als im jahre 2006 die strokes beim nuke festival spielten, ich auch noch dazu einen festivalpass gewonnen hatte, hätte man eigentlich meinen können, ich hätte die chance genutzt. denkste, damals war ich nur an einem tag dort und hab so circa alle großen bands verpasst. egal. immerhin erfuhr ich vor ein paar monaten, dass der frontman ‚julian casablancas‘ in die arena kommen würde. und zack hatte ich auch schon das ticket gekauft und die vorfreude, zumindest einen teil von den strokes zu sehen, stieg ins unermessliche. zum zeitpunkt des ticketkaufs rechnete ich natürlich nicht mit der hitze. kann ja keiner vermuten, dass wir in wien bereits anfang juni sommerliche temperaturen haben. wie auch immer, sauna all over, also viel trinken!
vorband gab es keine und niemand wusste so genau, wann die band anfangen würde. draussen warten, wo ein angenehmes lüftchen weht oder drinnen in der heißen und stickigen halle ein gutes plätzchen sichern? ich entschied mich für ersteres und ging zum glück genau zur richtigen zeit in die halle, nämlich dann, als der erste ton erklang.
als ich die herren dann erblickte sah ich nur eines: haare. in alle variationen aber eines hatten sie gemeinsam: sie waren alle völlig schweiß-nass. sexy, oder? das licht, in das sie getränkt wurden, war rot. die ganze zeit, es wechselte so gut wie nie. herrlich, wenn man fotografieren will… aber immerhin, auf den 3 fotos unterhalb kann man zumindest ansatzweise etwas erkennen.
zur musik. ich war darauf eingestellt, dass es wild werden würde, dass man etwas wahnsinn in den tönen erkennen würde. und so war es auch. schräge töne, die aber alle richtig sauber gespielt wurden, und diese absichtliche ton-verrücktheit wertiger machte. manchmal erinnerte mich das ganze spektakel in der arena ein bisschen an den verfall von pete doherty und seine letzte wien-show mit den babyshambles. das war manchmal auch ein bisschen weird, aber hatte dann doch irgendwie etwas ansehnliches. wenn auch nicht im übermaß.
wie auch immer – der auftritt dauerte nicht lang, vielleicht eine knappe stunde. nur einen einzigen the strokes-hit hatten julian casablancas und seine band the voidz auf lager. der rest war wirr, schräg, wild, laut und seltsam. höhepunkt der show war julians gang in die menschenmasse, als er herumhüpfte und die leute ihn nicht mehr gehen lassen wollten.
alles in allem, eh ganz nett, aber vielleicht das geld nicht wert. julian casablancas ist eine persönlichkeit, eh klar, und irgendwie hatte die ganze schrägheit auch was faszinierendes. aber dieses konzert war eher so eine einmal-sehen-reicht-geschichte.
zur setlist: http://www.setlist.fm/setlist/julian-casablancas-the-voidz/2015/arena-vienna-austria-3bc9f8d4.html