ohne erwartungen pilgerte ich letzten donnerstag wieder einmal richtung b72 und ich war gespannt, wie der abend verlaufen würde. auf facebook stand, dass die gutbekannten doors sich um 19 uhr öffnen und konzertbeginn um 20 uhr sein sollte. da ich den support nicht verpassen wollte, war ich bereits um 19:20 uhr vor ort. joa, nix war offen, doors wurden erst um 20 uhr geöffnet, aber ich war mit der info nicht allein und so traf man den ein oder anderen am würstelstand des vertrauens bei der alserstraße auf ein bier.
gegen 20:30 uhr begab ich mich dann mit meinem begleiter vor die stage und stellte fest, dass wir uns wohl in der elternecke befanden. ja, es gab bei diesem konzert eine elternecke. das waren die mutigen väter, die sich mit ihren motivierten kindern (vorallem töchtern) ins auto schmissen, um ihnen den abend, den sie sich mit ihrem lieblingsrapper wünschten zu ermöglichen. capeau meine lieben erzeuger. obwohl die elternecke inklusive mir (als oldie geltend, aber ohne kinder) den altersdurchschnitt um gefühlte 1000 jahre hob und wir sozusagen die insel der anstandsmenschen auf diesem konzert darstellten, traute sich gary washington dann doch gegen 21 uhr auf die stage. der schwarm einiger girlies erinnerte mich mit haube und brille einwenig an morla aus der unendlichen geschichte, nur das diese bestimmt nicht so gut rappen konnte wie das battle-talent alexander giesbrecht (alias gary washington). ich als alte nicht-trap-anhängerin wurde jedoch an diesem abend zum ein oder anderen gebounce verleitet, was unter anderem an meiner donnerstäglichen-partystimmung und der wirklich nicen stimme des herrn washington lag. texttechnisch konnte ich dem support nicht wirklich was abgewinnen, aber die freudigen kinderaugen ließen mein herz höher schlagen.
dann kam der asiate auf die bühne und war gleich mal ein wenig enttäuscht, dass ihm niemand einen sack reis mitgebracht hatte. „in den anderen städten war das aber so..“ – ja sorry herr asiate, wien is(s)t anders.
meine stimmung war am höhepunkt, als er einen kätzchensong (katzenliebe) von seinem neuen album „kätzchenfleisch“ brachte und so tat, als würde er sie in die menge schießen – pfuh, comedyrap und ein überraschendes altersgeständnis und ich konnte schon fast mein fazit des abends ziehen. nach der aussage „ich bin 30 und habe keinen bart“ ertönte daraufhin auch sogleich der sound zum lied „bart“ aus den boxen. ich hatte meinen spaß und die stimmung war partyfreundlich. mitsingen war alle mal drinnen und nur der ein oder andere elternteil griff sich aufs hirn, wie man denn zu sowas nur abgehen konnte. aber ja, meine lieben freunde der blasmusik, eure kinder schwingen ihre hintern eben nicht zu den idolen eurer jugend. aber damals hätten eure eltern auch nicht die videokamera ausgepackt um euch beim bouncen zu filmen – irritierender anblick war das – aber so ist sie die smartphone-generation. gegen 22:15 uhr habe ich mich dann zusammengepackt und mich zum dreistil richtung loft begeben, um einem andren hiphop-format beizuwohnen. battlerap-nachwuchs par excellence und das ganz ohne tier- und lebensmittel-punchlines, vielleicht sogar ein bisschen schade.
habe im B72 zweimal die „Toten Crackhuren im Kofferraum“ gesehen. Am Ende des Konzertes war ich nass, dann voller Federn und Konfetti! So dreckig nach einem Indoor Konzert!!! war ich noch nie. Finde aber generell das Ambiente mit der Betonoberfläche, der Bar an der linke Seite und der kleinen Bühne sehr gemütlich
hej 🙂 jo, ich mag das b72 eh gern. hat immer so einen „intimen“ rahmen. vielleicht sieht man sich ja einmal vor ort.
Ja, vielleicht! Habe aber einen eher begrenzten musikalischen Geschmak. Mein letztes Konzert in Wien waren Fu Manchu – bereits letztes Jahr…