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samstag mittag, die müdigkeit saß bereits tief und fest in den knochen und ich hatte das gefühl bereits eine woche festival hinter mir zu haben, obwohl es doch erst ein jämmerlicher tag war. keine ausreden, pünktlich um 12 uhr war abfahrt, denn ich wollte eine band am frühen nachmittag sehen und diese zu verpassen kam nicht in frage.

als brave fm4-höhrerin kam mir bereits nicht nur einmal ein song von „m.p.“ zu ohren und auch ein freund von mir setzte mich schon früh in kenntnis, mir den herren mal zu gemüte zu führen. wie gut, dass ich zeit hatte um die brandwagen-stage zu besuchen und somit „m.p.“ endlich mal live zu sehen. menschen waren gegen 13:30 uhr kaum anwesend, aber das könne ja noch werden, dachte ich. je nachdem was eben auf der bühne so abgeht.

aber die ernüchterung trat schnell ein: recht viele live-auftritte schien der junge herr wohl noch nicht hinter sich zu haben. er wirkte sehr unsicher, stellte sich immer wieder mit dem rücken zum publikum und versteckte sich zusätzlich hinter seiner sonnenbrille. da halfen auch die englischsprachigen ansagen nichts, denn dadurch wirkte er weder cool noch selbstsicher, sondern einfach nur ein bisschen wie eine schüchterne left boy-kopie. auch wenn seine musik, die auch in der left-boy-gegend beheimatet ist, ganz cool klingt und „perfect song“ sein kleiner hit ist, bringt das ja alles nichts, wenn man es live nicht rüber bringen kann.

lieber m.p.; mehr präsenz, mehr bewegung, ein bisschen authentizität und vielleicht deutsche ansagen in einem deutschsprachigen land? kein mensch braucht einen zweiten left boy. mehr eigenständigkeit, mehr power und immer den oberkörper dem publikum zugewandt, bitte. dann kaufen wir dir deine musik auch ab.

es war wie tag und nacht, nach m.p. zu den „slaves“ auf die blue stage zu wechseln. nur zu zweit vor einem riesigen pinken hundewelpen-banner produzierten sie punkige tunes a la white stripes. schlagzeug und gitarre, mehr braucht es nicht um fetten sound rauszuschleudern. das zeigten die 2 verrückten aus london auf sehr eindrucksvolle weise.

reduziert und trotzdem kraftvoll, rap-gesang und trotzdem mit melodie und soviel energie! kein wunder, dass die anwesende meute bereits nach kurzer zeit tanzte und alle völlig begeistert waren. abseits davon war es auch wirklich witzig, was sie zu erzählen hatten und der schlagzeuger, der auch zugleich sänger war, ließ es sich nicht nehmen immer wieder mal aufzustehen und sich in seiner kurzen short zu zeigen um blödheiten zu machen. zum beispiel ein eis aus dem publikum zu fordern, woran beide einmal schleckten um es danach wieder zurückzuwerfen.

völlig durchgedreht, aber gleichzeitig wollte man sie mitsamt ihrem wunderhübschen banner einpacken und als haustiere halten. slaves, kommt bald wieder, ich konnte kaum genug von dieser show haben. grandios!


der nächste programmpunkt? zebrahead, ganz klar. spass und so! als ich bei der red stage ankam, waren alle bereits ausser rand und band, gingen zu boden und sprangen wieder auf und genoßen die unglaublich gute zeit mit der spass-fraktion. ich kam mit dem snapchatten gar nicht hinterher, ich musste das alles mit meinen followern teilen. doofes internet-zeitalter. in wirklichkeit verpasste ich nämlich die besten momente zu fotografieren und einfach mitzufeiern.

was ich nicht verpasste: ich sah menschen in kostümen auf der bühne. und eine bar. zebrahead haben scheinbar alles richtig gemacht. die securitys hatten ausserdem alle hände voll zu tun, weil crowdsurfen während zebrahead-konzerten unumgänglich ist. hat sehr gefallen!


wenn man so konzert-addicted ist, vergisst man immer recht schnell auf die nahrungszufuhr. zwar wusste ich, dass ich etwas später noch was zu essen bekam, aber irgendwie musste ich davor schon meinem hunger nachgeben. und das war zwischen zebrahead und tom odell nicht die schlechteste entscheidung. gestärkt konnte ich dann dem ruhigen treiben auf der red stage folgen.

tom odell passte eigentlich gar nicht aufs nova rock. trotzdem verirrten sich einige menschen zu ihm, dem herren am piano und seiner smoothen band. und es war ja auch nicht schlecht, was er von sich gab, im gegenteil. für die verschnaufpause zwischendurch war es wirklich eine sehr schöne hintergrundmusik. leider passierte auf der bühne selbst nicht soviel. vermutlich wäre ein slot mit mehr dunkelheit und lichteffekten ein wahrer traum gewesen. aber festivals sind bekanntlich kein wunschkonzert, da muss man den platz nehmen, den man bekommt. trotzdem: netter gig, tom odell könnte meine nächste liebeskummer-hintergrund-musik werden!

august burns red standen als nächstes auf meinem programm. warum? weiß ich auch nicht mehr so genau. musikalisch war mir das wieder ein bisschen zuviel screamo, zuviel hardcore, zuviel böse, aber rein optisch auf der bühne fand ich sie cool. ausserdem war ich beeindruckt vom sänger, der sein mikrophon wie ein verrückter durch die luft wirbelte. das imponierte mir, vor allem auch deshalb, weil er das mikro immer wieder fangen konnte und keine menschen verletzte. aber nach wenigen songs endete die begutachtung wieder – soviel aggression hatte ich nicht in mir um diese musik „genießen“ zu können.


ja, ihr fragt euch zurecht, warum da nun eine sooooo eine lange lücke folgt und warum ich bitte die dropkick murphys verpasst hab. ich wurde zu einer grillerei am festivalgelände eingeladen, da konnte ich kaum nein sagen. ihr könnt euch nicht vorstellen wie gut das war, richtig leiwandes essen auf einem festival zu konsumieren. auf richtigen sitzgelegenheiten mit gedecktem tisch. ja, ich werd wirklich alt – beim nächsten festival sollte ich eine dosen-ravioli-kur in kombination mit einer täglichen bier-dusche machen um endlich wieder zu verstehen um was es bei einem festival geht.

wie auch immer – satt gegessen (schon wieder) ging es dann zu alice cooper und ich wusste nicht was mich erwartet. und zack – alice cooper zeigte binnen minuten, dass er eigentlich der wahre headliner des gesamten festivals war. eine show kam da zu tage (bzw zu nacht), die kaum zu toppen war. mit ständigem kostümwechsel, mit großen posen und gesten, mit einer richtig großen inszenierung, mit bühnenbild und viel tam tam – sowas hatte ich in meinem ganzen leben noch nicht gesehen.

auch wenn die musik teilweise verstaubt klang, war diese geisterbahnfahrt auf der bühne ein wahres schauspiel und so amüsant anzusehen. ein riesen-frankenstein-monster tanzte da zum beispiel herum. und als der song „poison“ erklang fühlte man sich ein bisschen wie in einer oldie-disco, aber plötzlich war das das beste auf der welt. ich kam aus dem staunen nicht mehr raus!


puh, was war ich geflasht von herrn cooper. aber ich musste weiterziehen, ich musste auch cypress hill sehen! die hip hop formation aus los angeles hat auch bereits einige jahre am buckel und war schon allein wegen dem kultstatus ein absolutes muss. langsam aber sicher begann es aber zu regnen und das beiwohnen bei diesem energiegeladenen auftritt wurde zunehmend schwieriger – ich bin ja aus zucker müsst ihr wissen. und so verkroch ich mich nach einigen nummern wieder an einen regenfreien ort. es gibt kaum jemanden, der mehr weichei und mädchen ist als ich, i know, i know.

volbeat als headliner am nova rock? ja, das geht durchaus, wenn einem nichts besseres einfällt. hätte man vorab live-shows studiert, wäre der slot-tausch von alice cooper und volbeat vielleicht sinnvoller und richtiger gewesen. denn volbeat hatten alles, nur keine sehenswerte show. ein bisschen lächeln, ein glattgebügelter sound, songs die sich manchmal wirklich sehr gleich anhörten und den charme von robotern.

bereits 2008 sah ich volbeat zum ersten mal im linzer posthof und seitdem hat sich an ihrer musik kaum was geändert. dass eine band ohne jegliche weiterentwicklung dennoch keinen zuspruch verliert, ist mir manchmal schon ein rätsel. wie auch immer – mittlerweile regnete es richtig heftig und das war mir auch recht, denn volbeat wollte und konnte ich mir eh nicht komplett geben. ich wäre wohl im stehen eingeschlafen.

es war mitternacht geworden und wir waren uns nicht sicher ob wir abhauen sollten oder ob wir doch noch auf austrofred warten sollten. es schüttete mittlerweile so dermaßen, dass wir erstmal beschlossen, dann zu gehen, wenn der regen nachlässt. aber nachgelassen hat der in keinster weise und dann war es plötzlich eh schon 00:50 uhr und es war an der zeit, den austrofred zu besuchen. also regenfest einpacken und los.

ich fragte am weg zur bühne einen security, ob das konzert denn stattfindet, denn ich konnte keine leute vor der stage erkennen. aber da waren wirklich eine handvoll menschen, die im regen ausharrten um den headliner der herzen zu sehen. ein paar songs lang blieben wir, sahen dem tapferen austrofred zu, wie er trotz all den üblen umständen alles gab. bewundernswert! und er verlor trotzdem nicht seine witzigkeit, scherzte laufend herum, warf sich in pose, zeigte seinen po. austrofred war da, und die meisten nova rock besucher verpassten ihn. schade. hoffentlich sind beim nächsten mal mehr menschen da um diesem grandiosen künstler ihr gehör zu schenken und um eine wertvolle lektion in sachen humor zu lernen.

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