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manchmal kommt es anders als man denkt – meine begleitung wurde krank, ich fand keinen ersatz, ich wurde immer unmotivierter aber schaffte es trotzdem irgendwie mich aufzurappeln und mich allein auf den weg in die arena zu machen. handyakku war voll aufgeladen um eventuell anwesende freunde kontaktieren zu können, aber als pessimist ging ich mal davon aus niemanden anzutreffen.

angekommen und ich suchte mir erst mal ein sitzplätzchen direkt hinter dem foh. die arbeitswoche war einfach zu anstrengend und ich musste mich erst mal ein bisschen fangen. währenddessen spielte die erste band „petrol girls“ und sie befanden sich bereits im letzten drittel ihres sets. weil ich mit jacke ausziehen und kamera herrichten beschäftigt war, vernahm ich nur am rande ein paar töne von dieser truppe. ich hörte viel quiecken mit lauten, schnellen punkrock-gitarren. war okay! nach ihrem gig ging ich erst mal auf suche nach meinen freunden… und wo waren sie? bei der bar natürlich!

schwer aber doch konnte ich mich losreissen von freunden und bekannten als die ersten klänge von „safi“ durch die arena schallten. schnell richtung bühne, schnell in den fotograben! kamera einschalten und los! sängerin safi war mit drummer und bassist auf der bühne und machte gleich mal ordentlich krach. schönen krach natürlich! die sängerin erinnerte mich sofort an jennifer weist von der band jennifer rostock. ähnliche stimmfarbe, ähnlich frech unterwegs und rockige ohrwürmer.

bei einer halben stunde spielzeit kann man natürlich nicht alles niederreissen, aber zumindest einen guten anfang machen. ich war überrascht wie gut mir das gefiel, was da auf der bühne abging. die sängerin trällerte nämlich nicht nur, sondern spielte auch gitarre… und das in keinster weise irgendwie behutsam und sanft, sondern ziemlich wild! so muss das sein wenn man schon direkt vor refused auf der bühne steht. hat sehr gefallen!



refused aus schweden sind eine band, die mir zwar immer ein begriff waren aber dennoch auf eine musikalische wissenslücke in meinem gehirn hinweisen. vermutlich war ich wohl immer einen tick zu jung um die refused-faszination zu verstehen. auch an diesem abend hatte ich keine ahnung was mich erwarten würde, denn nur von den youtube-songs, die ich mir anhörte, konnte ich mir nicht wirklich ein bild machen. ich wusste nur, refused sollte man einmal im leben gesehen haben. warum? das wollte ich während dem konzert herausfinden.

zu beginn wurde die halle abgedunkelt, die einzige lichtquelle war ein blitzlicht, das von der decke kam. sänger dennis lyxzen betrat die bühne und streckte seinen arm mit geballter faust in die höhe, bewegte sich nicht, die menge jubelte! schon ab diesem zeitpunkt wusste man, dass der frontmann eine besondere ausstrahlung an den tag legte und alle von der ersten sekunde an in den bann zog. als die restliche band folgte und der erste song so richtig gestartet wurde, war ich völlig baff: soviel energie! allen voran bewegte sich natürlich sänger dennis wie ein wirbelwind über die bühne, sprang in die höhe, trat um sich herum, schmiss das mikro in die luft um es auch gleich wieder zu fangen und stand so gut wie keine sekunde still.

aber auch die anderen refused-mitglieder waren kaum zu bändigen, wurden eins mit ihren instrumenten und hatte ebenso gute moves in petto. manchmal war derart viel bewegung auf der bühne, dass ich zeitweise überlegte mich in sicherheit zu bringen um nicht irgendwie einen tritt ins gesicht abzukriegen. es war schon ein bisschen gefährlich aber auch irgendwie unglaublich cool, wenn man bedenkt dass die erste gründung der band im jahre 1992 war und diese menschen auf der bühne sich immer noch bewegten wie kleine, lebendige jungs. wie auch immer – ich stand irgendwann dann etwas weiter hinten und kaum hatte ich meinen traum-platz gefunden warf sich mister lyxzen in die menge um dort zu singen. wahnsinn!

die menge tanzte, pogte, machte mosh-pits, ging derart ab! die stimmung in der arena war geprägt von einer glücksgefühl-geschwängerten luft, zumindest war das mein eindruck. happy faces all around me! je weiter das set voran schritt, desto wilder kamen mir refused vor. da waren so gut wie keine verschnaufpausen eingeplant, das war volle power von anfang bis ende. das war aber längst nicht alles: zusätzlich zur bühnenperformance kamen noch ansagen und worte, die wohl alle mitten ins herz trafen. zumindest mich berührte das gesagte unglaublich viel. die danksagungen, die so ehrlich rüberkamen. ich war geflasht, dass von so einem wilden bühnen-tier auch soviele nette worte stammen können.

mit insgesamt drei zugaben, darunter der hit „new noise“, beendeten sie ihr set. ganz viel applaus war zu hören, ganz viele menschen zu sehen, die ausser atem waren. und tiefenentspanntheit stellte sich ein, weil all die spannung, die sich während dem konzert aufbaute, langsam wieder abflaute. ich war unglaublich froh bei diesem konzert dabeigewesen zu sein, obwohl ich mir am anfang dachte, die musik sei mir eventuell ein bisschen zu arg. aber dem war gar nicht so – es hörte sich nicht nach krach an, sondern war viel mehr on point, bewusste harte töne, die sinn ergaben und sich nicht wie schrott anhörten sondern die energie perfekt transportierten.

schlussendlich sagte ich alle nachfolgenden partyangebote ab, denn glücklicher konnte ich an diesem abend nicht mehr werden. ich hatte meine refused-wissenslücke geschlossen und wusste, warum ich dort war: um musikalische energie in seiner reinsten form zu erleben. das kann wohl keine band so schnell toppen – grandios!

Refused Setlist Arena, Vienna, Austria 2016






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