ein abend voller aufmerksamkeit, nebel und zarten tönen inklusive einer portion humor – okay kaya kreierte ein konzert, das noch lange nachhallen wird.

die flucc wanne war schon immer eine meiner liebsten konzertlocations – kaum betritt man den komplex, hat man das gefühl in einem underground-club zu sein, in dem man im nächsten moment the-next-big-thing erleben wird. und, das muss man schon dazu sagen, das ist ja auch schon öfter passiert. „roosevelt„, „declan mckenna“ und viele mehr haben in der flucc wanne gespielt und sind mittlerweile sehr groß! und natürlich musste ich nicht nur wegen der location, sondern auch wegen guten kritiken (wie zb auf pitchfork) und natürlich wegen der sehr guten musik das (ausverkaufte!) konzert von „okay kaya“ in der flucc wanne sehen!

als ich ankam war es schon sehr voll, aber ich schaffte es noch rechtzeitig mir einen platz in der zweiten reihe zu sichern. wenige minuten später ging es dann auch schon mit support-act „group o“ (und gleichzeitig ehemann von okay kaya) los. zugegeben, da war nicht viel los auf der bühne: viel licht und mindestens genauso viel nebel, und ein typ der auf einer art hocker saß und in ein mikro brummte, während er am synthesizer ein paar melodien hervorzauberte. einmal gab er sogar ein cover von „what a wonderful world“ zum besten, das war wahrscheinlich mein highlight! nach nur 20 minuten stand er auf und verschwand – noch während dem bühne-verlassen gab es applaus, weil wir, das publikum, dann doch realisierten, dass das konzert nun zu ende war. seltsam, aber okay!

nach einer kurzen wartezeit ging es dann überprünktlich um 21:01 uhr mit „okay kaya“ los. sie betrat das bühnenparkett aber nicht allein, sondern mit „group o“ als mitmusiker. als sie den ersten song anstimmte war ich ziemlich verblüfft: niemand wagte es, auch nur einen mucks von sich zu geben. es war so still, man hätte stecknadeln fallen hören. ich hatte wirklich noch nie so ein aufmerksames publikum erlebt. auch beim zweiten und dritten song blieben die anwesenden konstant still und lauschten einfach nur okay kayas wunderbarer stimme.

ihre stimme war zart und kraftvoll zugleich und grub sich tief in unsere gehörgänge. alle schauten sie andächtig an, gespannt auf die nächsten töne, gespannt auf ihre nächsten gesten und bewegungen, die sie mit ihrer hand ausführte. umspielt mit licht und nebel, garniert mit visuals im hintergrund, konnte man sich fallen lassen und eintauchen in die musikalische welt von okay kaya. und immer noch war es so unfassbar still. nur manchmal hörte man ein rauschen, wenn sich bei der toilette nebenan jemand die hände wusch.

okay kaya stimmte irgendwann den song „strong enough“ von cher an, und machte diesen hit zu ihrem eigenen. ich wanderte nach hinten um das konzert auch von einem anderen blickwinkel auf mich wirken zu lassen. und wieder, durch und durch war eine aufmerksame menschenmenge anwesend. tatsächlich wurde die stille irgendwann aufgelockert, als okay kaya den song „dance like u“ performte. so manche zeilen hatte man nicht von ihr erwartet, und es ging ein kichern durch die menge, aber auch, weil okay kaya so witzige gestik und mimik hinzufügte. aber sie zeigte uns ihren humor noch ein paar weitere male, zum beispiel als sie einmal das publikum nach einem „generic name“ fragte; anschließend widmete sie einer „klara“ einen frechen song.

die künstlerin hatte also nicht nur wunderschöne ruhige musik, ein cover und sehr viel humor im gepäck, nein, sie konnte auch laut werden. während dem song „spacegirl“ ging es so richtig ab – rot beleuchtete bühne, fast schon eine schreiende sängerin und verzerrte gitarrenklänge. ab diesem zeitpunkt fragte ich mich, was okay kaya eigentlich nicht kann? denn, was sie zwischendurch zusätzlich noch machte, war, song-vorschläge vom publikum anzunehmen und diese dann zu spielen oder zumindest kurz anzustimmen. wow! mein persönliches songhighlight war übrigens „IUD“ – diesen performte okay kaya wieder mit ihrer ganz eigenen attitüde und ich war hin und weg!

irgendwann neigte sich der auftritt dem ende zu, okay kaya genoss nur kurz den applaus und verschwand dann ohne viel zu sagen von der bühne. das licht ging an und es ging ein aufatmen durch die reihen. nicht-mehr-still-müssen, jacke von der garderobe abholen und raus in die nacht um die verschwitzten körper abzukühlen, das waren zumindest die gedanken, die ich wahrnahm. ich war froh, dass ich diesem grandiosen konzertabend beiwohnen konnte und bemerkte, dass viele gerade noch dabei waren, zu realisieren, wie besonders der abend eigentlich war. ich vermute mal, das war eines dieser next-big-thing-konzerte, so werde ich es zumindest in meinem kopf abspeichern und sicher noch öfter daran zurückdenken! chapeau!

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