am freitag nachmittag viel zu spät von der arbeit weggekommen, viel zu spät zur donauinsel gekommen und bei ankunft am „festivalgelände“ zuallererst mal gestaunt, wieviele leute in einer warteschlange stehen können. ich hatte ein bisschen angst das gleiche schicksal zu erfahren, aber dem war dann nicht so. puhhhh. trotzdem: war es nicht absehbar dass der ansturm groß sein wird und hätte man den einlass nicht auch anders bzw mit mehr kapazität an mitarbeitern machen können? ich hatte schon mitleid mit den wartenden.
als bekennende indie-rock-liebhaberin war mir dieses jahr klar, dass ich am freitag und am sonntag des rock in viennas wahrscheinlich schwer zu begeistern sein würde. aber großes interesse hegte ich trotzdem für die erste band, die ich mir an diesem freitag anschauen wollte: babymetal. wir kamen erst zur mitte des sets an, der wavebreaker war bereits gesperrt wegen überfüllung. und da standen die damen in ihren röcken, mit ausgeklügelten choreographien und engels-gesängen zu metal-tönen. meine erste frage: meinen die das ernst? gefällt ihnen das wirklich, was sie da tun? aber die antwort fällt vermutlich leichter, wenn man weiß, was auf dem bankkonto liegt. wie auch immer. ich fands amüsant, trashig, netter festivaleinstieg. aber diese musik würde ich mir einfach niemals kaufen geschweige denn wo anders hören wollen als auf einem festival.
wie schon im vergangenen jahr wurde auf ein nahtloses programm gesetzt. kaum war die musik auf einer bühne zu ende, ging es auf der anderen bühne gleich daneben weiter. so passierte es auch, dass ich slayer gesehen hab, aber die musik nicht verstanden hab. und weil ich rein gar nichts damit anfangen konnte, machte ich mich mit meinen begleitern auf zur festivalerkundung. wir suchten nach essensständen für menschen, die kein fleisch essen – vergeblich. als vegetarischer bzw veganer zeitgenosse hatte man die auswahl zwischen kartoffel-wedges, pommes und brezeln. da bin ich ja froh, dass ich (fast) alles esse. ausserdem versuchten wir ein spritz-getränk zu kaufen… aber nach 40 minuten gaben wir auf. wenn man vom barpersonal nur ignoriert wird, dann zieht man einfach irgendwann enttäuscht weiter.
apocalyptica habe ich überhaupt nicht mitbekommen, da waren wir gerade irgendwo weiter hinten am gelände. aber dafür versuchte ich den darauffolgenden herren von rammstein meine aufmerksamkeit zu schenken. btw: versucht niemals kurz vor einem rammstein-auftritt euch von ganz hinten nach ganz vorne zu kämpfen. ich erntete nicht nur einen todesblick.
aber wieder zu rammstein: ich trank an diesem abend keinen alkohol und konnte mich endlich mal mit den texten von der deutschen band beschäftigen. „ja, nein, rammstein“ und so weiter war zu hören. hach. ich hatte die band zwar schon mal gesehen, aber konnte mich nur noch an feuerwerk und pyroshow erinnern. jetzt wusste ich auch, warum nichts anderes hängen geblieben ist. die pyroshow war ja wirklich super, aber sonst?
ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich ziemlich früh abgerauscht bin um noch einigen rock in vienna – aftershowpartys einen besuch abzustatten. was ich später aber noch gehört hab: wegen einem stromausfall wurde „ohne dich“ akustisch gespielt. feiner zug! dennoch: musikalisch war es für mich persönlich leider nicht so das richtige, aber trotzdem war es perfekt um endlich wieder festivalluft zu schnuppern und die stimmung aufzusaugen.