Warning: Trying to access array offset on false in /home/.sites/208/site5315155/web/wp-content/plugins/wp-social-sharing/includes/class-public.php on line 81
Warning: Trying to access array offset on false in /home/.sites/208/site5315155/web/wp-content/plugins/wp-social-sharing/includes/class-public.php on line 81

beim durchscrollen dieses weblogs möge man vielleicht vermuten, dass ich mich nur noch bei den „großen“ festivals tummle und all die kleinen festivitäten und musikgruppen ignoriere bzw ihnen zu wenig beachtung schenke. dem ist nicht so, im gegenteil. eigentlich möchte ich diese vermeintlich „kleinen“ events und bands wieder viel mehr forcieren – denn sehr oft verbergen sich hinter unscheinbaren namen großartige künstler.

meine wege führten mich deshalb am samstag abend nach oberösterreich auf einen berg – die forsteralm – ca. 30 auto-minuten von meinem elternhaus entfernt. heimvorteil würde ich das nicht nennen, ohne fahrzeug ist man quasi aufgeschmissen. aber trotzdem war es eine reise wert, denn in meinem falle traf ich viele alte freunde und war zeitgleich auf einem kleinen, lieblichen festival mit viel regionaler musik an einem schönen sommerabend.

als ich am veranstaltungsort ankam war die anzahl der besucher noch relativ überschaubar. die band „delira“ aus scheibbs war auf der bühne und spielte relativ guten punkrock für diese uhrzeit. um ehrlich zu sein: ich hatte viel schlimmeres erwartet und war überrascht, dass alles ziemlich reibungslos ablief, auch die tontechniker machten gute arbeit, obwohl die lautstärke vielleicht ein bisschen zuviel des guten war. das einzige traurige war, dass einfach noch zu wenige menschen anwesend waren, um dem auftritt „konzertcharakter“ zu geben.

es wurde langsam abend auf der alm, man sah gerade noch die kühe gemütlich auf der wiese grasen, den sessellift sanft im dunkeln verschwinden, die bier- und spritzer-happy hour war längst vorbei und es duftete nach essen vom schnitzel-stand. es fanden immer mehr menschen den weg zum festival während eifrige umbauarbeiten von statten gingen bis endlich „nemesis affair“ aus amstetten die bühne betraten.

wieder hatte ich das schlimmste befürchtet und wurde abermals positiv überrascht. auch wenn ihr genre, dass ich nicht mal wirklich benennen kann (auf soundcloud steht „progressive stealth core“), nicht meinen geschmack trifft, waren all die hörbaren töne von der qualität her einwandfrei und sauber gespielt. man hörte die melodien raus, man hörte die stimmen und obwohl es für mich ein bisschen zu wilder, zerfleischender rock’n’roll-heavy-metal war (ich bin leider ein kompletter doofi auf dem gebiet), war ich dennoch angetan. denn die bühnenpräsenz passte und man merkte es ihnen nicht im geringsten an, dass sie als band erst seit 2013 bestehen.

also an all meine metal freunde, behaltet die band im auge, wenn ihr auf den schwerfälligen sound der amstettner steht. ich glaub die haben in ihrem kosmos eine zukunft. und sie schauen aus wie eine etwas angesteinflößende, wilde rockband – perfekt für die weitere karriere als musiker!

weiter ging es mit „fate has called“ aus böhlerwerk und diese truppe kannte ich zumindest von erzählungen und dem, was man im internet so mitbekommt bzw von ihrer bandvergangenheit als „crosschips“. und: ganz viele menschen erzählten mir vor dem auftritt, dass da auch eine dame auf der bühne ist, und die unglaublich gut ist – deswegen sollte ich genauer hinhören. gesagt, getan! da vor allem männer diese metal-rock-szene dominieren, war es erfrischend auch mal ein weibliches gesicht auf der bühne zu sehen.

vielleicht lag es an der dame, vielleicht auch nicht, aber die band ging ins ohr und beeindruckte vor allem mit ihrer energiegeladenen performance. die mehrstimmigen passagen lockerten den auch hier den etwas schwerfälligen, dröhnenden heavy metal auf. die immer wieder deutlich hörbare weibliche stimme gab dem ganzen das gewisse etwas und ich war immer wieder erstaunt, wie sehr die gruppe ihr konzert genoß – bei kaum einer anderen band sah ich derart viel schweiß und nasse haare, die truppe gab wirklich alles. cool, weitermachen!

„doctor rock“ als co-headliner fielen etwas aus dem konzept des mighty hill festivals und irgendwie auch wieder nicht. war alles bis zu diesem zeitpunkt den härteren tönen zuzuordnen, war die band aus linz das komplette gegenteil. oder auch nur die verschnaufpause vor dem hauptact. kann man sehen wie man will.

auf jeden fall war ich froh über „doctor rock“. nachdem die herren etwas älter waren, ging es einfach ein bisschen gemütlicher zu. die gruppe kommunizierte mit den anwesenden menschen und eigentlich hatte ich an diesem abend zum ersten mal bei einer formation bemerkt, dass interaktion keine lästige pflichtübung darstellt sondern dass es spass und unterhaltung bedeutet – auch für den künstler.

wie auch immer – die linzer band war für das ältere sowie für das jüngere publikum eine kleine wohltat zwischendurch: um durchzuatmen und ein bisschen um runterzukommen. danke für die perfekte hintergrundmusik.

dann ging es los. es wurde immer kühler auf der alm, es wehte ein frischer wind und das one-way-ticket ließ es nicht zu, sich eine jacke aus dem auto zu holen. man merkte ein bisschen wie die anzahl der menschen schrumpfte und das gerade kurz vor dem headliner „pipes and pints“. gut, zwischenzeitlich sah man auch blitze am himmel und vielleicht ergriffen so manche leute zur vorbeugung die flucht. was ich den verschwundenen menschen allerdings mitgeben kann: ihr habt was verpasst, und zwar nicht den regen, der verschonte uns nämlich, sondern diese unglaublich leiwande gruppierung aus prag in tschechien.

die band selber war am anfang vielleicht ein bisschen schockiert von der besucheranzahl, spielten sie doch am vortag vor zig tausenden leuten auf einem anderen festival. aber es geht ja immer darum, was man aus einer situation macht und dazu kann ich nur eines sagen: wow, pipes and pints! punkrock, dudelsack, power, emotionen, hingabe und schweiß um es in wenigen worten auszudrücken. was die herren auf der bühne gaben, wie sehr sie die umstände ausblendeten und trotzdem topmotiviert an die sache herangingen, war beachtenswert! sie musizierten und sangen nicht nur für die crowd, sondern auch mit der crowd! ich war beeindruckt.

ein besonderer hingucker zu all der guten mukke war natürlich der dudelsack-spieler mit seiner feder auf dem kopf und seinen animalischen bewegungen. aber auch sowas braucht eine band, um aufzufallen und in erinnerung zu bleiben. ich werde den auftritt auf jeden fall so schnell nicht vergessen und lege euch ihren kommenden auftritt in wien am 29.08. im bach mehr als nur ans herz! geht da hin, ihr werdet die band lieben!




nach dem grandiosen auftritt von „pipes and pints“ durften sich die übrig gebliebenen menschen inklusive mir noch über ein schönes set von dj rag tag freuen. wunderbar alte punkrock-klassiker, die bis in die frühen morgenstunden zum tanzen einluden.

alles in allem ein wirklich feines festival inmitten der natur ohne jemals die angst zu haben, jemanden in seiner ruhe zu stören. schade, dass nicht mehr menschen anwesend waren, denn das event war top organisiert und hat tolle bands auf die bühne gebracht und das derzeitige geschehen im punkrock- und metal bereich perfekt abgebildet. schade, dass die distanz für manche leute doch zu groß war, um den weg dorthin zu finden, schade auch, dass zwar viele immer predigen, ihre local heroes zu unterstützen und es im endeffekt doch nicht tun, weil es vielleicht zu regnen beginnen könnte oder weil ein fernseh-abend doch gemütlicher ist.

mein aufruf: liebe leute da draussen, geht doch wieder mehr zu konzerten und (kleinen) festivals, auch wenn ihr die bands nicht kennt – irgendwann gibt es keine leute mehr, die sich bemühen und so etwas veranstalten und dann werdet ihr jammern, dass ihr noch weiter weg fahren müsst um ein konzert zu sehen. auch auf solchen veranstaltungen kann man sich mit freunden treffen und plaudern, man muss das nicht immer in der immer gleichen bar tun – und den niedrigen eintrittspreis würdet ihr für ein anderes event genauso bezahlen, also? geht raus, packt eure freunde ein und fahrt zu allen kleinen festivals in der umgebung – es wird so wunderbar, das sag ich euch!

Kommentar verfassen

Diese Website benutzt Google Analytics. Bitte klicke hier wenn Du nicht möchtest dass Analytics Dein Surfverhalten mitverfolgt. Hier klicken um dich auszutragen.