die freude war groß: wallis bird im rahmen einer fm4 radio session (tickets konnte man nur über radio fm4 gewinnen) im orf radiokulturhaus zu sehen, sollte etwas besonderes werden. ähm okay, jedes konzert im radiokulturhaus ist etwas besonderes, aber im fall von wallis bird sollte es noch einen tick spezieller werden. denn die dame ist energie pur in menschen-gestalt.
eine halbe, dreiviertel stunde vor beginn fanden wir uns ein, in den gemäuern des funkhauses. schon beim betreten spürte man die festlichkeit, dieses besondere flair, dass dieses gebäude und sein schöner inhalt ausstrahlt. wir besorgten uns einen drink und warteten. warteten bis wir endlich in den wunderschönen konzertsaal stürmen konnten. und als es dann kurz vor 20 uhr soweit war, staunten wir nicht schlecht, dass die ersten reihen fast schon voll belegt waren. da waren wohl einige wallis-bird-hardcore-fans anwesend! ich muss ja zugeben, das letzte mal als ich wallis bird gesehen hab, ist schon einige jahre her und die erinnerung daran verblasst. deswegen war ich auch umso gespannter, was mich an diesem abend erwarten würde.
martin blumenau hielt eine kleine ansprache vor dem konzert, erzählte etwas von sympathie und was das eigentlich ist um dann im selben atemzug wallis bird anzukündigen. und zack, kam sie mitsamt band auch schon auf die bühne und nahm zuallererst am klavier platz. sie erwähnte, dass sie ihr neues album „home“ durchspielen wolle und dass sie sehr nervös sei. aber wir besucher hätten das eigentlich eh nicht gemerkt.
es ging los mit dem ersten stück, welches mich sofort ein bisschen von der intensität und einigen tönen her an jack garret erinnert hat. aber nur zu beginn, denn dann verwandelte sich die nummer in etwas ganz eigenes, hinreissendes, schönes. auf jeden fall ein gelungener einstieg. es ging weiter und sie wechselte zu ihrer bandkollegin an die trommeln. ein sehr rhytmisches lied folgte – und am liebsten wäre ich aufgesprungen, nur kommt das bei einem sitzkonzert nicht so gut. vor allem nicht, wenn man in der ersten reihe sitzt. also blieb ich solidarisch an meinem sessel kleben und wippte nur heftig mit meinen füßen hin und her.
schließlich fand wallis bird ihre eigentliche position an der gitarre und da blieb sie dann etwas länger, nur die bandkollegen wechselten ab und zu mal ihr instrument, um jedem song das richtige fundament zu geben. und so hörten wir uns live durch das neue album „home“, welches gleichzeitig mit soviel ruhe und zufriedenheit dargebracht wurde, aber auch mit soviel power und taktgefühl, dass man auf ihre musikalische gabe fast ein bisschen neidisch wurde. fast, es sei ihr vergönnt, angekommen zu sein, bei ihr selbst, ihrer musik und ihrer liebe tracy, die übrigens auch für einen song auf die bühne hopste.
irgendwann waren dann alle nummern vom neuen album durchgespielt – und wie jeder weiß, ein album dauert keine ewigkeit, leider. deswegen durften wir auch noch ihre hits von den anderen alben hören, darunter „to my bones“ und „hardly hardly“. und: wenn eine person auf der bühne soviel energie freisetzt, kann man sich auch vorstellen, dass diese energie am ende des abends auch wieder retour kommt – und das passierte in form von standing ovations! dass eine strahlende wallis bird nach soviel wohlwollen nicht einfach gehen kann, war irgendwie klar. also spielte sie kurzerhand nochmal die ersten drei stücke vom neuen album „home“. das wars dann auch aber – ein 12-stunden-konzert wie anfang des jahres in berlin war im radiokulturhaus leider (noch) nicht möglich.
nach dem konzert stand wallis bird ihrem publikum noch ewig zur verfügung um fotos zu machen, alben zu signieren aber vor allem um mit allen zu trinken und getränke zu verschenken. es dürfte sich ausserdem bezahlt gemacht haben, ihre platte während dem konzert durchgeben zu lassen, so dass auch wirklich jeder dieses neue prachtwerk anschauen konnte und eine zusätzliche kaufanimation gegeben war. bei mir hat das zumindest funktioniert und ich spazierte glücklich und zufrieden mit einer schönen, unterschriebenen vinyl-platte nachhause. danke für den zauberhaften abend, wallis bird!