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ich kann mich noch erinnern, als ich im jahr 2008 in salzburg auf dem sonnigen fm4 frequency festival war und auf die bühne zustürmte, weil gerade „coin operated boy“ von den dresden dolls durch die boxen wummerte. das war mein erstes und letztes mal amanda palmer. deswegen musste ich – nach jahren! – endlich ihre solo performance sehen, und es bot sich hervorragend an ihre show im wuk zu besuchen.

mir wurde bereits im vorhinein viel erzählt, wie speziell ihre auftritte sind und dass kein auftritt dem anderen gleicht. ausserdem war zu erwarten, dass sie sehr fanatische anhänger haben musste, denn die „nightshow“ war so schnell ausverkauft, dass zusätzlich eine „dayshow“ eingeschoben werden musste. und die war auch relativ schnell sold out.

zum glück beschlossen wir schon etwas früher in die halle zu gehen, denn die vordersten reihe waren so immens schnell „besetzt“, dass ich mit meinem zweite-reihe-platz gerade noch passable bühnensicht erhaschen konnte. es war also 16 uhr am freitag nachmittag und der „konzert-mood“ war irgendwie noch gar nicht da. es fühlte sich eher an wie eine kinder-theater-vorstellung, nur mit etwas weniger kinder (aber es waren sehr viele kids anwesend, oh dear!).

mit knapp 20 minütiger verspätung startete amanda palmer aufs bühnenparkett und begann den ersten song auf der ukulele zu spielen, und zwar: „ich bau dir ein schloss“. ihr faible für deutsche musiktitel verlautbarte sie nicht nur einmal, sie meinte sogar, sie wolle ein komplett deutschsprachiges album machen. wie auch immer, kurze zeit später folgte das lied „eisbär“ – ja, wieder ein deutsches lied. und wieder mit der anmerkung, dass sie die deutsche sprache so gern mag. szenenwechsel zum klavier – bevor es jedoch so richtig am tasteninstrument los ging, nahm sie erst mal anfragen entgegen und schrieb quasi auf der bühne ihre setlist – natürlich unter berücksichtigung der songwünsche.

sie nahm am flügel platz und stellte fest, dass es total seltsam sei, eine nachmittagsshow zu spielen. sie trank keinen alkohol (normalerweise nippt sie immer an einem gläschen wein hab ich mir sagen lassen) und weil es noch so früh war, war auch ihr baby anwesend, nämlich direkt neben der bühne. eine situation, die sie so noch nicht kannte. ein kurzer blick zu ihrem schützling und sie wurde von ihren muttergefühlen überwältigt. natürlich musste sie den kleinen vorstellen, nahm ihn danach auf den schoss und wollte mit ihm gemeinsam am klavier spielen. das erwies sich aber schwieriger als gedacht. als sie ihr kind wieder „weggeben“ wollte, quengelte es natürlich und so wurde das publikum kurzerhand zeuge davon, wie amanda palmer live auf der bühne ihren wonneproppen stillte.

erst danach ging die „show“ relativ normal und allein-am-klavier-sitzend weiter: ein paar songs am flügel, einige gemeinsam mit ihrer managerin. das obligatorische „coin operated boy“ und als zugabe ein „ukulele anthem“. und dann musste sie aufhören, weil es bereits nach 18 uhr war und die zweite show bereits um 20 uhr starten sollte. sie plauderte viel, erzählte viele geschichten und intergrundinfos, interagierte viel mit den anwesenden menschen, ihr kleines kind war bestimmt ein höhepunkt der show, aber auch alles andere: ihre herzlichkeit aber auch ihre verrücktheit. die mischung, die war richtig. mein persönliches songhighlight war neben dem dresden-dolls-klassiker auch das beatles cover „paperback writer“. wunderschöne version. ansonsten: es war wirklich sehr speziell, aber gleichzeitig schön. danke amanda palmer, für diese schöne nachmittagsgestaltung!

ps: die dame herself hat auch etwas über die zwei wien-auftritte geschrieben und zwar hier. inklusive beide setlisten!

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