premo wuz here! am 16.09. gab uns dj premier in der grellen forelle mit seiner live band die ehre. der ostküsten produzent hat in den letzten jahrzehnten mit vielen bekannten leuten zusammengearbeitet und sie beeinflusst. 1989 kam premo, damals noch waxmaster c zu mc gurus musikprojekt namens gang starr. sie bildeten in den zehn jahren der zusammenarbeit auch das gleichnamige duo. in diesen jahren entstanden viele unvergessene premo-samples und er entwickelte seinen so prägnanten sound. guru und premier waren damals schon bedeutsam für die hiphop-underground szene und weit über die grenzen new yorks hinaus geschätzt. der sound des djs, produzenten und beatsbastlers ist unverkennbar. wenn er seine gehaltvollen beats und passgenauen scratches zum besten gibt, weiß jedes kind ‚premo wuz in tha house‘
seit diesem jahr hat er nun ein neues musikprojekt und ist mit band unterwegs: dj premier & the badder. überrascht war ich, dass (wieder einmal) ein hiphop-act in der grellen forelle angeboten wurde, da ich von der location nicht übermäßig begeistert bin. ich finde die bühne und die tanzfläche zu klein und die bar überdimensional groß. vielleicht „ideal“ für einen haufen elektro-anhänger, für die es nicht wichtig erscheint beim zappeln an den pfosten, welche in ihrer vollen pracht die gefühlte tanzfläche ausfüllen vorbeizudancen, aber für einen live-act eher kontraproduktiv. womit die forelle aber auf jedenfall punktet sind die neonröhren, welche den club in eine bunte spacige höhle verwandeln.
ich gehe davon aus, dass die veranstalter hier jedoch mit der „neuen“ location testen wollen, wie sie bei den leuten als hiphop-base ankommt bzw. ob sie als alternative zu wuk, arena und flex in zukunft in frage kommt. meine meinung über die forelle stand bereits im frühjahr beim swollen members konzert fest, da ich bei einem hiphop-act ganz gerne auch mal weiter hinten bzw. am rand stehe und von dort aber genauso gute sicht und sound haben möchte. leider ist das in der forelle nicht ganz so möglich, also vorallem beim hinten stehen und dancen, da hier wie gesagt die bar in kombination mit den stehern das sichtfeld einschränkt.
das konzert war angesetzt für 21.30 uhr und die zeit wurde einem bei bier und dem sound von boyce igbe & aleksandr str vertrieben. leider konnten die jungs die menge nicht überdurchschnittlich lang bei laune halten, da die wartezeit kein ende zu nehmen schien. ich empfand es gar nicht so lang, aber man konnte in den gesichtern der leute sehen, dass einige ziemlich unentspannt waren. gegen 22.15 uhr wurde die menge dann schon richtig nervös und versuchte den master lautstark auf die bühne zu rufen. die rufe waren jedoch vergebens, da premo sich nicht stressen ließ und erst gegen 23.00 uhr die stage betrat. ich war im vorfeld unheimlich gespannt, wie sich der musikalische hiphop-abend mit liveband entwickeln würde. premo packte viele klassiker auf die plattenteller und zollte verstorbenen rap-legegenden, darunter 2pac und notorious b.i.g, aber natürlich auch seinem ex-kollegen von gang starr, guru seinen respekt. gespielt wurde bis 01.30 uhr, wobei premo neben seinem djing auch mit witz und charme bei der crowd punkten konnte. neben highlights der 90iger legte er auch nummern aus dem hier und heute auf, er darf ja doch schon auf fast 30 jahre hiphop-geschichte zurückblicken. er präsentierte ein überragendes set aus realen hiphop-nummern, bei dem krs-one, mop oder nas natürlich nicht fehlen durften.
und so gab ihm die menge schwitzend, kopfnickend und zum sound bouncend 2,5 stunden die ehre. durch den verspäteten start verabschiedete sich ein teil des arbeitenden volks bereits vor der zweiten halbzeit und verpasste mit „moment of truth“- als tribute to guru, einen höhepunkt, welcher mit liveband gar nicht besser funktionieren hätte können. auch die band hatte sichtlich spaß und feierte den support der crowd. gemeinsam bescherten sie, abgerundet durch eine jamsession und mehreren zugaben aus premos repertoire dem publikum einen unvergesslichen abend.
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