ich warne gleich vor: mit diesem blog-eintrag mach ich mir wahrscheinlich nicht viele freunde. aber ich will ehrlich sein und nicht irgendetwas vorgaukeln, was ich nicht so empfinde. wie auch immer.
wochenlang war das konzert von tegan & sara schon ausverkauft, natürlich hatte ich keine karte und war immer auf der suche nach irgendjemanden, der mir eine verkauft. und: ich wurde auch fündig. musste deswegen zwar kilometerlange strecken auf mich nehmen, aber ich wollte da unbedingt hin – da führte einfach kein weg dran vorbei.
die freude war sehr groß, fast schon zu groß. meine erwartungen waren so hoch, kaum zu erfüllen. ich hoffte auf eine show, die mich umhaut, und auf songs, die nicht mehr aus meinem köpfchen weichen wollen. als die zwillinge aus kanada dann auf die bühne kamen und die ersten nummern losträllerten, war das sehr ernüchternd. irgendwie klang es nach cyndi lauper – nach einer wurschtigkeitstablette.
beim ersten teil des sets wirkten die damen sehr desinteressiert, sie spielten brav ihre songs runter und bemühten sich musiktechnisch natürlich auch, dass alles fein klingt. aber zu einer guten show gehört für mich auch ein bisschen interesse an den anwesenden menschen, und das war anfangs überhaupt nicht vorhanden. erst mit der zeit, tauten sie ein wenig auf und wurden gesprächiger. meiner meinung haben sie es aber dann mit der nettigkeit ein bisschen übertrieben. „beautiful people“, „amazing country“ und unseren „cute accent“ – viel zu sehr in den himmel gelobt. aber egal.
musikalisch hat es mich doch sehr an die 80iger erinnert – madonna’s „papa don’t preach“ könnte auch genauso gut ein „neuer“ tegan & sara song sein. wer so einen sound mag – super! für mich war’s dann aber ein bisschen langweilig mit der zeit und mein lieblingssong wurde auch nicht gespielt. alles in allem hat es mich dann leider doch enttäuscht. ein viel zu braves, gesittetes konzert, mit unglaublichen großem jubel und einem zuckersüßen einhorn auf der bühne – wo bleibt der skandal, die ecke, die kante?