mein tagesplan an jenem freitag nachmittag/abend umfasste nicht nur ein konzert, sondern gleich zwei konzerte und eine kinovorstellung im rahmen der viennale. nach der nachmittagsshow von amanda palmer im wuk (bericht kann man hier lesen) huschte ich weiter ins b72. ihr dürft mich gerne als verrückt abstempeln, aber ich liebe es, soviele events wie möglich in einen tag zu packen. i love stress, um es mit den worten von bilderbuch zu sagen.
im b72 angekommen, einen energydrink gegen die müdigkeit vertilgt, mit ein paar freunden geplaudert und dann gings auch schon los mit dem support act „karma art“. karma art ist eigentlich nur eine person, nämlich der marco, den man als musikalisches mastermind von leyya und ant antic bereits kennt. deswegen war ich mehr als gespannt und neugierig, was denn projekt nummer drei zu bieten hatte.
ein gerüst aus laptop, mischpult, mixer und was weiß ich alles, stand da auf einem tisch. dahinter marco aka karma art, mit e-gitarre. er fabrizierte beats, sounds, experimentelles und mischte das mit den live-tönen des saiteninstruments. es war ganz etwas eigenes, elektronisches, manchmal fast ähnlich soulig wie diese samples, die hip hopper als grundlage für ihre raps verwenden. aber immer mit drive, immer mit biss, immer mit tempo, ohne langweilig oder eintönig zu werden.
manch einer mag dies als „dj-set“ abtun, das war es aber natürlich nicht. auch wenn das setting am ersten blick so wirkte. denn gesang gab es keinen, es war ein rein instrumentalisches meisterwerk, getrieben von einem menschen, den man es regelrecht ansah, wie sehr er in dem aufging, was er da auf der bühne machte. diese leidenschaft zum musikmachen mit verschiedensten komponenten, regelrecht seine konzentration zu sehen, das unterhielt mich schon und zog mich in eine art bann.
ich war ein bisschen im zeitstress, ich wollte zumindest eine halbe stunde gospel dating service sehen, bevor ich mich auf den weg zum gartenbaukino und der viennale machte. aber die herrschaften ließen sich zeit. und ich „saß“ auf nadeln. manchmal ist es ja gut, dass sich stagetimes nach hinten verschieben, in dem fall aber verfluchte ich die obligatorische musiker-unpünktlichkeit.
zum glück wurden all meine „fangt-endlich-an-gebete“ erhört und die band tauchte wirklich noch nach einer angemessenen verspätung auf. mein nächster wunsch: mich bereits zu beginn zu begeistern. und auch das ging in erfüllung! denn die band scheute keine kosten und mühen und zauberte einen goldenen konfetti-regen herbei. und das gleich am anfang des konzerts. eigentlich hatten gospel dating schon gewonnen. es war eigentlich egal was noch kommen würde. mit konfetti kriegt man mich.
mein liebstes lied der truppe ist ja bekanntlich „red“. und ich dachte, das würde bestimmt zum schluss kommen und nicht mehr zu meinen ohren dringen. falsch gedacht. nächste überraschung war genau dieser song. bäm. konnte es noch besser werden? und natürlich konnte es noch besser werden. gospel dating service haben es sich angewöhnt in jeder stadt einen lokalen rapper bei einem song von ihnen mitmachen zu lassen. diesmal in wien mit an bord: yasmo. und: ich war immer noch da und durfte dieser kooperation lauschen. und das beste am ganzen set: es dauerte erst 20-30 minuten und war bereits voller highlights.
somit hatte ich kein schlechtes gewissen mich langsam durch das komplett ausverkaufte b72 nach hinten durchzuboxen und mich auf den weg ins kino zu machen. denn gospel dating service hatten bereits am anfang soviel richtig gemacht, das konnte einfach gar nicht mehr schlecht werden. wer bis zum schluss war, darf gerne kommentieren und meine geschichte (oder das was ich verpasst hab) fortführen. ich verzog mich ins kino und war froh, dass ich zumindest kurz dem spektakel champagne-album-release im b72 beiwohnen durfte. nächstes mal nehm ich mir wieder mehr zeit, versprochen!
ps: kauft champagne (das album, nicht das getränk)!