irgendwie soll das wohl alles so sein, mit mir und den vielen konzerten. angefangen hat es so, dass ich eigentlich ins b72 gehen wollte, um mir abby anzusehen. für das konzert von william fitzsimmons im radiokulturhaus konnte man nur karten gewinnen, und ich war leider nicht unter diesen glücklichen menschen. deswegen war mir die b72-alternative sehr recht. dann hat abby aber am vorabend den gig canceln müssen, weil jemand krank geworden ist. na toll, gar kein mittwochskonzert? damn.
ein bisschen verzweifelt bin ich auf der couch gelegen und hab das liebe facebook abgecheckt. plötzlich ein chat-fenster mit einer nachricht eines mir unbekannten herren: „hey, bin grad auf der suche nach jemanden, der mein gratis ticket für william fitzsimmons @ radio session bräuchte, ich kann nicht gehen, fallst spontan bist…“ – sowas lass ich mir nicht zweimal sagen. es war 19:40 uhr, das konzert begann um 20 uhr. wie von der tarantel gestochen raus in die nacht, ab zur ubahn. natürlich kommt genau dann eine durchsage, wenn man sie nicht braucht. ubahn fuhr keine, also ab zum bankomaten und auf die suche nach einem taxi begegeben. 3 minuten gerannt, bis zur nächsten belebten strasse und wie von geisterhand blieb dieses eine taxi plötzlich neben mir stehen. na dann, rein und ab zum radiokulturhaus! genau als die ersten töne des erstens songs erklangen, war ich vor ort.
william fitzsimmons zeichnete sich nicht nur durch seine sehr ruhige musik aus, nein er war überaus witzig. er plauderte aus dem nähkästchen, dass er schon zwei flaschen wein getrunken hat und dass er eine gute zeit hier auf der bühne hat. gute zeit, nicht im sinne von sex haben und kokain nehmen, sondern nur eben eine gute zeit haben. eine sehr interessante darstellungsweise. dieser herr sieht vielleicht harmlos aus, ist er aber nicht!
mucksmäuschenstill war es im radiokulturhaus und es folgten weitere songs, die er alle ganz behutsam ins mikrofon hauchte. einige nummern waren auch mit klavier und schlagzeug zusätzlich „untermauert“, was dem ganzen hymnenartiges gab und wirklich großartig war. um die 25 songs hatte er im repertoire und wenn er zwischen all diesen gänsehaut-nummern nicht gesprochen hätte, wär das konzert vermutlich eh nicht das gewesen, was es letztendlich war. nämlich sehr unterhaltend! zwischenzeitlich fragte er, was das publikum denn für erwartungen an die show hätte? ob sie weinen werden? er wird auf jeden fall „horny“ sein. hui! je mehr er getrunken hatte, desto mehr musste er auch über seine eigenen witze lachen. und genau dieses lachen war unheimlich ansteckend!
gegen ende schlichen sich dann einige leute aus dem saal, was herr fitzsimmons natürlich mitbekam. halb scherzend meinte er, sie können eh gehen wenn sie ihren fucking zug erwischen müssen aber meinte auch im gleichen atemzug „i will kill you…just kidding“. hui, da ist ja einer ein bisschen angepisst.
im zugabenteil spielte er dann noch eine eigene version von „wonderwall“ – das hätt ich ihm nicht zugetraut, er sich selber vermutlich auch nicht. es war schon der wein, der aus ihm „sang“. aber es war witzig. sehr witzig sogar. nach über 2 stunden war das spektakel dann vorbei. hat mir gefallen, zwar nicht umgehauen, aber gefallen!
da es sich um eine fm4 radio session handelte, gibts den ganzen spass auch noch zum nachhören auf der fm4 homepage. zur story und zum reinhören einiger songs, folge man bitte diesem link: http://fm4.orf.at/stories/1735292/
ps: fotografieren war leider verboten und deswegen gibts nur ein unscharfes handybild. i’m sorry!