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ausverkauft und keine chance auf ein ticket. diese gedanken bringen mich oft ein bisschen um den verstand, vor allem wenn es bands betrifft, die ich wirklich wirklich wirklich gerne sehen möchte. auch beim gig von balthazar rechnete ich nicht mehr damit, dass irgendwer sein ticket loshaben wollen würde und ich versank ein bisschen in verzweiflung. wie durch ein wunder (namens verena, danke danke danke!) kam dann doch noch ein ticket angeflattert und ich war mehr als glücklich, dass ich dem konzert beiwohnen durfte!

kurz nach 20 uhr war ich vor ort und entdeckte gleich zu beginn den ausgedruckten timetable. sowas ist sehr hilfreich, um bar- und klogänge planen zu können. andererseits geht natürlich der überraschungseffekt verloren, was die dauer der gigs angeht. trotzdem weiß ich lieber zuviel als zu wenig. also wusste ich dass den anfang die belgische band „lohaus“ machen würde. in der mitte des sets der support-band bewegten wir uns mal rein ins getümmel und hörten erst mal aufmerksam zu. mir fiel sofort die ähnlichkeit zu balthazar auf, denn die stimme des frontmans klang ähnlich langgezogen und stilistisch sehr an den hauptact des abends angelehnt. das bühnenbild war stimmig zu den synthi-sounds und dem depri-elektro-pop. insgesamt ganz nett, aber mir fehlte ein bisschen die besonderheit, die einzigartigkeit in der band. beleuchtete keyboards sind dann leider auch nicht alles.

als lohaus die bühne verließen stürmten wir sofort ganz nach vorne. wir wollten den besten platz haben um den balthazar-auftritt so gut wie möglich zu genießen. nach meinem empfinden ging die umbaupause schnell vorbei und die band stand pünktlichst (wie auf dem timetable vermerkt war) on stage. das set startete mit den neuen songs „decency“ und „then what“ vom album „thin walls“. anders als bei anderen bands, klangen die neue nummern sehr schnell vertraut, da sie alle einen gewissen stil haben, elemente einbauen, die man (fast) nur von dieser band kennt. zum beispiel die typische, sehr tiefe stimme und der sehr eigenwillige „chorgesang“. aber auch die instrumente, die sie verwenden, sind nicht unbedingt bei jedem konzert ersichtlich – oder wieviele bands kann man denn wirklich nennen, die eine geige bei fast jedem song dabei haben und diese nicht nur normal spielen sondern auch daran zupfen?

in der mitte des gigs kam der etwas ältere klassiker „the oldest of sisters“ und das publikum schien noch begeisterter zu werden, als es eh schon war. das konzert wurde mit jedem song noch eindringlicher; durch die beats, die reduziertheit und die melancholischen und hymnischen töne. die stimmung war wohl am siedepunkt als „fifteen floors“, einer der größten hits der truppe, erklang. ein meisterwerk!

aber es folgten noch einige weitere highlights: bei einem song spielten jinte und patricia beide geige und zelebrierten dieses zusammenspiel regelrecht. unglaublich viel kraft entwickelte sich und das konnte man als konzertbesucher deutlich spüren. mit „blood like wine“ wollten sie den abend abschließen, aber laut timetable sollte da noch 15 minuten programm kommen. der zugabe-wunsch wurde natürlich erfüllt! drei songs durfte man noch hören, darunter „do not claim them anymore“ als absolutes schluss-highlight! denn das abschlusslied wurde ganz minimalistisch begonnen und steigerte sich in eine regelrechte soundexplosion. welch‘ wohltat für das gehör!

schön war, dass man der gruppe von anfang an anmerkte, dass sie spass an der sache hatten, sie immer wieder zufrieden lächelten und auch sehr glücklich darüber waren, dass das konzert ausverkauft war. bescheidene danksagungen und noch viel mehr musik, so in etwa setzte sich der abend zusammen. ich kann mich ausserdem nicht daran erinnern, wann ich das letzte mal während einem gig so derart oft richtige gänsehaut hatte. auch den restlichen menschen im saal dürfte es gefallen haben, denn nicht nur unglaublich lauter applaus und jubelschreie waren der folge, sondern auch eine regelrechte stürmung des merch-standes stand am programm. danke balthazar, für diesen meisterhaften musikalischen indie-genuss!




Eine Meinung zu “konzert #115: lohaus, balthazar @ arena dreiraum | 23.11.2015

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