das musikfilm-festival „poolinale“ hatte mich diesen frühling auf einen tollen film aufmerksam gemacht: „fuck the atlantic ocean“. in diesem film geht es um 2 junge burschen, die durch ein youtube-musik-video vor allem aufmerksamkeit in südamerika erhielten und danach mittels crowdfunding eine kleine tour durch diesen kontinent finanzierten – grob zusammengefasst. wie auch immer, wunderbarer film und die protagonisten oder zumindest einer davon, war tatsächlich beim „mica geburtstagsfest“ vergangenen donnerstag. „sweet, sweet moon“ nennt sich das projekt und für mich fühlte es sich wirklich ein bisschen so an, als würde ich einen filmstar sehen an diesem abend.
durch den film kannte und liebte ich automatisch wirklich alle songs von „sweet, sweet moon“ und demnach war es ein wahrer ohrenschmaus, als sänger matthias frey zu musizieren begann. mit einer loopstation sorgte er dafür, dass sich die musik ein bisschen nach „mehr“ anhört und seine unperfekte, aber weiche und liebliche stimme gaben dem geigenklang dann den nötigen drive, die nötige „dreckigheit“. eine spur verrücktheit, die dinge ein bisschen anders zu sehen bzw musik anders darzubringen und sich während dem singen ein bisschen zu verrenken – das machte „sweet, sweet moon“ an diesem abend aus. toller, verrückter auftritt!
nicht weniger verrückt wurde es, als „könig leopold“ im seminarraum von mica-music austria ihr set begannen. vorgestellt als „jazz-gruppe“ weiß ich gar nicht, ob sie damit so recht hatten. anfangs war es größtenteils krach, oder zumindest empfand ich es als nicht so stimmig – mit der zeit kamen aber dann immer wieder nette beats dazu und teils gesprochene und gesungene texte – und dann hörte es sich auch wieder ein bisschen mehr nach musik an.
richtig gut wurde es aber erst, als die rapperin mc rhine die „bühne“ betrat. die dame kann einfach mit worten umgehen und hat dazu auch noch eine feine rap-stimme. ohne mc rhine würd es zudem nicht so crazy visuals geben und ja, das konzert würde insgesamt vielleicht nicht genug sexiness faktor haben – aber, könig leopold hat sie ja im boot, deswegen ist alles gut.
kleines highlight, wenn auch wirklich an der grenze des guten geschmacks war, als leo riegler während dem singen gleichzeitig ein bier schlürfte. man hörte alles, schluckgeräusche und ja, sogar rülpser waren dabei. im rahmen ihres auftritts war es okay und passte einfach wie die faust aufs auge, in anderen zusammenhängen würde ich sie nach so einer aktion von der bühne jagen. alles in allem, verrückte darbietungen, aber irgendwie gut!