zur zeit spriessen sie aus den boden, die exklusiven label-abende um neue bands zu präsentieren. um mehr hype zu produzieren keine karten verkaufen sondern nur verlosen. und jeder geht gerne auf event, wo er karten gewonnen hat – auch wenn es 400 andere menschen auch gewonnen haben.
als special guest und wirklich gut geheimgehaltene band eröffneten neodisco den konzertabend. aber eine ankündigung wär auch sehr verwirrend gewesen, denn der kalender zeigt auch einen gig tags darauf im wiener fluc an. neodisco, gerade mit neuem und vor allem ersten album am start, machen das was sie am besten können: elektrobeats mit deutschem rap-gesang. nur als eröffnungsact hätte wohl eine andere band besser gepasst: der sound von neodisco geht schon sehr in richtung aftershowparty und nicht unbedingt langsam dem publikum einheizen. dennoch fehlt mir in ihrer musik noch ein funken extravaganz, irgendetwas unverkennbares. mit vielen live auftritten üben sie schon mal bühnenpräsenz und ich bin gespannt, wie weit sie noch an sich arbeiten werden…
ok kid, eine viel gehypte band in deutschland. und, man kennt auch 1-2 songs von youtube nur irgendwie kommt live dieser hype (noch) nicht so rüber. sicher ist das wiener publikum kein einfaches, sondern ein sehr schläfriges und schwer zu begeisterndes. aber bis auf ein paar nette beats waren sie ähnlich zu neodisco und man erkannte auch, dass all diese bands aus der cro-casper-welle stammen. man hatte ein wenig das gefühl, alles schon gesehen und gehört, auch wenn sie mega-fresh sind. auch ok kid fehlt noch das i-tüpfelchen und bis dahin „verschwenden wir uns“ und hören ihren ohrwurm gern in dauerschleife… nettes konzert aber (noch) nicht aussergewöhnlich.
grossstadtgeflüster sind alte hasen im show-geschäft. dementsprechend selbstsicher und fulminant war auch ihre bühnenshow im gegensatz zu den newcomern neodisco und ok kid. die sängernin, ein wirbelwind, die songs, wahre disco-kracher. das ist entertainment. dennoch sind sie viel zu sehr von der bildfläche verschwunden und kaum einer im wiener publikum kennt noch einen zweiten song außer „ich muss gar nichts“.
chakuza. das ist hip hop, das ist bühnenpräsenz, das ist personality! er versteht es, mit souligem groove richtig guten hip hop zu machen. es blieb zwar nur der harte kern im zuschauerraum aber die wussten, dass es das wert ist. aufgrund von meinem kränklichen dasein musste ich die show sehr früh verlassen, aber ich denke, er konnte sämtliche hip hop herzen im wiener wuk höher schlagen lassen.
Pingback: konzert #71: trümmer, tagträumer, the makemakes, dunkelbunt, ok kid, madcon, christina stürmer @ fm4 bühne und ö3 bühne am donauinselfest | 28.06.2015 | wienkonzert.