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sehr früh war ich am freitag vor ort, zum einen weil ich sehr früh ein interview mit den „irie revoltes“ hatte, und zum anderen, weil ich viele, viele bands sehen wollte. mein erster programmpunkt war die weekender stage, denn dieser eine song namens „colours“ von javier rodaro hat mich auf youtube so dermaßen beeindruckt, dass ich mich auch live von den qualitäten überwältigen lassen wollte.

und so war es dann auch. der junge herr stand völlig allein auf der bühne. nur mit der gitarre in der hand und seinem stimmorgan überzeugte er die überschauliche menschenmenge. seine skills auf der gitarre waren unglaublich, mir blieb fast die spucke weg. aber auch singen konnte er wie kein anderer. wow, wow, wow! großes highlight war aber der vorletzte song: eine akustik-coverversion von „no diggity“. ihr könnt euch nicht vorstellen, welch gänsehaut mir das beschert hat. das war vermutlich die beste version, die ich je von diesem song gehört habe. wirklich unglaublich!

dann stand das interview am programm – aber bevor es soweit kam, begrüßte mich william fitzsimmons am backstage-eingang mit einem freundlichen „good morning, how are you today?“ und es folgte ein bisschen geplaudere. schön, wenn man künstlern in erinnerung bleibt, hihi. interview mit den irie revoltes war gut (und ist auch bald hier zu lesen!) und dann checkte ich die lage: welche band als nächstes anschauen, was essen usw.

aber es herrschte große verwirrung: echosmitch sagten kurzfrisitg ab, kids n cats sprangen ein und irgendwie war die information anscheinend nie wirklich offiziell. aber egal, ich machte mich auf den weg zur space stage, denn ich dachte, es wird ja wohl herauszufinden sein, wie die band auf der bühne heißt. schlussendlich stellte sich heraus, dass die band, die kurz nach 15 uhr spielte, die herren von „exclusive“ waren und mich unglaublich stark an „years & years“ erinnerten. aber nur vom aussehen her, denn die musik war dann doch ein bisschen anders.

der herr an der front sang nämlich deutsch, nicht so an mainstream-pop angelehnt wie years & years, aber doch auch sehr radiotaugliche pop-indie-rock-musik mit einem leichten hauch elektronik darüber, wenn man mich fragt. auf jeden fall war ich positiv überrascht, wie sie sich bemühten eine gute show abzuliefern und die leute zum mitwippen zu bewegen. ist gelungen und die band bleibt auf jedem fall auf meinem radar.

als nächstes folgte der mann, dem ich auf dem festival ständig begegnete: william fitzsimmons! als ich ihm einen tag zuvor sagte, dass ich mich bereits auf seine show freue, weil er so lustig ist, meinte er, dass er auf festivals kaum redet. deswegen hatte ich ein bisschen angst, als er die bühne betrat: denn derart ruhige musik auf einem festival auf der mainstage kann die leute dann doch verschrecken, wenn dazwischen nichts passiert. nach den ersten paar songs brachte er aber dann doch seinen mund auf und scherzte herum und meinte: „are you ready for some rock’n’roll? just kidding!“

ein sehr sympathischer herr, der mich wiedermal überraschte: denn es war nicht alles total ruhig, er griff auch mal zur fetzigen e-gitarre und schlug – für seine verhältnisse – sehr harte töne an. ich genoß den auftritt auf jeden fall sehr und finde, dass kaum ein anderer musiker solch einen genialen humor hat wie er.

ab auf die green stage und meine interview-partner irie revoltes begutachten. ich kam ja schon öfter in den genuss der band, diesmal war es aber viel intensiver als die letzten male. erstens weil ich viel weiter vorne stand als ich es normal bei konzerten tu und zweitens weil die band zur richtigen zeit am richtigen ort war. der slot war bestens für die truppe, die menschen trudelten schön langsam aufs gelände ein und waren sofort ergriffen von diesem reggea-hiphop-ska-punk-gemisch und der power der beiden frontmänner pablo und carlos.

einige songs sah ich mir an, ehe ich weiterzog. obwohl mir das eh schwer fiel, wieder zu gehen, denn die energie, die die band ausstrahlte war derart heftig, dass ich mich fast nicht lösen wollte. schaffte es dann aber doch, es spielten ja noch andere bands auf dem festival und ich wollte soviel wie möglich sehen.


einen abstecher zur weekender stage gemacht und sich vant zu gemüte geführt. welche großartige idee! eine junge band mit unglaublich viel energie und rocknroll im blut und man konnte nicht anders als an nirvana zu denken (nicht nur wegen der haare des frontmans). scheinbar waren sich die herren nicht ganz bewusst, wie toll sie ihre lieder zum besten gaben und wie angetan das weekender-stage-publikum war. auch die wombats schlichen sich unter die kleine menschenansammlung, das soll was heißen.

die herren hatten auch keine probleme mit dem publikum umzugehen, ihre unsicherheit machte sie sympathisch und ihre rockmusik war derart grandios, dass ich wieder mal mühe hatte, die location zu verlassen um zum nächsten act zu eilen. vant, beim nächsten konzert könnt ihr auf mich zählen, von anfang bis ende!

dawa sah ich nur ein bisschen im vorbeigehen. mit william fitzsimmons begann das ruhige space-stage programm, mit dawa wurde es fortgeführt. ein paar leute waren da und die dame am cello war höchst tapfer, denn kurze zeit davor dürfte sie sich ein paar wirbel gebrochen haben. den schmerz sah man ihr im gesicht an, deswegen höchsten respekt für das durchhaltevermögen. musikalisch top, aber fast ein bisschen zu ruhig für diese uhrzeit.

zwischenzeitlich essen gewesen und mit freunden geplaudert um dann topfit, gestärkt und voller vorfreude auf die wombats gewartet. in der vergangenheit hab ich die band immer in bestform erlebt und war immer geflasht von ihrem auftritt. diesmal war das allerdings anders. die herrschaften wirkten etwas unmotiviert, die ansangen vom mann an der front matthew murphy wirkten gelangweilt, fast schon angepisst. auch wenn sie zu beginn mit alten kracher wie „moving to new york“ die massen zum tanzen bewegen konnten, war das den herren auf der bühne anscheinend nicht genug. aber anstatt zu motivieren reagierten sie genervt. ich zog irgendwann weiter zur nächsten bühne. also liebe wombats, nächstes mal bitte ein bisschen freundlicher.


wieder bei der green stage gelandet und neugierig auf die show von frittenbude gewesen. dass die herren einen auf könig-der-löwen machten und ein stofftier-löwenbaby in die höhe hielten zu beginn ihrer show, machte die bande schon mal sympathisch. auch der weitere verlauf der bühnenshow war zufriedenstellend. viel energie, viel herumgehüpfe und gute songs. da schmeckte das bier/der spritzer/der cocktail gleich noch besser.


und wieder zurückwandern zur space stage um simple plan nicht zu verpassen. mittlerweile war ich leicht ausser atem und etwas fertig, denn ich wusste, nach simple plan geht es gleich wieder zur green stage. hui. aber der reihe nach. simple plan. würde man sich die instrumente wegdenken, hätte man die perfekte boyband! so musste man sie als musiker akzeptieren, die das rocknroll-handbuch auswendig gelernt haben und jede rocknroll-pose perfekt drauf hatten.

huch, ich tat mir sehr schwer, dem ganzen treiben auf der bühne zuzusehen. die anwesenden mädchen waren außer sich, ich dachte mir nur, was sind das für seelenlose marionetten? menschen, die umherwirbeln und ein grinsen aufsetzen aber in wirklichkeit gefesselt von verträgen sind. mir war das zu künstlich, deswegen ging ich wieder zur anderen bühne.


meine erwartungen an kwabs waren sehr hoch. ich kannte zwar nur einen song aber ich hörte schon nach dem waves festival vergangenes jahr, dass der sänger der truppe ein wahnsinn sein soll. nun ja, auf sowas sollte man grundsätzlich nie hören, sondern sich immer seine eigene meinung bilden. geschmäcker sind verschieden und was für den einen megatoll ist, kann für den anderen ganz mies sein. ich spreche natürlich für die allgemeinheit und bewerte auch vor allem die umstände wie sound und publikum, sowie die show, also das was auf der bühne passiert.

bei kwabs fing es mit aufregung an und flaute dann ziemlich steil nach unten ab. der mann, ganz in schwarz, bewegte sich zwar wunderbar zu seiner musik (und deswegen machte ich auch viele fotos, weil er so fotogen war) und sang auch ausgesprochen gut aber sonst passierte nicht allzu viel am bühnenparkett. ab und zu zischte er von einem zum anderen bühnenende, die backroundsänger waren auch ganz in ihrem element… aber von show und unterhaltung fehlte jede spur. vielleicht waren wir allesamt aber auch einfach zu wenig vertraut mit seiner musik. einziger höhepunkt in seinem set war die coverversion von „lean on“, im original von major lazor und mø.




es folgten später noch the offspring und eine unvorstellbare anzahl an menschen vor der bühne. ich wollte mich eigentlich einfach nur mit freunden treffen und die band anschauen, dazu kam es aber nicht. eine gefühlte stunde kämpfte ich mich durch die massen, bis ich endlich ganz hinten beim met-stand rauskam. unvorstellbar, wieviel da los war. offspring spielten – soweit ich es mitbekommen habe – eine wahre best-of-setlist. durch und durch hits. ich konnte es aber nicht genießen und suchte das weite um mich anschließend auf den weg nachhause zu machen. keine headliner am zweiten tag gesehen, nicht mal einen song von prodigy. aber manchmal muss man es gut sein lassen und an diesem tag war ich wirklich schon mehr als erschöpft.

alle fotos während dem frequency festival entstanden dank öticket.com/ticket-magazin, für die ich als fotoreporterin unterwegs war! danke für das vertrauen und die kooperation!

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