frequency! die anreise am ersten tag war hart, öffentlich mit dem zug von wien nach st. pölten gefahren und am zielbahnhof derart viele festivalgäste erblickt, dass ich wusste: das kann noch dauern. ich wartete bestimmt 45 minuten bis mein bus kam, eine wilde fahrt später war ich dann endlich am gelände. aber auch dort ging leider gar nichts schnell, alles neu angeordnet und zuerst mal ganz viel verwirrung.
irgendwann schaffte ich es dann doch endlich zur green stage und konnte noch ein paar songs von farewell dear ghost hören und sehen, mitunter war da sogar mein lieblingssong „fire“ dabei. es war eine ganz humane anzahl an menschen anwesend, die fröhlich mitwippten und dem herren im galaxy-shirt andächtig zuhörten. so soll es sein, kein gequatsche bzw nur wenig und leute, die wegen der musik da sind und nicht wegen dem alkohol. der vielleicht beste aspekt eines nachmittagsslots.
schnell weiter, denn von den districts wollte ich zumindest auch noch eine nummer live sehen. die halle in der sich die weekender stage befand war bestens gefüllt, was eigentlich ziemlich ungewöhnlich ist am nachmittag, aber natürlich auch erfreulich. der ursprüngliche plan kurz reinzuschauen und dann weiter zu ziehen um sich etwas zu essen zu besorgen scheiterte: the districts machten so gute musik, dass ich einfach nicht gehen konnte. mal reduzierter, mal voller, in wunderschönes licht getaucht und mit einem charismatischen und dankbaren sänger rockten die amerikaner vor sich hin. ich war beeindruckt, was für eine tolle band!
kurze verschnaufpause um dann meine jugendhelden – und dauergäste auf österreichischen festivals – bad religion zu begutachten. der herr professor war wieder bieder bekleidet und mit brille auf der nase und sah mal wieder nicht aus wie ein punkrock-held. wenn man aber nicht hinsah und nur die gute alte punkrock-mukke hörte, konnte man sich wie ein teenager fühlen. schön! musikalisch top, nur auf der bühne passierte relativ wenig und naja – was erwartet man denn auch von einem nostalgie-act? eben, nur nostalgie und einen grund das erste bier zu trinken.
ziemlich wild ging es zu als the script am programm standen. ehrlich gesagt, bis kurz vor dem auftritt hatte ich noch nie etwas von der band gehört, aber die mädchen versammelten sich reihenweise, kreischten und konnten ihr glück kaum fassen als es endlich losging. als der frontmann auch noch während dem ersten song kontakt zum publikum suchte, war es geschehen um die junge fan-meute. für mich war das ein bisschen unverständlich. ich fand kaum etwas, was die musik besonders machen sollte – sie war halt sehr poppig, sehr mainstream, sehr einfach gestrickt. ich war ein bisschen froh, die ausrede zu haben, ich müsse zur green stage. huch.
als ich bei der green stage ankam und jose gonzalez kurz darauf die bühne betrat, fühlte ich mich wie im himmel. es war alles so stimmig. die leute waren verhältnismäßig ruhiger als erwartet, herr gonzalez zupfte die saiten und sang voller gefühl. nach einem solo-stück folgte dann die band auf die bühne. in einem halbkreis musizierten sie, hatten zudem einen wundervollen banner im hintergrund, der das gefühl vermittelte, dass man sich gerade mitten im wald befände und eben den klängen lauscht. ich hoffte, dass der auftritt nie zu ende gehen würde. hab ich schon erwähnt dass alles so stimmig war? ach, es war so schön. und irgendwann musste ich leider wieder weiterziehen…
weiterziehen deshalb, weil alt-j am plan standen. bei ihrem auftritt im gasometer war ich ja nicht so begeistert, lag wahrscheinlich auch daran dass ich direkt vom flughafen zum konzert hetzte und ich mir einfach mehr erwartete als nur musik. diesmal konnte ich es mehr genießen. der slot war auch äußerst perfekt, in der dämmerung bzw im sonnenuntergang begann das spektakel und mit zunehmender dunkelheit wirkte die lichtshow auch noch um ein vielfaches intensiver. außerdem, und das war es was ich ihnen hoch anrechne, haben sie diesmal auch etwas mehr gesprochen und etwas mehr die hände in die höhe gehalten um vom publikum ein bisschen bewegung einzufordern. ja, so mag ich das, wenn es kommunikation zwischen band und publikum gibt. bis zum song matilda war ich anwesend und ein bisschen begeistert, dann musste ich schon wieder los zur green stage.
k.i.z. hab ich vergangenes jahr am nova rock begutachtet, am ganz frühen nachmittag bei einer kleinen, aber feinen menschenanzahl. damals waren sie schon super-unterhaltsam, deswegen war ich gespannt, was mich diesmal erwarten würde. zack, bäm, wow. die bühne wurde zur festung umfunktioniert, mit riesenstatuen und einem erhöhten dj-pult. die herren standen in kampf-uniformen auf der bühne, brachten choreographie und botschaften mit – hui! und dann legten sie los, hüpften herum, animierten und machten stimmung. ich war beeindruckt und die zahlreich anwesende crowd auch!
mein frequency-wandertag wurde immer anstrengender, da ich die ganze zeit hin und her lief, nichts verpassen wollte und mir keine verschnaufpause gönnte. und an verschnaufen konnte man auch nicht beim nächsten act denken – major lazer! die beiden herren sind halt eher nightpark-act, aber egal – auch auf die space stage passten sie gut, zumindest wenn man sich anschaute, wie voll es war und wie die menge den electro-act abfeierte. eigentlich erschreckend: wo früher große bands wie muse oder radiohead waren, sind heute dj’s bzw animateure, die goodies in die menge schmeissen. aber gut, wenn die kids das wollen… ich vergaß für ein paar minuten meine gedanken und shakte zu „lean on“ mit.
da ich den herrn casper schon eine million mal gesehen hab, war die logische schlussfolgerung: diesmal die chemical brothers anschauen. hätte ich doch nur vorher gewusst, was mich erwartet. nach major lazer erwartete ich eine noch bombastischere show, noch mehr action und noch mehr menschen die abgehen. die realität sah anders aus. mehr als zwei drittel der menschen war plötzlich weg, gähnende leere im wavebreaker und somit auch keine stimmung – denn wenn man sich nicht mal nach vorne kämpfen muss, sondern gemütlich in die zweite reihe spazieren kann… was ist das bitte für ein headliner? und als die beiden brothers sich auch noch die ganze zeit hinter ihren dj-pulten versteckten, manchmal vielleicht kurz die geballte faust in die höhe hielten und ansonsten einfach nichts zu passieren schien, fragt man sich dann doch – war das die richtige entscheidung? a) vom veranstalter, b) von mir c) von allen anderen? ich verließ das gähnend leere feld und machte mich auf zu casper.
und dann war da casper. und dann war da stimmung. und dann waren da alle leute abgeblieben! ja, was soll man sagen, dieser pop-rapper kann es halt, ist eine live-granate und ein würdiger headliner gewesen. vielleicht nächstes jahr sogar als headliner auf der spacestage. leute würden genügend kommen und die stimmung wär auch besser als bei den chemikalischen brüdern. whatever, ich schaute mir noch ein paar songs an und dann machte ich mich auf den heimweg. genug musik, shows und menschen für den ersten tag.
alle fotos während dem frequency festival entstanden dank öticket.com/ticket-magazin, für die ich als fotoreporterin unterwegs war! danke für das vertrauen und die kooperation!
Ich habe dieses Jahr zum ersten mal K.I.Z. gesehen und war begeistert! Dass die Show gut werden würde, hatte ich schon erwartet, aber dass sie auch noch so sympathisch rüber kommen? – Super! 🙂
oh, schön, dass du ein tolles konzert erleben konntest 🙂 ja, sie sind ziemlich gut 🙂