kurz nach 11 verließ ich das shelter um rechtzeitig zum zweiten konzert an diesem abend zu gelangen, nämlich zur ep-release show von der newcomer-band ant antic aus oberösterreich. angekommen beim fluc blieb mir die luft weg: eine richtig, richtig, richtig lange schlange! meine gedanken kreisten, wollen die alle zum konzert? die haben doch alle gar keinen platz?! als ich mir aber die personen genauer ansah und ich einfach mal seitlich die schlange entlang ging wurde mir bewusst, dass diese leute alle in die fluc wanne zu einer argen techno-party oder sowas wollten und nicht nach oben, zum konzert. ein stein fiel vom herzen und ich durfte mühelos vorbeilatschen und zur konzertlocation gehen.
es herrschte reges treiben, eine nette anzahl von menschen war anwesend und man wurde von musik, ausgewählt durch „discodemons“, beschallt. angeblich sollte der gig um mitternacht beginnen, aber mal ehrlich, wie oft beginnen konzerte wirklich pünktlich? auch diesmal bekam ich am rande mit, dass sich das ganze verzögern sollte… tja und dann standen die drei herren eben erst gegen halb 1 auf der bühne.
mit sehr dunklen visuals wurden die herren von ant antic zu beginn beleuchtet, man vernahm ihre musik, konnte sie aber nicht richtig erkennen. irgendwann wurden dann doch die etwas helleren scheinwerfer auf sie gerichtet und die band stand endlich im mittelpunkt. ihre „klangmaschinen“ zu beschreiben ist eigentlich sehr einfach, sie verwenden synthesizer, keyboard, bassgitarre und ein schlagzeug. sie kreieren daraus elektronische musik, die aber mehr anspruch an sich selbst stellt, als es sonst üblich ist. ihr sound ist viel melodiöser, nicht so eintönig und vor allem die stimme von sänger tobias fesselt einen von beginn an. man könnte ant antic durchaus mit sohn vergleichen, aber ant antic sind dann vor allem live doch viel näher und freundlicher und nicht so „gewollt mysteriös und unnahbar“ wie es andere elektronik-künstler sind.
das ist ein ansatz, den ich selten bis gar nicht in der elektronischen szene bis jetzt erlebt habe. in der online-welt wirken sie wie ein starres projekt, live wie elektronik-künstler mit einer ehrlichen freundlich- und dankbarkeit, wie man es bei indie- und folkbands kennt. diese mischung aus mysteriös und trotzdem nah kann ein widersspruch sein, bei ant antic funktioniert es aber und es ist superspannend.
aber nochmal zurück zum auftritt: es war alles sehr abwechslungsreich, man konnte sich durchaus zur musik bewegen und sich gedanklich in andere welten begeben. verschiedene beats, verschiedene töne und diese eindrucksvolle stimme machten ant antic selbst für nicht-elektronik-fans wie mich unglaublich angenehm hörbar. ein weiterer pluspunkt: bereits die erste veröffentlichung „blood sugar“ ist ein wahrer hit, denn der song beinhaltet soviele catchy tunes, soviele töne, die einen fast schon süchtig machen.
nicht nur ich hatte den eindruck, dass das konzert sehr gelungen war, auch der rest des publikums war begeistert. zum schluss wurde „blood sugar“ nochmal gespielt und es war das perfekte ende für eine perfekte performance. also, ihr wisst was zu tun ist: ant antic im auge behalten!