kurz bevor ich mich auf den weg zum festival machte, hörte ich die frohe kunde: olympique eröffnen das event statt chlöe howl. hui, schon wieder olympique. nicht desto trotz, ab in den zug, festivalband abgeholt und pünktlichst um 15:00 uhr vor der space stage gestanden und gewartet.
für die salzburger eine gute übung, spontan und tourähnlich hintereinander zu spielen, aber ob das für mich als zuhörer mit vergleichsmöglichkeit das gelbe vom ei werden würde? sie begannen auf jeden fall ganz souverän und tapfer ihr set, nur wenige menschen schafften es so früh aufs gelände, die meisten waren wohl damit beschäftigt, ihr zeug richtung campingplatz zu bringen. anfangs wirkten die songs noch ganz gut und kräftig, doch irgendwann wurde die stimme des sängers immer leiser und gerade bei dem song, wo die stimme am nötigsten wäre („the reason i came“) war sie irgendwie nicht mehr da. schade, gerade beim kräftigsten olympique-song wurde nachgelassen. ich hab ein nachsehen, weil sie ja spontan eingesprungen sind und am tag davor bereits ein schönes set geliefert haben, zum fans sammeln war mir der auftritt allerdings etwas zu schwach, leider.
auf conor oberst habe ich mich schon ein bisschen gefreut. vielleicht kennt man ihn eher unter dem namen „bright eyes“ und vielleicht kennt man seinen hit „first day of my life“. wie auch immer, nun stand er solo (aber eh mit band) da und ich war gespannt. immer noch extrem wenige menschen befanden sich vor der bühne, aber wahrscheinlich mussten in diesem moment wohl alle noch ihr zelt aufbauen. das fernbleiben der menschen hatte also wahrscheinlich gründe.
und als er dann musizierte, war es etwas ernüchternd. ich weiß nicht was ich erwartet habe, aber irgendwie war’s mir einen tick zu langweilig. oder ich war einfach nicht in der richtigen stimmung für conor oberst. die singer-songwriter-mukke passte für meinen geschmack nicht so ganz zwischen olympique und biffy clyro – irgendwie, ich weiß nicht. falscher ort, falscher zeitpunkt. ich werde conor oberst irgendwann eine neue chance geben, mich zu überzeugen.
es muss ewig her sein, als ich das letzte mal mitbekommen habe, wie ein haufen menschen laufend zur bühne eilten und den wavebreaker stürmten. vor dem auftritt von biffy clyro war es so – alle rannten, alle wollten nach vorne, wow! ich hatte zuerst einen wirklich schönen, lockeren platz und dann war’s plötzlich eng und anstrengend. wann ist das passiert, dass biffy clyro die masse in österreich erreicht haben?
wie auch immer – die schotten kamen auf die bühne und es war wie ein wirbelsturm! sie fegten über die bühne, setzten unmengen energie frei und performten ihre songs so mitreissend, man konnte nicht stillstehen! mit nackten oberkörpern zeigte sich die band von ihrer besten seite und hatte dazu auch noch etwas deutsch gelernt für die zwischenansagen. so etwas rechne ich bands immer sehr hoch an, das zeigt die liebe zu ihrer musik und ihren fans deutlicher, als jede andere aktion.
in ihrem set war alles dabei, von langsam bis schnell, die komplette bandbreite ihres musikalischen schaffens wurde abgedeckt und beinahe alle meiner lieblingssongs wurden gespielt. als es mittendrin zu regnen begann, tat das der stimmung keinen abbruch, die menschen blieben und feierten biffy clyro weiter. ach, wie schön! absoluter gänsehaut-höhepunkt war „god & satan“ – frontman simon neil sang diesen diesen song ganz allein und nur auf seiner akustik-gitarre begleitend. egal was noch kommen sollte, biffy clyro waren spätestens zu diesem zeitpunkt schon eines meiner allergrößten highlights!
den auftritt von bastille habe ich hauptsächlich dafür verwendet, freunde auf dem gelände zu suchen. und: die band habe ich bereits via festival-live-stream quasi schon mal gesehen und war da schon nicht sehr angetan, deshalb war es auch nicht unbedingt ein fehler, der bühne des öfteren fern zu bleiben.
es regnete immer noch in strömen, trotzdem habe ich ein paar sachen natürlich schon mitbekommen. erstens, es waren wirklich viele leute mittlerweile bei der stage und bastille brachten ihre moderne popmusik unter die menschen. eh nett, aber bei vielen songs dachte ich mir, dass man die truppe lieber in discos stecken sollte, als auf festivals. ein paar songs haben mir dennoch gefallen, hauptsächlich cover-versionen. den meisten anwesenden hat’s gefallen – es wurde im regen getanzt und vermutlich fleissig gebechert, somit war alles erträglich, yay!
macklemore und ryan lewis – was solle man da erwarten? als die hip hop formation die bühne betrat und auch ein paar tänzer im gepäck hatte, war mein erster gedanke: oh, ein kindergeburtstag! und der zweite gedanke: was macht macklemore auf dem frequency festival – betonung auf festival? irgendwie war es mir nicht ganz schlüssig, was das werden sollte.
es folgte eine bombastische pop-show, mit viel konfetti, rauchfontänen, luftschlangen und – eh klar – tänzer! doch macklemore hatte die gabe, die stimmung immer wieder ein bisschen abzukühlen, indem er minutenlange reden hielt. es stimmt schon, manchmal rege ich mich auf weil künstler kein wort zu ihrem publikum sagen, aber bei macklemore war es eindeutig zu viel quasselei.
trotzdem war man irgendwann dann ein wenig gefangen, auf der bühne herumhüpfen, das kann er schon ganz gut, das muss man ihm fairerweise lassen. wäre die show in der wiener stadthalle oder auf dem donauinselfest, dann wäre es absolut passend. so war immer das wort „themenverfehlung“ in meinem hinterkopf. wie auch immer – es gab auch hier ein paar highlights, wahrscheinlich war das fetteste, dass er sich in die crowd gestürzt hatte und sich feiern lies – bei immer noch viel zu heftigem regen.