ein buntes publikum im knackevollen gasometer: „girl in red“ zog die massen an und lieferte ab!

ich wollte wie viele andere auch meinen sonntag abend im ausverkauften gasometer verbringen um endlich „girl in red“ live zu sehen und malte mir bereits das schlimmste aus – zum beispiel, dass es eine ewig lange schlange geben würde weil alle gleichzeitig ankommen würden. aber zum glück war es gar nicht so wild, wild war eher, dass die anwesenden sich ganz brav in zweierreihe beim merch anstellten. normalerweise herrscht dort eher das chaos!

ich huschte in die bereits gut gefüllte halle, denn ich wollte mir natürlich die support-gruppe „nieve ella“ zu gemüte führen. ich hatte keine ahnung was mich erwarten würde und wurde dann mit nettem indie-rock und jeder menge 90er-jahre-grunge-vibes begrüßt. die allermeiste zeit passierte nicht allzuviel auf der bühne, ein paar kleinere bewegungen, ein paar angestrengte töne um den songs ein bisschen kraft und druck zu verleihen – und dann wurden sogar bei einem lied die haare durch die luft gewirbelt! der absolute höhepunkt! ansonsten war es großteils einfach nur ein haufen netter songs, die ein bisschen irgendwann-möchte-ich-mal-rockstar-sein-gefühl ausstrahlten. träumen darf man ja!

Nieve Ella Setlist Raiffeisen Halle im Gasometer, Vienna, Austria 2024


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bevor es mit dem konzert von „girl in red“ losging, durfte sich die anwesende menschenmenge abwechselnd über hintergrundsongs von sabrina carpenter und chappell roan erfreuen. als „hot to go“ erklang drehten die leute förmlich durch, sangen ganz laut mit und performten den dazugehörigen tanz. das war schon ein bisschen verrückt aber auch ein guter indikator, welches publikum da an jenem abend anwesend war. apropos indikator: ich war auch ein bisschen schockiert, wieviele menschen sich an jenem abend verkleideten: viele kreuzten mit oversize-hemd und krawatte auf und ich wurde sogleich an fasching 2004 erinnert, als ich dasselbe kostüm trug (ich verkleidete mich als avril lavigne), aber zu einer faschingsparty und nicht zu einem konzert. hach.

wie auch immer – „girl in red“ kam etwas verspätet auf die bühne aber dafür mit voller energie! aber der schein trügte: nach nur zwei nummern teilte sie mit, dass sie die letzten tage krank im bett gelegen sei (sie konnte das konzert aber nicht absagen, sie war ja nicht taylor swift) und deswegen auch die lautstarke unterstützung des publikums benötigte. ich wusste nicht so recht, ob ich bereit war, für das nächste gen-z-kreischkonzert, aber gut, da musste ich nun durch. zu meinem glück war aber entweder das mikrophon sehr laut eingestellt oder das publikum gar nicht so laut und textsicher, jedenfalls konnte ich den gesang verstehen, und das war für mich bereits eine errungenschaft!

trotz krankheitsverkündung hüpfte sie wie eine wilde übers bühnenparkett – nur selten genehmigte sie sich eine pause. das war sehr zum wohlwollen des publikums, die jeden lauf quer über die bühne immer mit viel jubel honorierten. neben herumlaufen und singen war aber auch das reden ein großer bestandteil der show. marie ulven ringheim, wie die norwegische künstlerin mit bürgerlichen namen heißt, quatschte viel über sich selbst, über wien und ihre zeit in wien (sie lebte hier mal ein monat), über queerness und über die verkleidungen des publikums und meinte daraufhin, dass t-shirts viel bequemer seien.

gut an der show fand ich, dass sie nicht nur von einer ecke in die andere zischte, sondern auch zwischendurch beim mikrophonständer stehen blieb um gleichzeitig gitarre spielen und singen zu können aber auch ihre einlagen am klavier empfand ich als sehr gute abwechslung. weniger imposant fand ich die visuals im hintergrund – aber es kann ja auch nicht alles perfekt sein!

am ende fehlte mich trotzdem etwas: die show war unfassbar energievoll und es wurden all meine lieblingslieder gespielt („bad idea!“, „we fell in love in october“, „serotonin“ und „too much“), aber irgendwie vermisste ich ich einen finalen höhepunkt, einen konfettimoment sozusagen. vielleicht wurden genau die songs gestrichen, die genau das ausgelöst hätten? die setlist wurde nämlich wegen dem kränklichen dasein gekürzt. wie auch immer – das konzert wurde mit „i wanna be your girlfriend“ beendet, inklusive einem bad in der menschenmenge von marie höchstpersönlich. und das war auch sehr toll, aber mich ließ das gefühl nicht los, dass irgendwas fehlte. wie auch immer; das bedeutet nur, dass ich auch zum nächsten konzert muss um herauszufinden, wie ein girl-in-red-konzert perfekt endet!

girl in red Setlist Raiffeisen Halle im Gasometer, Vienna, Austria 2024, Doing It Again World Tour!


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