freitag abend und ich machte mich auf den weg nach zwentendorf an der donau. öffentlich versteht sich – mit zug und shuttlebus wurde ich an den ort des geschehens gebracht und stand zuerst mal ein bisschen hilflos da: beschilderung war nicht so ganz die stärke der organisatoren, auch dass man aussen herum gehen muss um zu den bühnen zu gelangen, konnte man nur von festivalbesuchern erfahren nicht aber vom securitypersonal. einschulung in solchen dingen wäre ein hit!
wie auch immer – ich schaffte es trotzdem rechtzeitig vor die bühne als die band „moop mama“ die ersten töne von sich gab. gottseidank! auf die kombo bin ich durch zufall via youtube empfehlung gestoßen und wollte sie auf keinen fall verpassen. die gruppe kann man sich ein bisschen vorstellen wie eine jazz-angehauchte urbane blasmusik-band, über die sanfter deutscher rap a la beginner gelegt wird. eine wunderbare idee! damit das ganze nicht langweilig wirkt, haben sich die münchner ein paar nette choreographien ausgedacht. ganz synchron ein paar schritte nach vorn und wieder zurück, einen roboter-tanz und nicht zu vergessen ein wunderschöner freeze!
auch musikalisch wurde tief in die gute-laune-trickkiste gegriffen. eines meiner unzähligen hightlights war ein hiphop-medley: zu hören gab es über beginner bis zu fettes brot alles mögliche, was die deutsche rap-welt zu bieten hat. die menschen tanzten und feierten die band! ganz wunderbarer auftritt – merkt euch die gruppe, die sind super.
auch jennifer weist samt band namens „jennifer rostock“ gurkten zum festival beim atomkraftwerk. wie von ihrer show gewohnt gab es gleich beim ersten song einen plastik-konfetti-regen auf dem öko festival. vielleicht hätte man sich lieber für umweltfreundliche papierschnippsel entscheiden sollen – wie auch immer, der band wars egal.
die show war gespickt mit schnapsrunden, gastsängern aus dem publikum und nackten männeroberkörpern in der menge. jennifer tanzte lasziv, sang mal kräftig und mal ganz zart und sie setzte ein zeichen für gleichheit und gerechtigkeit mit der regenbogenfahne. das war, im gegensatz zu den konfettis, sehr passend! der gig fing viel zu pünktlich an und endete auch wieder viel zu schnell: noch ein konfettiregen und die band feierte vor allem sich selbst und ließ sich bejubeln – headlinerverdächtig wenn man mich fragt. vor allem wie jennifer mit den leuten umgeht: da können sich so einige bands eine scheibe abschneiden.
die erwartungen an cro waren zugegeben nicht gerade gering: von einem hauptact erwartet man sich schon eine bombenshow und entertainment von anfang bis ende. und: anfangs klappte das auch ganz gut. mit ein paar alten krachern von einem seiner ersten mixtapes fühlte sich das echt und richtig an und brachte die menschenmenge in tanzlaune. soweit so gut. je mehr er aber von seinem neuen album performte, desto weniger angetan war das publikum. auch die tatsache, dass er es gefühlte 20.000x erwähnte, dass sein album am 06.06. erscheint, war mit der zeit eher nervig und nicht mehr witzig. und leider auch das „hände hoch“ war irgendwann nichts neues mehr. aber ich fand auch nicht alles schlecht: kleidungsstücke in der luft herumwirbeln ist zwar auch ein alter hut, aber war eine willkommene abwechslung zum hände hoch halten.
ein bisschen hatte ich das gefühl, dass cro von irgendeinem marketing-heini richtig auf diese schiene getrimmt wurde – „sag diese sätze 10x, mach diese bewegung 30x und ach ja, das mit dem album musst du auch nach jedem zweiten song erwähnen“ so in etwa. auch bei den songs hatte ich den eindruck, dass er und die anwesenden menschen das alte zeug viel lieber mochten. zumindest waren die reaktionen deutlich anders, als bei den vielen neueren und aktuelleren nummern. und: der song „intro“ war wieder im programm, über das ich mich sehr gefreut habe. eine zeit lang wurde das ja nicht mehr gespielt – deswegen, yeah! wie auch immer. auch wenn ich die musik immer noch richtig gut finde – mir passierte irgendwie einfach zu wenig auf der bühne. es ist an der zeit, das sich cro neu erfindet, sonst wird der hype um ihn in kürzester zeit schneller erblassen als es ihm lieb ist. und: das ende war mir auch ein bisschen zu abrupt: ein ganz kurzes tschüss und er war weg. hm.