vielleicht die beste idee, seit es das b72 gibt: der acoustic summer! am mittwoch startete die sommerliche konzertreihe und eröffnet wurde dieses schöne spektakel von den bands „shellhouse“ und „the boys you know“. dass ich mir das nicht entgehen lassen konnte, liegt wohl klar auf der hand.
durch einen friseurbesuch beim rock’n’roll friseur kevin verschob sich mein zeitplan ein bisschen und ich kam erst mitten im set von shellhouse in die ehrwürdigen gemäuer des b72. es war schon relativ voll, deswegen verschlug es mich gleich auf den balkon um eine gute sicht zu haben. dort hatte es zwar gefühlte 40 grad, aber es waren nur wenige leute anwesend und ich hatte ein nettes plätzchen – „scheiss auf den schweiß, vor allem im b72“!
nun zur musik: shellhouse haben für mich bei diesem gig den swing wieder ein bisschen zum leben erweckt. obwohl sie ihre musik als „alterno pop“ bezeichnen, war es dann doch in den grundzügen solider indie-rock, aber eben mit unheimlich viel harmonischen pop-einflüssen und einem teilweise sehr swingenden, lässigen beat. in kombination mit der unglaublichen, großartigen wurschtigkeitsattitüde von sänger til tuppy fand ich den auftritt wirklich sehr gelungen. vor allem die ansagen zwischen den songs ließen einen immer wieder schmunzeln. und: wer singt schon so direkt „super hot female?“ ich will bitte mehr solche selbstsicheren, humorvollen frontmänner in bands. geht das?
ah und noch was: die gitarrensoli waren auch alle erste sahne. hat sehr gefallen, liebe shellhouse-band!
die selbst titulierte „nachband“ the boys you know war als nächstes dran. warum die band auch ohne musik super ist: schaut euch mal ihre facebook seite an. da gehts nämlich nicht nur um ihre musik sondern auch um alles andere und das beste: es ist soooo witzig. und weil diese menschen auf facebook ihren humor unter beweis stellen, kann man sich natürlich vorstellen, dass das bei konzerten auch so ist. ach, einfach nur herrlich!
zum eigentlichen auftritt: ich hab eigentlich noch nie ein besseres konzert von the boys you know gesehen. obwohl das akustik-thema nicht ganz so umgesetzt wurde, wie ich mir das erhofft hatte, war es dann doch ziemlich gut so wie es war. mit akustik-gitarre und vielen weiteren instrumenten wirkte der sound ziemlich „voll“, trotzdem war es einen tick reduzierter als sonst und brachte die stimme von sänger thomas wirklich mal richtig gut zur geltung. wenn es um den stil der band geht, muss ich irgendwie immer an weezer denken. es klingt nach anfang 2000er, college rock, gute zeit und gute parties.
auch in dieser formation waren schöne soli auf der gitarre am programm. und auch wie erwartet einwandfrei und superleiwand gespielt. und dann der lustige frontmann. und die dame am bass, mit den vielen blumen auf ihrer kleidung. aber die absoluten highlights waren die songs „wake up“ und „all the other kids“. ich möchte nie wieder andere songs hören, so schön und so gut!
das publikum war begeistert. es war ein toller einstieg in den acoustic summer im b72. schaut auch mal vorbei, es lohnt sich!