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samstag nachmittag, das wetter war bestens, die stimmung auch. also setzten wir uns ins auto und fuhren nach kleinreifling. ziel: das seewiesenfest. runtergelassene fenster, wind im haar, musik auf anschlag, sich (wieder) jung fühlen. und irgendwann sind wir angekommen. am parkplatz erfasste uns campingplatzfeeling. und dann spazierten wir gemütlich zum gelände. begleitet von der sonne entlang dem wasser. und irgendwie fühlte sich allein die anreise schon an wie urlaub!

erstmal ließen wir das kleine gelände auf uns wirken. das wasser, der steg, die feuerstelle samt gulasch-kessel. das poetry-slam zelt. das große zelt. die herumspielenden kinder. die entspannten leute. wer es zu diesem zeitpunkt noch nicht als das schönste, liebevollste und heimeligste indie-fest in ganz österreich wahrgenommen hat, der hat wohl etwas auf den augen.


was benötigt man für so ein kleines, schönes festival – ausser dem gelände und verpflegung? richtig, musik! die erste band, die ich mir zu gemüte führte, waren „conclave“ aus dem nicht weit entfernten steyr. im vorfeld hörte ich einen song auf youtube von ihnen und war eigentlich positiv überrascht. nur live auf der bühne überzeugte es mich dann leider nicht mehr so ganz. es war zwar musikalisch wirklich gut gespielt, dieser rock mit blues-einflüssen, aber es fehlte dann doch ein bisschen an abwechslung. langatmige instrumental-parts, die eher spät-abends als am nachmittag passen, und etwas unsicherheit (wohl auf das alter der band zurückzuführen) ließen das ganze eher wackelig erscheinen. burschen, arbeitet an eurer präsenz und an der dramaturgie des sets – dann wirds auch was mit einem zahlreichen publikum.

die angesprochene abwechslung fand ich dann beim neuen system des getränke- und essenskauf via bons. ganz schön tricky, welche wege man gehen musste um sich lebensmittel besorgen zu können, aber noch mehr tricky war es, wenn man vorhatte sich auch den pfand wieder zurückzuholen. hui, eigene geschichte, vielleicht komm ich später nochmal drauf zurück, nur soviel: es war schon ein bisschen kompliziert.

raus aus dem großen zelt, rein in das kleine zelt. denn das poetry slam – finale stand bereits am programm! und ich war wirklich mega gespannt. vor allem weil wir davor schon ein paar sachen mitbekommen haben und wirklich jedes gedicht zum schmunzeln anregte. sowas mag ich. die finalisten waren übrigens alle ziemlich auf gleichem level grandios, namen kann ich keine mehr nennen, die hab ich leider vergessen. aber die gewinnerin hab ich zumindest fotografiert. eine lustige dame, die durch verstellen ihrer stimme zusätzlichen pepp in ihre darbietung brachte und alle herzen im sturm eroberte. ausserdem fand ich die beiden damen, die den poetry slam moderierten, sooo witzig. ich will, dass die beiden ein kabarett-programm oder so machen. trockener humor at its best. schon allein wegen denen sollte man das seewiesenfest besuchen!

und dann war es soweit: mein highlight „trümmer“ kam auf die bühne! erst tags zuvor am donaukanaltreiben gesehen, freute ich mich diesmal noch mehr auf den auftritt. ich hörte die band in dauerschleife und konnte mittlerweile auch einige textzeilen mitsingen (der song „nitroglyzerin“ ist prädestiniert fürs mitsingen und backroundtanz-choerographien ausdenken). huch. aber hatten die anderen besucher des seewiesenfests die selbe euphorie inne? nach 2-3 liedern war ich mir sicher: ja, alle swf-besucher waren motiviert für die gruppe aus deutschland.

was ich an trümmer besonders mag: den aufbau der setlist. ziemlich am anfang wurde man mit dem hit „grüße aus der interzone“ schon aus der reserve gelockt – ein wahrer ohrwurm und stimmungsaufheller! frontmann paul verstand es danach das publikum weiter bei laune zu halten, nämlich mit interaktion und noch mehr großartiger musik, wie zum beispiel der schon erwähnte song „nitroglyzerin“. schön war auch, dass die band geflasht wirkte aufgrund der vielen natur in der umgebung. ja, so ein festival in der pampa (das ist jetzt nicht negativ gemeint!) ist schon etwas besonders!

das einzige was in kleinreifling vielleicht etwas fehl am platz war, war die frage von paul, ob hier eine jugendbewegung gestartet werden soll. und der europa-mega-monster-rave war in dem kleinen beschaulichen ort wohl auch ein zu hoch gegriffenes ziel. aber egal. denn beim über-drüber-mega-hit „wo ist die euphorie“ wurde dann schon klar, dass selbst kleinreifling zu großem fähig ist: nämlich zum kollektiven auszucken und mittanzen, abgehen und mitfeiern! ein warmes, positives, wir-gefühl, dass sehnsüchtig nach endlosen nächten lechzt, wurde geboren und ich wünschte mir, dass der song niemals enden würde. was aber enden sollte: der mittlerweile gestartete regen, der draussen vor sich hin plätscherte.



immer noch im trümmer-fieber konnte ich das große zelt nicht verlassen, denn ich musste mir ja noch eine platte kaufen. und rausgehen war sowieso keine gute idee wegen dem immer-noch-anhaltenden-regen. hmpf. irgendwie fehlten die sitzgelegenheiten. irgendwann kann sich ein festivalbesucher mit seebaps und anderen köstlichkeiten nicht mehr fit halten. also ging es dann doch schnell raus in den regen und schnell rein zum anderen mini-zelt. sitzen konnten wir dort zwar auch nicht, aber das nächste highlight braute sich gerade eben zusammen.

giga ritsch tanzte und rappte inmitten einer kleinen menschenmenge. die augen der anwesenden leute leuchteten. es war einer dieser magic moments, bei denen niemand ein wort sagt und baff und erstaunt dem geschehen folgt. es waren sogar alle so begeistert, dass beim letzten song alle menschen aufhüpften und mit der dame tanzten und mitsangen. wow! auch mir fehlten die worte. vor allem erinnerte ich mich daran, als vor einigen jahren yasmo an selber stelle rappte und mittlerweile zu den hip hop größen in österreich zählt. ganz groß. giga ritsch wird euch auch noch um die ohren fliegen, versprochen!

von mehreren seiten hörte ich im vorfeld, ich dürfte „luh“ nicht verpassen. aber ich verpasste trotzdem die hälfte des sets. von aussen sah das zelt, welches die große bühne beiheimtate, aus wie eine mischung aus diskostadl und geheimen elektronik-festival. die licht-effekte die durchscheinten waren einfach nicht genau zuzuordnen. irgendwann bemühte ich mich doch noch hin, durch den gatsch und regen watschelnd. aber die stimmung war drückend, ich hatte das gefühl, dass das publikum die band als ausserirdisches leben wahrnahm und nicht wirklich was damit anfangen konnte. ausser in den vorderen reihen, da wurde zumindest zustimmend mitgenickt.

nach einigen runden, die ich im zelt drehte und zufällig getroffenen freunden, machte ich mich wieder auf den weg ins kleine zelt. ich wollte nämlich unbedingt voodoo jürgens sehen, der an diesem abend sogar 2 slots zur verfügung hatte.


wieder zurück in der kleinen „höhle“ und voodoo jürgens war gerade dabei, seine gitarre zu stimmen. ich wollte dieses kleine, kuschelige zelt, mit diesen angehemen menschen rund um mich herum eigentlich gar nicht mehr verlassen. denn hier war es warm, man konnte sitzen und es hatte wohnzimmer-flair. und als dann voodoo jürgens zu musizieren begann, war alles perfekt. gitarrenbegleitete mundart-lieder, mit so wahnwitzigen texten, in dieser heimeligen, intimen atmosphäre. voodoo jürgens war zur richtigen zeit am richtigen ort. er sagte die richtigen dinge zwischen den liedern, er meinte, er darf beim ersten set nicht gleich alles „verpulvern“ , aber tat es dann doch. spielt er halt was doppelt. ist auch wurscht.

wir schlenderten zwischendurch zum auto, um es umzuparken und um später nicht im schlamm stecken zu bleiben. welch weise entscheidung. es war wirklich schon sehr gatschig und grenzwertig. und dann gings wieder zurück zum gelände und schnurstracks zu „suuns“. was mir an der band gefallen hat? die riesen buchstaben auf der bühne. machte ein schönes bild. aber wir verweilten nur wenige minuten, denn dann mussten wir wieder ins kleine zelt und zum zweiten set von voodoo jürgens.

voodoo jürgens spielte wirklich einige sachen doppelt, aber das war nicht so tragisch. mittlerweile waren viel mehr leute versammelt, der regen war zu ende und alle hörten dem herrn aufmerksam zu. seine verdrehten augen, die loop-station die er gekonnt einsetzte und die etwas schüchterne art, mit der er sich zeigte, ließen vermuten, dass sich hier ein genie aufhielt. großartig!

ach ja und dann war es auch nicht mehr weit (weder wegtechnisch noch zeitlich) zum headliner „astronautalis“. die macklemore-assoziation darf man mir nicht übel nehmen, er wirkte halt wirklich so wie macklemore. vom aussehen, vom tanzstiel, ja sogar ein bisschen von seinen ansagen her. nur mit macbook auf der bühne versuchte er stimmung zu erzeugen. er merkte aber, dass er mit drückenden beats nicht weit kommen würde und schwänkte um in ein fröhliches party-set. das war zwar immer noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber der alkohol floss bei den besuchern und sie schrien förmlich nach stroboskopen und partymukke. euer wunsch, mein befehl, dachte sich astronautalis wahrscheinlich. er verlies sogar die bühne um inmitten der meute zu performen und die stimmung ein bisschen anzutreiben. hat auch schlussendlich geklappt. das seewiesenfest verwandelte sich in eine hip-hop-disco. und uns alte menschen trieb sie nach hause. ins bett. sonne, essen, regen, gatsch und musik machen müde. es war trotzdem schön mit dir, liebes seewiesenfest. ich komme sicher wieder, aber das weißt du ja!

um noch mehr eindruck zu bekommen, um noch mehr seewiesenfest-feeling zu ergattern: ein kurzes video. enjoy!

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