jeder musikliebhaber muss sich früher oder später damit befassen: plattenspieler. manche leute wurden durch ihren coolen papa und dessen vinyl-sammlung schon früh zu freaks, andere kamen ihr ganzes leben noch nie in berührung mit schallplatten. wenn ihr zur zweiten sorte gehört, keine angst, mir ging es genauso! bis vor kurzem hatte ich keinen blassen schimmer von vinyl-abspiel-geräten. ich wusste nur, ich wollte dieses besondere klangerlebnis ebenso haben, von dem immer alle so schwärmen und ich wollte mir endlich zeit nehmen, musik bewusst zu hören. wo fängt man also an und wo hört man auf? für mich begann alles mit recherche durch diverse hifi-foren, die für mich aber alle beinahe gänzlich unverständlich waren. ich hatte selber keinen bock einen eigenen foren-eintrag zu machen und mich von freaks belächeln zu lassen, nur weil ich keine ahnung hab. gut, was macht man also, wenn man keine ahnung hat? man geht zu diesen riesen elektronik-fachhändlern. die verkaufen immerhin auch plattenspieler und sollten sich auskennen. das ging in meinem fall leider komplett nach hinten los: entweder ich wurde generell nur ignoriert und wenn ich fragen stellte, flüchteten die verkäufer oder sie wollten mir eigenmarken andrehen und beriefen sich auf selbstgetippte bewertungen auf der eigenen firmenhomepage. diesmal flüchtete ich, das kanns ja nicht sein! zum glück hab ich freunde, die sich freaks nennen und ich fügte die erklärungen von freunden, mit den informationen aus dem internet zusammen. et voila, schön langsam ergab das „plattenspieler kaufen“-bild einen sinn. und weil dieser prozess bei mir sehr sehr lange gedauert hat, möchte ich es euch nun einfacher machen und euch sagen und erklären, worauf ihr achtet solltet, wenn ihr auf diesen hype aufspringen wollt. ein plattenspieler allein macht noch keine musik! wenn ihr das ganze halbwegs professionell angehen wollt, dann kauft bitte keinen plattenspieler mit eingebauter box. das lässt sofort darauf schließen, dass ihr euch mit plattenspielern nicht beschäftigt habt und dass ihr euer kombi-teil beim kleinsten defekt wegschmeissen könnt. grundsätzlich gilt: besorgt euch einen ganz simplen turntable, die passenden kabeln und im besten fall besorgt ihr euch eine stereoanlage mit halbwegs guten passiven boxen. 1. der plattenspieler – bestandteile und funktionen beim plattenspieler gibt es jede menge dinge zu beachten. zuerst einmal sollte man wissen aus welchen bestandteilen er besteht und wie ein plattenspieler eigentlich funktioniert. da wäre dieses ding, dass sich dreht, mit so einer filzmatte drauf – der plattenteller quasi. da legt man seine schallplatte drauf. natürlich gibt es einen on-off-knopf, um das ganze mal einzuschalten. einen start-stopp-button, um die platte zu starten und wieder zu beenden. einen zentrierpuck, um kleinere platten (sogenannte seven inch platten, schreibweise: 7″) abspielen zu können, dabei muss man den puck einfach in der mitte auf den teller legen und die platte dann drauf – wenn ihr das mal ausprobiert habt, wisst ihr was ich meine. es gibt dann noch einen schieber zur pitch-einstellung, da könnt ihr die platte quasi stufenlos schneller und langsamer spielen lassen und habt dann entweder höhere töne oder tiefere – aber wir 0815-benutzer werden das wohl nie brauchen. dann sind da auch noch zwei speed-tasten mit der zahl 33 und der zahl 45. das zeigt die geschwindigenkeiten an, mit der die platte abgespielt werden kann. grundsätzlich gilt: lp’s mit 33 und singles mit 45. und dann zu guter letzt gibt es diesen tonarm, der ganz vorne eine nadel hat, die man auf die platte absetzt, um sie anhören zu können. bevor man das aber überhaupt machen kann, muss das ganze mit dem gegengewicht am anderen ende eingestellt werden, dass die nadel nicht zu fest und auch nicht zu leicht auf der platte aufliegt. ach ja, und da wo der tonarm aufliegt gibt es auch noch so eine plastikfixierung, dass der tonarm nicht herumfliegen kann, wenn er nicht in gebrauch ist. und btw: tonärme schauen immer ur schwer aus, sie sind in wirklichkeit aber ganz leicht und haben kaum gewicht – deswegen ist es so wichtig, das gegengewicht gut einzustellen (bzw einstellen zu lassen). und noch was: einstellbare gerätefüße! der plattenspieler sollte komplett gerade stehen. ausserdem: je schwerer der plattenspieler ist, desto ruhiger läuft eine platte ab, desto besser ist es.
Bild via dual.de
das waren aber jetzt eigentlich nur mal die äußeren werte. ein plattenspieler kann dann noch einen riemenantrieb oder einen direktantrieb haben. ich hab mir sagen lassen, dass direktantrieb besser ist und leichter zu reparieren – deswegen: kauft direktantrieb! und apropos reparieren: auch bei der nadel solltet ihr darauf achten, dass sie austauschbar ist. und: bei besseren turntables ist öfter mal gar keine nadel dabei – also beachtet, was alles inkludiert ist. ausserdem wichtig: ist der plattenspieler manuell, halbautomatisch oder vollautomatisch. bei einem manuellen plattenspieler, muss man den tonarm mit der hand auf die platten legen. ein manueller spieler erkennt das ende einer platte nicht und dreht sich in der endlosrille einfach weiter, bis man den tonarm von der platte nimmt. bei einem halbautomatischen plattenspieler wird das ende erkannt und der tonarm geht automatisch in seine ausgangsposition zurück. zum abspielen muss man den tonarm aber mit der hand auf die platte setzen. ein vollautomatischer spieler übernimmt alles: der tonarm bewegt sich selbstständig auf die platte und am ende wieder zurück. auch hier gilt wieder, je „manueller“ desto einfacher zu reparieren. ausserdem gehts von hand oft schneller als mit der automatik-funktion, hab ich mir sagen lassen. gut, aber der plattenspieler allein macht noch keine musik. denn es geht grundsätzlich nur ein ganz minimaler ausgangston raus, deswegen kommt man nicht drumherum, den ton zu verstärken. und wie macht man das? richtig, mit einem teil, dass töne verstärken kann! 2. die boxen – den plattenspieler samt platte hörbar machen grundsätzlich sollte man darauf achten, dass der plattenspieler einen entzerrer-vorverstärker hat, dann können phono sowie aux-in eingang genutzt werden. was auch immer das heißen mag, schaut drauf, dass ein entzerrer-vorverstärker eingebaut ist und gut ists!
Bild via was-ist-besser.net
und dann habt ihr die wahl: aktive boxen oder stereoanlage samt passive boxen? ich erkläre euch den unterschied und die möglichkeiten, samt anschlüsse. aktive boxen haben einen eigenen stromanschluss, haben einen verstärker sowie lautstärkeregler bereits in der box eingebaut. man muss hier nur schauen, dass man ein passendes kabel hat um plattenspieler mit aktiver box zu verstärken. ich habe das mit einer „nyne tt – portable bluetooth speaker box“ probiert, die einen „line in“ anschluss hat (der 0815-anschluss für kopfhörer usw – auch klinken-stecker genannt) und habe das mit den cinch-anschlüssen beim plattenspieler verbunden – hat funktioniert! kabel sehen wie folgt aus und kosten nur einige euro, und die gibts in jedem elektronik-fachmarkt.
Bild via virtualdj.com
bei passiven boxen sieht das ganze schon ein bisschen anders aus. passive boxen haben kein eigenes stromkabel, sondern nur kabel die sich mit der stereoanlage verbinden lassen. das heißt, alles was aus den passiven boxen rauskommt, muss in der stereoanlage geregelt werden – deswegen heißen sie ja auch passiv, weil sie keinen beitrag dazu leisten was aus ihnen rauskommt. stereoanlagen gibt es wie sand am meer. hier muss man auch wieder vor allem auf die anschlüsse achten! idealerweise hat die anlage deines vertrauen „aux in“ anschlüsse – diese lassen sich perfekt mit den cinch-anschlüssen an deinem plattenspieler verbinden! diese kabel sehen dann so aus und kosten ebenfalls nur wenige euro und sind in gängigen fachmärkten zu haben.
Bild via heimkino-infos.de
einen tipp habe ich dann noch für euch: staubschutzabdeckungen für einen plattenspieler sind gold wert. selbst wenn man jeden tag staub wischt, man erkennt jedes fünkchen staub auf der platte, die sich bei längerem drehen in der nadel verfangen und dann zwar dieses knarzende geräusch machen aber eigentlich gar nicht hübsch aussehen. ich dachte nicht, dass schallplattenbürsten sowie nadelbürsten wirklich eine berechtigung haben. aber sie machen durchaus sinn! noch zu meinem equipment: ich besitze einen dual dtj 301.1 (ca. 189 euro – kann man hier kaufen) und verwende ihn gemeinsam mit einer uralten samsung-stereoanlage (diese hier). und: ich bin hochzufrieden! ich hoffe, ich konnte euch durch meine anleitung ein bisschen helfen – ich wünschte, diese anleitung hätte es bei meiner recherche und meinem kauf schon gegeben, dann hätte die ganze prozedur nicht insgesamt über ein jahr gedauert. wie auch immer – ende gut, alles gut!

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