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erst am vortag beschloss ich mir ein ticket für das konzert von „little big sea“ und „carnival youth“ zu besorgen. ich weiß gar nicht warum ich so lange gewartet hatte. irgendwie hatte ich aber auch immer wieder drauf vergessen eine eintrittskarte zu kaufen und war am schluss happy, den kauf getätigt zu haben. nicht nur weil ich carnival youth so gern mag, sondern auch weil ich neugierig war, wie denn little big sea live sind.

aufgrund zahlreicher fussball-public-viewing-gäste im chelsea war es kurz nach 21 uhr ein bisschen schwierig zum konzertraum zu gelangen. aber als ich und meine begleitung es geschafft hatten, einen guten platz bei der bar hatten und die ersten takte von „little big sea“ ertönten, konnte der abend nur gut werden. zumindest war das unsere hoffnung.

little big sea aus wien sah ich mir nur von weitem an. während ihres sets musste ich die ganze zeit an „the xx“ denken – die ähnlichkeiten waren irgendwie nicht zu überhören. der unterschied war, dass little big sea nicht soviel drive entwickeln konnten. und keine tiefen zweitstimmen. sonst fand ich die band samt ihrer songauswahl ganz okay. die frontfrau wirkte äußerlich ein bisschen wie ein engel auf mich, und die beiden herren an ihrer seite ein bisschen wie zwei teufel, die ihre höllischen elektronik-musik-spielzeuge ausprobierten. mein fazit? ich fand, dass die band zeigte, dass sie sich noch in einer findungsphase befinden. es saß noch nicht alles ganz richtig und es wirkte noch nicht wie eine in-stein-gemeisselte-musikalische identität. aber ich bin zuversichtlich – die voraussetzungen sind da, die zeichen stehen gut – von little big sea wird man noch einiges hören.

am waves festival 2014 verliebte ich mich in carnival youth, die band aus lettland. als sie damals im porgy & bess alle anwesenden in begeisterung versetzten, wusste ich, dass sie mein highlight des gesamten festivals waren. auch die ausverkaufte show im chelsea ein paar monate später war für mich ein ganz arger „wow“-effekt. und wie sagt man so schön: alle guten dinge sind drei. sollte der dritte auftritt ein jahr später nochmal so gut werden? oder hatten sie ihren zauber verloren? und vor allem: wie würde sich das neue album „propeller“ schlagen?

mit dem neuen song „seagulls on bicycles“ begann das set – ganz im stil vom gewohnten carnival-youth-sound. danach mündete das lied in die altbekannte nummer „brown eyes and all the rest“. soweit so gut, dachte ich. da war noch keine große veränderung zu erkennen nach 2 gespielten songs. mit „1Q7/4“ begann der große umschwung – irgendwie klang dieses lied anders. anderer takt, anders aufgebaut – nicht der fröhliche heppi-peppi-sound, den man von carnival youth sonst gewöhnt war. bevor man aber zu grübeln anfangen konnte, folgte als auflockerung der kleine hit „octopus“. und danach wurde direkt weitergefischt, im neuen unbekannten setlist-gewässer.

mit jedem weiteren song wurde klar, in welche richtung sich die band aus lettland bewegte: in richtung langgezogene jam-parts, melancholischer noise-jazz. weg vom überschwänglich, sanft-fröhlichen, leicht-verdaulichen indie-sound, hin zu mehr verwaschenheit. teilweise war das gut gelungen, teilweise irritierend. und bevor man eindringlich nachdenken konnte, schwabbte schon der nächste, alte klassiker „traffic lights“ durch die boxen.

carnival youth sparten nicht mit neuen sounds und bauten die alten songs nur noch als auflockerung ein. doch gerade ihre songs vom ersten album kristallisierten sich als wahre stimmungsgranaten heraus – vor allem als „never have enough“ ertönte, war kein halten mehr. unglaublich lauter applaus, unglaublich viel freude und leuchtende augen. diese euphorie nahm die band mit und versuchte auf ihr zu surfen – im wahrsten sinne des worte. als einer der herrschaften beschloss crowdsurfing zu praktizieren, zeigte sich erstmals, wieviel rock’n’roll im publikum steckte.

blöd, dass gerade bei diesem stimmungshöhepunkt das set so gut wie zu ende war. als letzter song wurde „sometimes“ angestimmt – der sich als bindeglied zwischen „alt“ und „neu“ präsentierte. die leichten melodien in verbindung mit langgezogenen, schwerfälligen noise-parts spiegelten nochmal den musikalischen weg von carnival youth. aufgeregt sein, erwachsen werden und alles andere als süß sein. das alte image wurde mit dem auftritt im chelsea ein klein wenig runtergestülpt – was sich hier noch alles verbirgt? das wird sich zeigen. es war auf alle fälle schön zu sehen, welche begeisterungsstürme so eine kleine band aus lettland auslösen kann. und auch schön zu sehen, wie gut sie live funktionieren. carnival youth – immer wieder gern. auch wenn ich nicht so der fan von noise-geprägten extended versions bin.





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