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wenn mich ein konzert nicht wirklich angesprochen hat, dann tu ich mir danach immer ein bisschen schwer darüber zu schreiben. so war es auch diesmal bei dillon. eines sonntag abends schleppte ich mich in die wiener arena und war zwar anfangs noch voller vorfreude darauf, die schöne stimme der brasilianerin zu hören, doch dann hatte ich zunehmend das gefühl, da muss schon etwas großes passieren, um mich zu überzeugen. vielleicht war auch mein zustand, meine müdigkeit schuld an der eigenen wahrnehmung.

keine vorband, keine „einheizer“, einzig und allein die bar war geöffnet um sich auf den auftritt vorzubereiten. manche mögen es „konzentration auf einen musiker“ nennen, für mich fehlt da ein bisschen die spannung, ein bisschen die ungeduldigkeit und ein bisschen support-musik.

gefüllt aber nicht vollgestopft war die große halle und man konnte leicht einen platz in den vorderen reihen ergattern, auch wenn man spät dran war. die bühne wurde verdunkelt, es erschien dillon und ein weiterer musiker neben ihr, der für den beat zuständig war. und das war es auch, was sofort aufgefallen ist: der rhytmus, der beat, das bassdröhnen.

dieses beatfundament und ihr gesang leiteten den abend ein und das war schon sehr beeindruckend und schön. die dame fand sich auf ihrem platz hinter dem keyboard ein und wurde trotzdem ein bisschen von der beatmaschine neben ihr übertrumpft. die beleuchtung beschränkte sich auf einfache hell/dunkel/gelbliche töne und ließ das ganze manchmal sehr kühl und spacig rüberkommen. irgendwie ein bisschen unpersönlich und weit weg, die ganze sache, hm.

erst im letzten drittel traute sich die sängerin nach vorne und sprach sogar ein bisschen zu ihrem publikum. aber auch das war eher alles andere als herzerwärmend. immer ziemlich unnahbar, kalt und todtraurig präsentierte sich das set. ein paar songs waren zwar wirklich erste sahne, aber der rest stimmte einen eher depressiv als voller freude. vielleicht muss man sehr kunstaffin sein, oder die traurigkeit lieben, dass man sich für ein dillon-konzert begeistern kann. whatever, den meisten anwesenden hat es gefallen, der applaus war kräftig, und das ist ja das, was zählt.

dillon2

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