. paul plut, den man vor allem als frontmann von viech kennt, war schick zurecht gemacht und nahm seine position neben seiner mit technik-befüllter gitarrenbox ein. ganz ruhig war es, als die ersten klänge zu hören waren und sofort bekam man ein düster, schauriges aber gleichzeitig warmes, angenehmes gefühl. das behutsame gitarrenspiel, die dumpfen beats, die durch leichtes stampfen fabriziert wurden und die tiefe, jauchzende stimme vereinten sich zu einer seltsamen mischung. in diesem kahlen, muckmäuschenstillen, spärlich ausgeleuchteten raum wirkte dieser todtraurige blues-sound um ein vielfaches stärker als auf platte.

aufgelockert wurden die düsteren dialekt-songs mit kleinen anekdoten. er erzählte von orten, die zum schreiben inspiriert haben. von graz über spanien bis mexiko, beinahe überall wurde er angeregt, texte zu papier zu bringen. was an jenem (wahl-)sonntag ebenfalls nicht fehlen durfte: ein kleines, politisches statement.

danach ging es aber wieder weiter mit musik. einmal sogar ganz ohne technische verstärkung. zum abschluss durfte man der ersten single „lärche“ vom album „lieder vom tanzen und sterben“ lauschen, ehe er zum gemeinsamen bier-trinken aufrief. wir huschten aber schnurstracks davon, es war einfach viel zu kalt in diesen räumlichkeiten. aber trotzdem: es war ein schöner, herzlicher, außergewöhnlicher abend. durch diesen secret-gig hat es paul plut geschafft, seine musik zu etwas sehr besonderen zu machen. gerne wieder!

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