freitags wollte ich mich nicht bei der glühenden hitze schon zum popfest begeben, lieber erst am späten abend wenn’s ein wenig kühler ist. was ich nicht bedacht habe, die konzerte von monobrother und gerard mc waren beide im tu prechtlsaal – und das ist wahrlich kein zuckerschlecken! deswegen, respekt an die artists, die nicht umkippen bei solchen „sauna“-auftritten.
als ich ankam in der technischen universität war monobrother gerade dabei, die bühne zu entern. durch bekannte hab ich erst von diesem künstler erfahren, dass er „nicht so schlechten hip hop“ macht, deswegen ein guter grund sich mal live davon zu überzeugen. dazu muss ich noch sagen, hip hop ist ja nicht unbedingt mein genre, bzw ich hab wenig ahnung davon – ich „überprüfe“ lediglich die massentauglichkeit, weil wenns mir gefällt, gefällts bestimmt vielen anderen auch. monobrother war mit dj und co rapper am start und machte ordentlich stimmung. der zusätzliche schwierigkeitsfaktor – die hitze – war bestimmt ein motivator eine gute show abzuliefern, dass die leute nicht in den kühlen hof flüchten. dialekt-rap hat durchaus sein publikum, das hat monobrother bewiesen. mit zahlreichen gästen auf der bühne, schaffte er abwechslung ins programm. alle blieben und feierten ihn! einer der höhepunkte waren die gäste „kreiml & samurai“ mit ihrem song „lächerlich“ – da stachen sie herrn monobrother fast ein wenig aus. alles in allem ziemlich coole show in hitzigen ambiente. was mir bei monobrother aber fehlt ist mir die unverwechselbarkeit, auch die sound-samples sind mir noch ein wenig zu langweilig. da geht noch mehr und ich denke da wird auch noch was kommen! kleiner tipp noch am abschluss: wer sich mehr mit dieser szene beschäftigen möchte ist mit dem musikmagazin http://themessage.at/ ziemlich gut beraten.
danach folgte gerad mc bzw jetzt nur noch „gerard“. ihn hab ich schon einmal im linzer posthof live gesehen und war damals ziemlich beeindruckt von seinen bewegungen und seinem rap (natürlich). seitdem ist etwas zeit vergangen und er arbeitet mittlerweile an seinem nächsten album. davon konnte man beim popfest auftritt auch einiges hören – wenn auch etwas gewöhnungsbedürftig. bei gerard bekommt man keinen „battle-rap“, gerard definiert sich anders. ihm sind vor allem texte sehr wichtig, was er auf der bühne auch immer wieder betont hat. die bemühungen waren groß aber trotzdem konnte man nicht immer jedes wort verstehen, die akustik war in der tu einfach nicht ausreichend. sein hintergrundsound ist nicht wie beim typischen hip hop. der wahl-wiener hat ein sehr melancholisches musikgerüst, auch viele seiner songs sind mit traurigen inhalten gespickt. in deutschland wird er sehr gehypt, das war wohl auch der grund warum sich viele menschen im prechtlsaal einfanden. und er verstand es durchaus, das publikum zu animieren, das muss man ihm lassen, das kann er perfekt. der funke ist bei mir leider trotzdem nicht übergesprungen, auch wenn ich es fantastisch finde, dass er eine nische gefunden hat, die ihn unverwechselbar macht. nur gehört für mich zu publikumsanimation auch ein gutelaune-sound, sehr oft widerspricht sich das in seinen auftritten. ich bin auf jeden fall gespannt was noch kommt und freu mich aufs nächste konzert in hoffentlich kühlerer umgebung.