ja – im vorfeld wurde ich von einigen leuten gefragt, warum man sich eine band zweimal hintereinander anschaut und vor allem für ein konzert dann auch noch pro strecke rund zwei stunden autofahrt auf sich nimmt? im falle der beginner gab es einige gründe. erstens die nostalgie. wenn man die schon im doppelpack haben kann, warum sollte man dann darauf verzichten? zweitens wollte ich den ultimativen vergleich. würde die show in linz vom pubilkum, stimmung und vom sound her sich zur gasometer-show unterscheiden? drittens: ich war noch nie zuvor in der tipsarena – ein locationcheck kann nie schaden. und: es war freitag. am nächsten tag konnte ich ausschlafen, warum also nicht einen kleinen roadtrip unternehmen?
gesagt, getan. pünktlich zum einlass fand ich mich vor der riesen-arena wieder. ich war happy, denn der parkplatz kostete nichts und mein ausgeborgtes auto (danke liebes schwesterherz!) parkte direkt vor der haustür. mehr luxus geht echt nicht. und dann versuchte ich mich mal zu orientieren, den eingang, die sanitär-anlagen und den zugang zur konzerthalle zu finden. das war in der tat etwas tricky, da das eigentlich nicht wirklich angeschrieben war. zum glück muss man bei solchen veranstaltungen einfach nur der masse folgen.
beim betreten der konzerthalle war ich richtig geflasht: alles war so riesengroß, weitläufig, man hatte platz zum atmen. es war ganz anders als im gasometer am tag zuvor, es war viel angenehmer und einladender. was an diesem tag noch befreiender war: ich hatte nicht mehr das gefühl, ich müsste die gigs von ganz vorne mitverfolgen und mir einen platz erkämpfen, da ich das am vortag ja schon gemacht hatte. diesmal wollte ich die auftritte anders auf mich wirken lassen und platzierte mich mittig beim foh und wollte mich auf das gesamte, auf die lichtshow und auf den sound konzentrieren und nicht mehr so sehr auf outfits und gesichtsausdrücke. diese entspanntheit, die ich an den tag legte, war gold wert!
irgendwann startete dann endlich der support-act megaloh. zu beginn war ich wieder relativ unbeeindruckt vom ganzen setting aber nach einigen minuten kam ich dann irgendwie rein in diese welle, die mich mitspülte durch seine beats und textbausteine. entweder lag es wirklich an mir selbst oder megaloh war an diesem tag einfach wirklich viel besser. oder es lag daran, dass mir die songs vertrauter vorkamen, weil ich sie ja zum zweiten mal hörte. i don’t know. ich konnte auf jeden fall mehr mitgehen, mich mehr dazu bewegen, die töne besser wahrnehmen und mich mehr einnehmen lassen – wahrscheinlich auch weil die licht-show unglaublich gut wirkte in der tipsarena.
die zeit verging wie im flug, kaum war megaloh von der bühne verschwunden waren die beginner so gut wie am start. los ging es wie auch schon am vortag mit der hymne „ahnma“. eine nummer, die gleich mal zum mitnicken animiert. und auch diesmal fand ein fließender übergang zu „hammerhart“ statt und die linzer oldschool-fangemeinde schien begeistert zu sein. oder warum gingen sonst alle hände nach oben?
ich war ehrlich gesagt sehr fasziniert von der tipsarena – auch wenn ich gehört hatte, dass die akustik in der location eher nicht so toll sein soll. von meinem standort fand ichs einfach tausendmal besser als im gasometer (obwohl das auch nicht schwierig ist) und fragte mich, ob ich mich mit meiner häufigen anwesenheit in sound-schwachen konzerthallen vielleicht einfach schon sehr an miese akustik gewöhnt hatte? eindrücke prasselten nur so auf mich ein, die lichtshow in dieser mächtigen umgebung ließ mich immer wieder die kamera zücken um dieses imposante schauspiel festzuhalten.
die plüschtiere bei „gustav gans“ ließen mich ziemlich kalt, viel mehr war ich diesmal vom song „schelle“ beeindruckt. es kam schon fast ein bisschen club-rave-charakter auf. vor allem auch wegen der beleuchtungstechnischen umsetzung. „irgendwie irgendwo irgendwann“ wurde lautstarkt von allen anwesenden mitgeträllert bevor es in den eher nicht-so-hit-lastigen-teil ging. torch und megaloh hatten wieder ihre obligatorischen gastauftritte, und dann wandte man sich wieder einem klassiker zu, nämlich „fäule“. das schöne diesmal: die beginner gingen viel mehr auf das publikum ein, wirkten viel interessierter an interaktion. zwar bewiesen sie wieder keine großen showmaster zu sein, aber ich sah eine deutliche verbesserung zum gasometer-gig.
„rock on“ markierte den ersten „letzten“ song – dann ging es für zwei zugabenblöcke natürlich nochmal on stage. das neue, eigentlich ziemlich fette „es war einmal“ dröhnte aus den boxen und natürlich durfte auch „liebeslied“ nicht fehlen. bei zweiterem wurde man außerdem zeuge davon, wie denyo seinen text vergessen hatte und anschließend in gelächter mit kumpel eizi eiz ausbrach. endlich mal was menschliches, endlich kamen die hamburger richtig sympathisch rüber! anschließend gab’s noch die aufgelegten songs „danke“ und „nach hause“ auf die ohren. und dann? dann war’s vorbei. vorbei mit dem beginner-auftritt in der tipsarena linz. das publikum wirkte großteils zufrieden, einige leute dürften trotzdem etwas enttäuschung verspürt haben, weil es einfach trotzdem nicht so wie früher war. nicht so roh, nicht so authentisch, nicht so emotionsvoll. die beginner zeigten eher dass sie mit der zeit gingen und eine junge zielgruppe ebenso ansprechen können/wollen. nämlich mit mehr coolness, mit der attitüde, dass sie damals die nummer eins waren und es immer noch sind oder sein möchten – „der testsieger rappt wieder“.
anyway: vergleiche ich im nachhinein die gigs am hip hop open, gasometer und tipsarena, so gewinnt eindeutig die linzer location. auch wenn die stimmung in der gasometer vielleicht einen tick besser war, so war in der tipsarena sound und licht einfach unschlagbar. und: die leute waren angenehmer, besonnener, entspannter. und jetzt gibts zum krönenden abschluss noch ein kleines video vom konzert in linz – viel spass!