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grau, nass, kalt: so präsentierte sich der freitag schon den ganzen tag. am abend zum electric spring festival? mal schauen. es war einfach so richtig ekeliges wetter, welches eher zum fernsehabend einlud statt ein (mittlerweile) indoor-festival zu besuchen. aber crack ignaz wollte ich solange schon unbedingt sehen, also raffte ich mich dann doch auf und machte mich auf den weg ins museumsquartier. zwischenzeitlich, durch regen und wind gehend, überlegte ich wieder umzudrehen um den abend lieber doch im kuscheligen bett zu verbringen… aber ich war ja schon unterwegs, deswegen biss ich die zähne zusammen und watschelte weiter. wenn events im mq sind, ist es normalerweise schon von aussen zu erkennen, diesmal war das areal aber wie ausgestorben, nur vereinzelt wagten sich leute durch den stürmischen abend. ich fragte mich ob denn dann überhaupt jemand da sein würde, wenn crack ignaz die stage entern wird?

je näher ich den hofstallungen kam, desto mehr menschen sah ich auch. zwar nicht übermässig viele, aber eine ziemlich homogene menge in anbetracht des wetters. als ich die location betrat war sie halb gefüllt, aber immer noch eher wenig los, denn ich konnte mühelos mir meinen weg bis nach vorne bahnen. der perfekte platz war schnell gefunden – ganz vorne rechts an der wand. da konnte ich mich anlehnen, hatte gute sicht, war geschützt und trotzdem mitten drin.

die erste band des abends „kids’n’cats“ spielte gerade noch ihren letzten song. irgendwie verpasse ich die truppe immer. aber irgendwie hat mich das noch nie gestört. einige leute verschwanden, aber die meisten sicherten sich ihre plätze vorne am zaun. weitere crack ignaz-fans strömten nun in die location und es wurde immer kuscheliger. nur in meinem eck war es nicht so kuschelig – aufgrund einer jungen dame, die sich in den kopf setzte, sie müsste nun alle leute anpöbeln und herumschreien. ich war mir nicht sicher, ob es sich hier um ein fanatisches fan-girl handelte, oder ob sie ihn abgrundtief hasste. ich war mir nur sicher, sie ist bestimmt so eine, die hass-kommentare im internet schreibt.

bevor crack ignaz die bühne betrat, kam noch der mq-direktor mitsamt kuratorin kathi seidler auf die bühne. die anmoderation war gut gemeint, aber wenn ein haufen junger leute auf ihr idol wartet, ist so eine moderation mit dankesworten eher nicht so passend. vielleicht wäre ein kurzes crack-ignaz-cover oder sonstige anspielungen gut gewesen, aber so war es ein tropfen auf dem heißen stein und alle wollten endlich das gefühl loswerden, dass sie auf nadeln sitzen.

und dann war es soweit. die bühne wurde in blaues licht getränkt, wandl setzte mit den beats ein und crack ignaz mit dem cloud-gerappe. die verrückte junge dame aus meinem eck versuchte den künstler anzuschreien, aber zum glück waren die boxen so laut, dass ihr stimmorgan irgendwann versagte und sie sich aus dem staub machte. ihr könnt euch nicht vorstellen, wie die 20 menschen in näherer umgebung gejubelt haben. merke: pöbeln auf konzerten ist ein no-go. und wenn, dann bitte nur gedanklich.

etwas später hatte es ein freund dann auch noch geschafft, bis nach vorne zu kommen und teilte mir auch gleich mit, dass yung hurn neben uns stehen würde. tja, so kenn ich mich in der szene aus, erkenn nicht mal die wichtigsten personen, selbst wenn sie neben mir stehen. wie auch immer – eigentlich soll es hier ja um crack ignaz gehen und nicht um die gegebenheiten rundherum. beim konzert von hustensaft jüngling und moneyboy im jänner (hier gehts zum bericht) versuchte ich ja herauszufinden, was die faszination rund um diese „cloud-rap“-szene ausmacht. damals war ich ja von der qualität her nicht wirklich beeindruckt. bei crack ignaz war das komplett anders. na gut, ich muss zugeben, textlich ist da natürlich nicht soviel unterschied (gödlife und wie die ganzen ausdrücke heißen) aber qualitativ war der auftritt im mq um welten besser! crack ignaz wirkte nicht zugedröhnt, sondern fokussiert auf seinen auftritt. er animierte, lächelte, hüpfte, rappte. und er tat das so lange, bis auch die letzten skeptiker im publikum mitnickten.

eine knappe stunde lang gab es entertainment par excellence. einer der höhepunkte war natürlich sein hit „könig der alpen“ aber auch ein paar andere songs veranlassten das publikum ganz leicht durchzudrehen. auch wenn diese musik immer noch nicht meinen geschmack trifft, so versteh ich den hype um crack ignaz. er bleibt im gedächtnis, er ist witzig und mit wandl im hintergrund und dessen verzerrter computerstimme ist das dann doch etwas, was es so nicht unbedingt an jeder ecke gibt.

für uns ging es später noch ins cafe leopold. gesehen hab ich aber nichts mehr ausser der bar. ein gelungenes electric spring festival würde ich mal meinen. hoffen wir mal dass das wetter nächstes jahr wieder mitspielt, dann sind auch alle leute wieder motivierter. feines event, auch wenn ich bewusst nur einen künstler gesehen habe.

ps: falls ihr richtige expertise zu crack ignaz sucht, dann gönnt euch mal diesen artikel hier.




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