ein emotionaler ausnahmeabend mit „cage the elephant“ in der berliner columbiahalle.

jener abend hatte nicht die besten voraussetzungen: wenige tage zuvor verstarb meine oma und ich war in akuter trauer. und: die ubahnen in berlin streikten und wir mussten zu fuss zur columbiahalle gehen. wie auch immer: nach unserem ankommen, suchten wir einen akzeptablen platz und warteten. ich fühlte mich wie betäubt in dieser menschenansammlung, aber ich hatte hoffnung, dass ich mit einem besseren gefühl rausgehen würde.

girl tones“ war die erste vorband des abends. das duo war wild, laut und pflanzte uns etwas schiefe töne in die ohren. aber die energie war gut, das licht war gut, und die mukke regte zumindest zum durchschütteln und aufwärmen an.

Girl Tones Setlist Columbiahalle, Berlin, Germany 2025

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wenig später erschienen „sunflower bean“ auf der bühne. ich durfte die gruppe bereits zweimal live sehen und hatte deswegen hohe erwartungen. aber aus der kantigen indierock-band mit leichtem glamour-anspruch wurde eine nur-noch-schwarze-kleidung-hard-rock-band. vielleicht war meine erinnerung auch verblasst, wer weiß. einige songs waren ganz gut, aber mir fehlten die highlights.

Sunflower Bean Setlist Columbiahalle, Berlin, Germany 2025, Mortal Primetime


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ich verlor ein bisschen die hoffnung. ich hatte die hauptband des abends „cage the elephant“ schon mal auf einem festival erlebt und es war eines der besten konzerte meines lebens. ich wollte mir das konzert mit überzogenen erwartungen nicht kaputt machen, also versuchte ich mir einzureden, dass das konzert vielleicht doch nicht so gut wird.

und was dann geschah? „cage the elephant“ stürmten die bühne und schmissen mir ein lieblingslied nach dem anderen entgegen, gepaart mit einer power-performance, die ich in so einer form schon ewig nicht mehr erlebt hatte. schon der erste song „broken boy“ war so verrückt, sänger matt shultz fegte über die bühne, als hätte ihn etwas gestochen. aber es wurde noch wilder: „spiderhead“ als dritter song war zwischendrin immer einen hauch ruhiger, der refrain war dafür umso temperamentvoller und ich konnte es gar nicht fassen, wie man sich so bewegen konnte wie shultz!

neben der performance der band war aber auch das publikum sehr motiviert – die hände wurden regelmässig mitgeschwungen und es wurde gehüpft und mitgesungen. aber es war auch kein wunder, ein hit folgte dem nächsten: „cold cold cold“, „social cues“, „mess around“, „trouble“, „ain’t no rest for the wicked“ und „rainbow“ stachen unweigerlich heraus!

der zugabenblock umfasste vier songs und wieder waren es nur hits. „shake me down“ als mein persönlicher lieblingssong zauberte mir tränen ins gesicht und „come a little closer“ war der perfekte abschlusssong, der sich schön auftürmte und sich dann in einen emotionalen gefühlsausbruch verwandelte. ich war glücklich, so glücklich wie ich in meiner akuten trauer sein konnte. für „cage the elephant“ nach berlin zu pilgern war wahrscheinlich die beste idee in jener zeit – es weint sich einfach besser bei einem konzert also zuhause im bett!

Cage the Elephant Setlist Columbiahalle, Berlin, Germany 2025, Neon Pill Tour


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