die reduzierte akustik-show der „villagers“ im konzerthaus bescherte nicht nur jede menge emotionen, sondern auch jede menge an neuen lieblingsliedern!
das konzerthaus zu besuchen ist jedes mal etwas besonderes: das gebäude strahlt an allen ecken und enden festlichkeit aus und natürlich kleidet man sich dann auch festlich, und fühlt sich gleichzeitig ein bisschen fehl am platz, weil man meist nicht in so edlen räumen verweilt. wie auch immer – wir huschten also an jenem montag abend ins konzerthaus, holten unsere tickets, gaben unsere jacken an der garderobe ab und warteten, bis wir endlich den mozart saal betreten durften. ich war zuvor noch nie im mozart saal (sondern immer nur im großen saal oder im berio saal) und war schon sehr neugierig welches level an festlichkeit uns erwarten würde. als wir dann unsere plätze einnahmen und uns umsahen, war es ein bisschen ernüchternd – der saal war zwar schön, aber lange nicht so glänzend wie der große saal. aber das schmälerte unsere vorfreude auf das konzert zum glück nicht, im gegenteil, ich wollte dass das spektakel endlich beginnen würde!
kurz nach 21 uhr ging es dann los: „villagers„-sänger conor o’brien tauchte mit seiner akustikgitarre auf und begann den auftritt mit dem hit „a trick of the light“. hinter ihm erstrahlte blaues, strukturiertes licht auf dem schwarzen, samtigen vorhang. nach dem dritten song kam dann auch sein mitmusiker am piano, nämlich kevin corcoran, auf die bühne um mit ihm weiter zu musizieren. die songs erhielten somit etwas mehr größe, etwas mehr raum als zuvor.
und wenn wir schon von den songs reden: die songs waren wunderbar, ich entdeckte viele alte und neue stücke für mich und war musikalisch wirklich rundum zufrieden, aber die stimmung im saal war dann doch etwas unterkühlt und distanziert. man traute sich kaum zu atmen, obwohl man am liebsten laut mitgesungen hätte. und nicht nur der drang zum mitsingen war da, auch da der drang zum mitwippen und leichtem tänzeln brodelte (zumindest in mir!) und mein sitzplatz limitierte mich dann doch sehr. war ich etwa nicht gemacht für sitzplatzkonzerte? ja – tatsächlich war ich nicht gemacht für sitzplatzkonzerte, ich war nämlich viel zu klein und konnte über die meisten köpfe nicht hinweg sehen und irgendwie ärgerte mich das. aber ärgerlicher war, dass man seine liebe zur band während den songs nicht zeigen konnte – man musste sich dafür zwischen den songs beim applaus umso mehr mühe geben. und man kann sich nicht vorstellen, wie ich geklatscht habe! jubeln hatte ich mich dann nämlich nicht getraut.
ein weiterer, sehr großer bestandteil dieses akustikkonzerts war neben der musik auch das bühnenlicht. und am anfang war ich noch ziemlich begeistert, weil die blaue lichtkunst ein bisschen wie ein schwebendes meer aussah und beruhigend wirkte. irgendwann verwandelte sich das lichtgebilde im hintergrund aber zu etwas rot-orangen-geometrischen, später zu nur pinkem gleichmässigen licht und irgendwann zu blauen, unförmigen kreisen. ich hatte das gefühl, der lichttechniker fühlte sich limitiert und probierte am ende einfach alles aus was er hatte, weil er keinen kompromiss fand. und irgendwie störte mich das.
um mich nicht weiter von lichtformen irritieren zu lassen und weil ich sowieso nicht ausreichend genug sah, schloss ich irgendwann die augen und versuchte meinen vollen fokus einzig und allein auf die musik zu legen. und tatsächlich funktionierte das sehr gut – bis „occupy my mind“ erklang und ich am liebsten aufgesprungen wäre um ein paar dancemoves hinzulegen. ich hatte die „villagers“-songs tatsächlich nicht so eingängig und schön in erinnerung und war beeindruckt, wie sehr mich die lieder begeisterten. vor allem weil gegen ende alles nochmal intensiver wurde. einmal sagte conor, dass er sich wünschte, er hätte den nachfolgenden song selbst geschrieben und es erklang seine solo-version von „the wonder of you“ und ich fühlte es. es war wirklich ein sehr schöner lovesong.
für die letzten beiden songs kam pianist kevin wieder auf die bühne und dann war der abend auch schon wieder zu ende. die beiden verbeugten sich und dann hatte ich das gefühl, das publikum ließ alles raus: alle jubelten und klatschten so laut, man merkte förmlich, dass alle darauf gewartet haben, ihre begeisterung endlich zeigen zu können. was ich schlussendlich von diesem abend mitgenommen hatte? jede menge an neuen lieblingssongs natürlich (dank der schönen akustikversionen)! und dass sitzplätze auf gleicher ebene leider nichts für kleine menschen wie mich sind.