der letzte tag am donauinselfest hat sich bei mir mittlerweile zum „mit meiner mama zum donauinselfest gehen“-tag entwickelt. deswegen klebte ich nicht nur an der fm4 bühne fest (obwohl ich das so gern gewollt hätte) sondern bewegte mich auch endlich mal zu anderen stages, zum beispiel zur ö3 bühne – weil meine mama halt nicht soviel fm4 hört wie ich.
aber bevor es soweit war, stattete ich dem lieben loft-team einen besuch ab, denn die hatten ein eigenes zelt in dieser vergnügungspark-area. loft? ja, the loft bei der thaliastrasse ist gemeint, dieses lokal mit den tollen aftershowpartys nach konzerten! die hatten nicht nur eine super bar auf der donauinsel sondern neben ein paar dj’s auch noch ein paar live-acts. leider hab ich keinen davon gesehen, aber ich bin mir sicher, dass das alles sehr großartig war. wie auch immer – meine mama war ja mit mir unterwegs und das loft-zelt war quasi fast neben der ö3 bühne. und irgendwann mussten wir dann wirklich zur ö3 bühne hin, weil unser erster programmpunkt „thorsteinn einarsson“ lautete.
dazu muss ich sagen, ich hab die castingshow nicht gesehen, bei der thorsteinn einarsson mitgewirkt hat (besitze keinen tv-anschluss) und deswegen sah ich nur das, was auf der bühne passierte – ohne jegliches hintergrundwissen. das hintergrundwissen erzählte mir nämlich meine mama beiläufig. und da ich von castingshows, bandccontests etc nicht viel halte, hatte es thorsteinn ein bisschen schwer bei mir. nun ja. zugegeben, er machte schon stimmung und hat so ein gewisses entertainer-gen, aber seine musik war mir fast ein bisschen zu schmalzig. dagegen ist natürlich nichts zu sagen, denn wer auf eingängigen herzschmerz-pop steht, der ist mit thorsteinn einarsson wirklich bestens beraten. für mich war’s wohl der falsche zeitpunkt um ihm zuzuhören. vielleicht bei etwas mehr dunkelheit etwas mehr zustimmung meinerseits? man wird’s sehen beim nächsten mal!
der unterschied zwischen fm4-bühne und ö3-bühne ist nicht nur in der musik gekennzeichnet, sondern auch durch das verhalten der anwesenden. während auf ersterer stage ein friedliches, chilliges beisammensein zelebriert wird, hab ich bei zweiterer stage immer das gefühl, dass dort der stress regiert. stress in form von drängen, schubsen, schnellen moderationsansagen und entertainment-reizüberflutung. zigtausende leute, stehend und sitzend, selfies, spritzwein, bier, umgerannt werden. puh.
ach ja und dazwischen gibts immer wieder musik. als nächstes folgte auf der ö3 bühne ein künstler namens joris. da ich deutscher popmusik noch nie abgeneigt war, gefiel mir joris auch etwas besser als thorsteinn einarsson. fragt mich nicht warum, vielleicht wegen dieser philipp-poisel-ähnlichkeit. auf jeden fall fand ich es angenehmer zum zuhören, nicht so auf gezwungene unterhaltung ausgelegt, sondern einfach nur als angenehme hintergrundbeschallung gedacht. deswegen war er auch während meinem abendessen mit meiner mama eine willkommende hintergrundmusik, danke joris, so hat das gleich viel besser geschmeckt.
wir wechselten zur fm4 bühne, weil aus oben genannten gründen, mir das irgendwann zu stressig bei der ö3 stage wurde. als wir ankamen waren viech gerade dabei ihre letzten nummern abzuspielen. ein foto hab ich noch geschafft, ehe wir uns in die wiese chillten und uns erholten.
den werdegang von gudrun von laxenburg verfolge ich schon seit einiger zeit und bin immer wieder begeistert, welch tolle tanzbare, elektronische musik sie fabrizieren. diesmal war es leider noch hell und die leuchtenden anzüge der herrschaften kamen leider nicht so zur geltung wie sonst immer, aber trotzdem: der auftritt am donauinselfest sollte kein einfacher dj-gig werden, das war im vorfeld schon bekannt. denn sängerin eloui sang bei einer nummer mit und das absolute highlight folgte kurz danach: ein einhorn! und dieses geschöpf tanzte dann auch noch durch das publikum – wie kann man das denn bitte toppen? das hat sogar meiner mama gefallen. bitte ab jetzt alle shows mit einhorn!
als co-headliner am sonntag abend auf der fm4-bühne wurden frittenbude auserkoren. ziemlich voll war es kurz vorm auftritt und viele konnten wohl nicht wirklich einen song mit der gruppe assoziieren und stellten sich auf elektronische musik ein. aber das war es dann doch nicht ganz. denn die rap-parts und der etwas drückende sound sorgten nicht wirklich für tanz-stimmung. meine mama verabschiedete sich wieder zur ö3 bühne, ich blieb und suchte ein paar freunde, die dann aber meinten weiterzuschauen weil frittenbude irgendwie nicht das konnten, was erwartet wurde.
das trick bei solchen konzerten doch noch irgendwie reinzukippen: ganz nach vorne kämpfen, mitten in die menschenmenge stellen und sich mitreissen lassen. wenn nach 2-3 songs der gewünschte euphorie-effekt noch nicht eingetreten ist (sei es wegen falschen songs, nicht passender umgebungs-menschen oder zu wenig alkohol) dann ist der letzte ausweg wohl wirklich nur noch die bar. kurz dachte ich, ich würde es schaffen mich drauf einzulassen, aber kurze zeit später fand ich mich bei der bar wieder. nächstes mal wird’s bestimmt besser.
und zu guter letzt camo & kooked. ich befürchtete ein 0815-dj-set und wurde dann doch eines besseren belehrt. sie hatten nämlich einen typen mit, der als anheizer fungierte und halt immer bei den songs dreinquatschte, aber mein gott, der machte stimmung! kurze zeit später tanzte die ganze anwesende crowd – ein schönes bild! für mich war es aber an der zeit meine mama zu suchen, die sich währenddessen sean paul anschaute und gerettet werden wollte. deswegen tat ich das, suchte meine mama, gönnte mir noch mini donuts mit schoko-sauce (das beste wenns kalt wird auf festivals und man aufgewärmt werden möchte) und dann machten wir uns auf den heimweg. donauinselfest, es war sehr schön mit dir und ich freue mich bereits auf nächstes jahr – yeah!