zugegeben, eigentlich sollten in der überschrift viel mehr bandnamen stehen, aber mein popfest-wochenende begann leider anders als geplant. heftige kopfschmerzen und übelkeit fesselten mich ans bett und ich musste erst mal einen powernap machen, bevor ich mich auf den weg zum popfest machen konnte. aber mit ein bisschen ruhe ging es dann doch irgendwie und ich schleppte mich zum karlsplatz.
als ich ankam waren 5/8erl in ehrn schon mitten in ihrem set und stimmten gerade „akademikerball“ an. mit müh und not konnte ich mich durch die massen durchkämpfen, aber leicht war es nicht. mit so einem ansturm bei derart hohen temperaturen hatte ich nicht gerechnet. aber die 5/8erl ziehen die massen an und ich hätte früher dran sein müssen für weniger durchgequetsche. wie auch immer, die band war on stage und sorgte für wirklich wunderbare wiener dialekt-soul-musik. es war still, die leute hörten zu und man konnte die zufriedenheit, die der sound auslöste, richtig spüren. herrlich! für das pendant zur besonnenheit sorgten die zwischenansagen der beiden frontmänner. normalerweise kann ich mich mit zu stark politischen platzierungen von künstlern nicht anfreunden, bei den herrschaften in ehrn ist das aber anders. die machten das so geschickt versteckt, dass es nicht störend war, oder gar wie eine parole oder ein aufruf schien, und trotzdem wurde die message verstanden und wahrgenommen. da könnten sich künstler wie nazar eine scheibe abschneiden, justsayin.
hightlights bei den 5/8erl in ehrn waren nicht nur songs wie „siasse tschick“ oder das neuere „alaba, how do you do“ sondern auch „alles leuchtet“ mit gastrapperin fiva und „gengan 2 woame auf a hasse“. ein schönes konzert!
als nächstes wechselte ich kurz zum brandwagen um brenk sinatra mein gehör zu schenken. aber irgendwie wollten während der ersten paar aufgelegten nummern der funke nicht überspringen und ich ging stattdessen einige runden um die lage zu checken.
die zeit verging und dann stand dorian concept feat. cid rim & the clonious am programm – yay! ich freute mich deswegen so sehr drauf, weil ich bereits am seewiesenfest den nummern lauschen durfte und es toll fand, dass elektronische musik endlich nicht nur vom computer kommen muss.
apropos elektronische musik: ich tu mir manchmal sehr schwer, mich dafür zu begeistern, weil die immer gleichen computerklänge mit der zeit einfach langweilig werden. aber seit immer mehr künstler die live-umsetzung mit mehreren richtigen instrumenten wie schlagzeug oder bass forcieren, bin ich auch ich dieser musikrichtung viel positiver gestimmt und fast schon euphorisch dieser entwicklung gegenüber, denn diese dazugewonnene dynamik bedeutet für mich ein völlig neues musikempfinden im elektronischen bereich.
wieder zurück zum eigentlichen thema: dorian concept, ein junger herr, der schon im erscheinen soviel liebe zu soundtüfteleien präsentierte, der fast ein bisschen unsicher das eigene konzert ankündigte und völlig in dem aufging, was er mit seinen kollegen auf der bühne fabrizierte. zwar mag auch das mit der zeit ein bisschen eintönig wirken, aber zur richtigen zeit kam dann immer noch die richtige portion an power nach.
da sich bei mir die kopfschmerzen (nicht wegen der musik!) wieder zurückmeldeten, verließ ich dann sehr früh das popfest. es hat sich gelohnt, dass ich mich aufrappelte – das popfest ist einfach ein wunderbares event um zu entdecken und gerade die eröffnung hat gezeigt, wieviel qualität und schönheit im musikalischen bereich in diesem land entsteht.