ein grauslicher dienstag abend, es schüttete und stürmte und ich war auch noch so lebensmüde, mich bei so einem wetter aus dem haus zu trauen. keine 3 minuten draussen und ich war patschnass, aber egal. es war polkadot angesagt, genauer gesagt, ein kleines akustik-set von onk lou und captain’s diary.
nicht nur ich hatte mühe meinen weg ins polkadot zu finden, auch onk lou aus wien verspätete sich aufgrund von wind und wetter. irgendwann kam er aber an, packte die gitarre aus, schlürfte vom bier und begann zu spielen, so dass allen anwesenden (und es war seltsamerweise dann doch ziemlich viel los) sofort die spucke weg blieb.
onk lou ist meister seines fachs, kaum einer beherrscht eine gitarre so wie er, und kaum einer hat so ein großartiges stimmvolumen wie er. auch ich war wie gefesselt, schon von der ersten sekunde an war das publikum mucksmäuschenstill, kaum einer wagte es etwas zu sagen. einfach nur wow! er spielte was in seinen sinn kam, kaum einen song kannte ich. als kleines special packte er eine art akkordeon aus und spielte darauf ein stück – beeindruckend. lediglich der letzte song „elopement“ war dann sein bekanntester. und der lud dann auch noch zum mitsingen ein. ich hab da einfach nichts auszusetzen – einfach wunderbar!
captain’s diary, der zweite an diesem abend, hatte es schwer. die latte lag hoch, einen onk lou zu toppen ist so gut wie unmöglich. trotzdem stand sebastian müller aus oberhausen in deutschland tapfer auf der kleinen bühnen und brillierte – wenn auch nicht so unglaublich wie onk lou. der sänger erinnerte mich sofort an jupiter jones, eine helle, klare stimme und deutsche songs – irgendwie hätte es unglaublich gut gepasst den song „still“ zu performen…aber vielleicht macht er das ja irgendwann noch.
ansonsten war es ein wie gesagt ein bisschen schwierig. die aufmerksamkeit des publikums ging verloren, es wurde immer mehr getratscht und die tolle stille, die bei onk lou herrschte, war bei captain’s diary leider nicht mehr vorhanden. trotzdem war es schön. er wirkte zwar teilweise unsicher, fast schon entschuldigend und blickte immer ganz vorsichtig am ende seiner songs die menschenmenge an aber irgendwie machte ihn das dann schon wieder sehr sympathisch. seine ansangen waren interessant, er erzählte vom lehrer dasein und dass er die schulfreien tage für tourneen nutzt. solche lehrer wünscht man sich, oder?
alles in allem ein super netter abend! nur captain’s diary sollte nicht mehr gemeinsam mit onk lou spielen, zu schade war es, als er langsam aber sicher unterging und seiner stimme gar nicht mehr richtig zugehört wurde. whatever, nächstes mal wird’s besser!